Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mars 02 - Die Götter des Mars

Mars 02 - Die Götter des Mars

Titel: Mars 02 - Die Götter des Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
Vom Netzwerk:
Schwertes zu Boden gestreckt, wenn nicht eine Hand über die Schulter meines Gegners gelangt und ihn am Ellenbogen gepackt hätte, als die Klinge über mir herabging. Sofort sprang der Junge neben mich und rammte meinem Widersacher das Schwert in den Leib, bevor er noch einmal zustoßen konnte.
    Auch dann war ich noch nicht gerettet, da mein Schwert im Brustknochen eines Dators der Erstgeborenen feststeckte. Als der Mann darniedersank, griff ich nach seinem Schwert und blickte über den Liegenden direkt in die Augen desjenigen, dessen schnelle Hand mich vor dem ersten Schwertstoß gerettet hatte - es war Phaidor, die Tochter von Matai Shang.
    »Flieh, mein Prinz!« rief sie. »Es ist sinnlos, länger gegen sie zu kämpfen. Alle in der Arena sind tot. Von jenen, die den Thron angegriffen haben, lebt außer dir und dem Jungen keiner mehr. Nur bei den Zuschauerreihen sind einige deiner Kämpfer noch am Leben, doch auch sie und die Sklavinnen werden zusehends überwältigt. Hör doch! Der Kampfesruf der Sklavinnen ist kaum noch zu vernehmen, denn fast alle sind tot. Jedem von euch stehen im Lande der Erstgeborenen zehntausend Schwarze gegenüber. Versucht, ins freie Land und nach Korus durchzubrechen. Mit deinem mächtigen Schwert könnte es dir gelingen, zu den Goldenen Felsen und den Tempelgärten der Heiligen Therns vorzudringen. Berichte dort deine Geschichte meinem Vater, Matai Shang. Er wird dich schützen. Gemeinsam findet ihr bestimmt einen Weg, mich zu befreien. Flieh, solange es überhaupt noch möglich ist!«
    Doch darin bestand nicht mein Auftrag, ferner sah ich nicht, welche Vorteile die grausame Gastfreundschaft der Heiligen Therns gegenüber jener der Erstgeborenen haben sollte.
    »Nieder mit Issus!« rief ich, und erneut machten der Junge und ich uns an die Arbeit. Zwei Schwarze sanken von unseren Schwertern durchbohrt zu Boden, und wir standen Angesicht zu Angesicht Issus gegenüber. Als mein Schwert nach oben ging, um ihrer entsetzlichen Laufbahn ein Ende zu bereiten, verlor sie ihre Lähmung. Mit einem durchdringenden Schrei fuhr sie herum und wollte fliehen. Direkt hinter ihr gähnte mit einemmal ein schwarzes Loch im Boden des Podiums. Sie sprang darauf zu, dicht gefolgt von mir und dem Jungen. Der Schrei alarmierte ihre Wache, die nun aus allen Richtungen auf uns zustürmte. Ein Schlag traf den Jungen am Kopf. Er stolperte und wäre gestürzt, wenn ich ihn nicht mit dem linken Arm aufgefangen hätte. Als ich mich wieder umwandte, sah ich mich einer wütenden Menge religiöser Fanatiker gegenüber, die angesichts des Angriffes auf ihre Göttin außer sich geraten waren, just in dem Moment, als Issus in den schwarzen Tiefen unter mir verschwand.

Zum Tode verurteilt
    Einen Augenblick blieb ich stehen, bevor sie über mich herfielen, doch dann ließ mich ihr Ansturm ein, zwei Schritte zurückweichen. Mein Fuß tastete nach dem Boden, trat jedoch ins Leere. Ich befand mich an der Öffnung, in der Issus verschwunden war. Eine Sekunde lang hielt ich die Balance, dann zog es mich mit dem Jungen in den Armen rückwärts in den schwarzen Abgrund.
    Wir landeten auf einer glatten Rinne und schossen nach unten. Die Klappe über uns schloß sich ebenso magisch, wie sie sich geöffnet hatte. Unversehrt gelangten wir in einem schwach beleuchteten Gemach tief unter der Arena an.
    Das erste, was ich sah, als ich mich erhob, war die boshafte Miene von Issus, die mich durch die schweren Eisenstangen einer Gittertür auf der anderen Seite des Raumes anstarrte.
    »Tollkühner Sterblicher!« kreischte sie. »Du sollst in dieser geheimen Zelle aufs schrecklichste für deine Gotteslästerungen bestraft werden. Hier sollst du allein dein Dasein neben dem verwesenden Leichnam deines Gefährten in der Dunkelheit fristen, bis du, durch Einsamkeit und Hunger wahnsinnig, dich von den Maden ernährst, die aus dem gekrochen kommen, was einst ein Mensch gewesen ist.«
    Das war alles. Im nächsten Augenblick war sie verschwunden, und das Halbdunkel des Raumes wich einer pechschwarzen Finsternis.
    »Nette alte Dame«, vernahm ich eine Stimme neben mir.
    »Wer spricht da?« fragte ich.
    »Ich, dein Gefährte, der an diesem Tag die Ehre hatte, Seite an Seite mit dem größten Krieger zu kämpfen, der mit seinem Metall je auf Barsoom gekämpft hat.«
    »Gott sei Dank, daß du nicht tot bist. Ich habe wegen dem schrecklichen Schlag, den man dir versetzt hat, schon das Schlimmste befürchtet«, entgegnete ich.
    »Er hat mich nur

Weitere Kostenlose Bücher