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Mars Live

Mars Live

Titel: Mars Live Kostenlos Bücher Online Lesen
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Rad, um die innere Luftschleuse zu öffnen. »Jeffries, setzen Sie Ihren Kommunikator auf«, sagte die Kirow. »Geben Sie uns die Wettermeldungen über Kommunikator, Kanal 4, durch.«
    »Was soll ich tun?« jammerte Greetings.
    »Tun? Hör auf rumzuquengeln. Und schließ die Tür hinter uns.« Natascha Kirow und Fonda-Fox waren bereits in der Luftschleuse und schlossen die Gesichtsmasken.
    »Außenluftdruck null Komma sechs Millibar«, las Jefries vor. »Temperatur minus zwei Grad Celsius. Windgeschwindigkeit hundertsiebenundsiebzig Kilometer pro Stunde.«
    »Ein R-Gespräch von einem Mister Sweeney«, sagte die Stimme der Telefonistin aus dem Funkgerät im Flugdeck. »Übernehmen Sie die Gebühren?«
    »Ja«, sagte Bass und fragte sich, ob sie wußte, daß sie dreißig Minuten auf eine Antwort warten mußte. Wahrscheinlich hatte sie bereits vor fünfzehn Minuten aufgelegt. »Helfen Sie doch bitte Greetings an der Luftschleuse«, forderte er Jeffries auf.
    »Müssen wir uns nicht versichern, daß nicht die Gefahr irgendeiner Verseuchung oder so was besteht?« fragte Greetings, während sie sich mit dem Rad abmühte und sich die gewölbte Schiebetür schloß.
    »Geschichte des Altertums«, entgegnete Jeffries. »Zwanzig Jahre lang wurden unbemannte Landefahrzeuge abgesetzt, Bodenproben entnommen und alle möglichen Untersuchungen durchgeführt. Es steht jetzt eindeutig fest, daß es auf dem Mars kein Leben gibt, dem die Menschen Schwierigkeiten bereiten könnten. Glücklicherweise. Oder unglücklicherweise. Oder wie auch immer. Dort sind sie, Bass. Ich sehe sie durchs Fenster, wie sie aus der Luftschleuse zum Flügel hinaufsteigen.«
     
    »Langsam, aber sicher«, sagte Natascha Kirow, während sie Fonda-Fox’ Gestalt in dem türkisfarbenen Anzug aus der Luftschleuse hinaus und an den Haltegriffen entlang nach oben folgte. Die Oberfläche des Mars lag immer noch unberührt unter ihnen. Der lange, gerade Flügel flappte wie ein flatternder Baldachin über der Ziolkowski. »Stellen Sie an Ihrem Kommunikator Kanal 4 ein, wenn Sie mich hören können. Frieren Sie?«
    »Ich friere«, antwortete Fonda-Fox.
    »Der Marsanzug ist mit einer Heizung ausgestattet, aber es dauert ein paar Minuten, bis sie wirksam wird.«
    »Es ist der sternenförmige Knopf an Ihrem Dicktracy«, schaltete sich Bass ein.
    »Es geht schon; lassen Sie uns zuerst das hier erledigen«, sagte Fonda-Fox. »Was müssen wir tun?«
    »Einfach nur auf der Kante herumtrampeln, um die Lesznos gewaltsam hinunterzudrücken«, sagte Natascha Kirow. »Bass, sie sind immer noch halb geöffnet. Vielleicht ist Sand hineingeraten. Kannst du uns sehen?«
    »Nein, ihr seid auf der Oberseite des Flügels. Warte! Ja, ich kann eure Schatten sehen!«
    Kalt. Der Mars war kalt. Selbst durch den Thermo-Spandex-Anzug war der Mars kalt. Fonda-Fox spürte es durch die Handschuhe auf den Handrücken, während er auf dem Flügel herumstapfte. Der Wind war nicht so schlimm. Obwohl er mit einer Geschwindigkeit von 150 km/h heulte (laut Jeffries Meldung über Kommunikator-Kanal 4), war er so dünn, daß er sich nicht schlimmer anfühlte als eine kräftige Meeresbrise. Doch hier gab es kein Meer, hier auf dem Mars!
    »Könnt ihr einigermaßen gut gehen?« fragte Jeffries.
    »Kein Problem«, antwortete Fonda-Fox. Er blickte hinter sich zu dem anderen Ende des Flügels, der zu einem in den rosafarbenen Himmel zeigenden Felsen hinaufwippte. Die Kirow lief über die Leitkante, wobei sie vorsichtig auf die kiemenartigen Wölbklappen trat und auf ihnen hinuntersackte wie in kleinen zehn Zentimeter breiten Aufzügen. Fonda-Fox tat es ihr auf seiner Seite des Flügels gleich.
    »Wir müssen jeden einzelnen runtertreten!« beschwerte sich Natascha Kirow bei Bass. »Sollten sie nicht eigentlich gleichzeitig funktionieren?«
    Nachdem sie etwa die Hälfte hinter sich gebracht hatten, gab der Flügel nach und klappte ein. Fonda-Fox jubelte und ging zurück. Seine Seite war bereits am Boden. Natascha Kirow war beinahe am Ende ihrer Seite.
    »Erstaunlich, wie leicht einem das Gehen fällt«, sagte Fonda-Fox. »Nach zwei Jahren Schwerelosigkeit.«
    »Das liegt am HT«, erklärte Jeffries, der mit Bass über Kanal 4 des Kommunikators zugeschaltet war.
    »Langsam, aber sicher«, sagte Natascha Kirow.
    Fonda-Fox winkte der Kirow zu, und sie winkte zurück. Sie hatten es geschafft! Der Flügel war herabgesackt und vibrierte nicht mehr; und als Fonda-Fox mit dem vorletzten kleinen Aufzug hinunterfuhr,

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