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Mars 02 - Die Götter des Mars

Mars 02 - Die Götter des Mars

Titel: Mars 02 - Die Götter des Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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oben«, flüsterte Xodar. »Sie trauen sich nicht, ihre schweren Geschütze in Richtung der Kuppel abzufeuern, da ihre eigenen Schiffe sonst von den herabfallenden Bruchstücken getroffen werden. Vor Gewehrfeuer schützen uns dann unsere Kielplatten, wenn wir hoch genug sind.«
    Ich tat wie mir geheißen. Unter uns konnte ich sehen, wie sich die Männer zu Hunderten in das Wasser warfen, um sich an Deck der kleinen Kreuzer und einsitzigen Fahrzeuge zu begeben, die um die großen Schiffe herum vertäut waren. Die größeren Fahrzeuge machten schon Fahrt, sie folgten uns schnell, ohne jedoch von der Wasseroberfläche aufzusteigen.
    »Ein Stück zu deiner Rechten«, rief Xodar. Auf Omean gibt es keine Kompaßeinteilung, denn es kann nur nach Norden gehen.
    Unter uns war ein ohrenbetäubendes Höllenspektakel ausgebrochen. Gewehrschüsse ertönten, Offiziere erteilten schreiend Befehle, Männer im Wasser und auf den Decks der unzähligen Boote brüllten einander Anweisungen zu, während all das vom Schwirren unzähliger Propeller durchdrungen wurde, die Luft und Wasser aufwirbelten.
    Ich hatte nicht gewagt, den Hebel für die Geschwindigkeit weiter nach oben zu stellen, in der Befürchtung, die Mündung des Schachtes zu verpassen, der Omean mit der Außenwelt verband. Doch nichtsdestoweniger hatten wir ein Tempo eingeschlagen, von dem ich zweifle, daß es auf der windstillen See schon einmal erreicht worden ist.
    Die kleineren Flieger begannen sich in unsere Richtung zu erheben, als Xodar rief: »Der Schacht! Der Schacht! Direkt vor uns!« Ich erblickte die schwarze Öffnung, die sich mit einemmal in der schimmernden Kuppel dieser Unterwelt auftat.
    Ein Kreuzer mit zehn Mann Besatzung erhob sich direkt vor uns, um unsere Flucht zu verhindern. Nur dieses einzige Gefährt stand uns im Weg, doch bei seiner Geschwindigkeit hätte es sich ohne Schwierigkeiten rechtzeitig zwischen uns und den Schacht begeben und unsere Pläne durchkreuzen können.
    Im Winkel von fünfundvierzig Grad stieg es vor uns auf, mit der offenkundigen Absicht, uns mit Enterhaken von oben abzukämmen, während es langsam über unserem Deck hinwegflog.
    Wir hatten nur eine winzige Chance, und auf diese setzte ich. Es hatte keinen Zweck, zu versuchen, über dem Schiff hinwegzugehen, denn das hätte es ihnen ermöglicht, uns gegen das felsige Gewölbe zu drängen, und diesem waren wir schon nahe genug. Beim Versuch, unter ihnen hinwegzutauchen, wären wir ihnen vollkommen ausgeliefert gewesen, und genau dorthin wollten sie uns haben. Von allen Seiten schwirrten Hunderte von Fliegern auf uns zu. Die Alternative barg lauter Risiken in sich - eigentlich stellte sie selbst ein einziges Risiko dar, doch bot sie auch eine geringe Chance auf Erfolg.
    Als wir dem Kreuzer näherkamen, tat ich, als wolle ich über ihm hinweggehen, damit er, in der Absicht, mich weiter nach oben zu drängen, einen steileren Winkel einschlug. Es gelang. Als wir den Kreuzer fast vor uns hatten, schrie ich meinen Begleitern zu, sich festzuhalten, schlug Höchstgeschwindigkeit ein, richtete die Nase wieder nach unten, bis wir uns erneut in der Horizontalen befanden und in halsbrecherischem Tempo auf den Kiel des Kreuzers zusteuerten.
    Dem Kapitän wird mein Vorhaben in diesem Moment klargeworden sein, doch es war zu spät. Kurz vor dem Aufprall zog ich die Nase nach oben, und mit einem splitternden Ruck kam es zur Kollision. Was ich gehofft hatte, trat nun ein. Der Kreuzer, der bereits einen gefährlichen Winkel eingenommen hatte, wurde durch den Aufprall meines kleineren Fahrzeuges rückwärts um die eigene Achse geschleudert. Zappelnd und schreiend stürzten die Mannschaftsmitglieder ins tiefe Wasser, während der Kreuzer, dessen Propeller noch immer wie irrsinnig kreiselten, ihnen kopfüber binnen kürzester Zeit auf den Meeresgrund von Omean folgte.
    Durch den Zusammenprall zerbrach unser stählerner Bug, und trotz all unserer Bemühungen fegte es uns beinahe vom Deck. Schließlich landeten wir als wild um sich greifender Haufen am Heck unseres Fliegers, wo es Xodar und mir gelang, an der Reling Halt zu finden. Der Junge wäre jedoch über Bord gegangen, hätte ich ihn nicht glücklicherweise im letzten Moment am Fußgelenk zu fassen bekommen.
    Ungesteuert tanzte unser Schiff wild umher und kam den Felsen über uns immer näher. Jedoch befand ich mich nach einer Schrecksekunde, als die Felsen keine fünfzig Fuß mehr von uns entfernt waren, wieder an den Steuerhebeln, richtete die

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