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Mars Live

Mars Live

Titel: Mars Live Kostenlos Bücher Online Lesen
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unteren Ansatz ihrer Wirbelsäule, in den Kniekehlen und um die Fußknöchel herum, auf den Handrücken, zwischen ihren Brüsten und auf dem Kinn. Ihre Augen strahlten, ihre Zähne sahen gut aus, und ihre Haut war makellos bis auf die drei roten Schrammen auf ihrer linken Wange, die jetzt von Mercurochrom gerötet waren. Sie war von Ahab aufgeweckt worden, der durch das Aufheulen der Alarmanlage in Panik versetzt worden war, da das Schiff auf Phobos zutrieb und nur noch einen halben Kilometer davon entfernt war. Sweeneys Zahlen waren falsch gewesen. Die Mary Poppins umkreiste Phobos in einer ständig enger werdenden Spirale, und in weniger als zwei Tagen würde das kilometerlange Schiff auf den Marsmond prallen.
    »Gemäß Sweeneys neuesten Zahlen von gestern abend haben wir noch sechsundvierzig Komma acht Stunden (Marszeit) zur Verfügung, um zum Schiff zu gelangen und es für Delta V vorzubereiten«, sagte Fonda-Fox zum Abschluß seiner Erzählung. »Anderenfalls…«
    »Abgesehen von den Schrammen macht sie einen guten Eindruck«, sagte Jeffries, während er in seinen Marsanzug schlüpfte. »Die Intervall-Karriere hat ihr Asthma geheilt und den Zustand ihrer Haut verbessert. Ich begebe mich jetzt nach draußen. Heute nehme ich eine Kamera mit.«
    »Sind Sie sicher, daß ich von hier aus nichts unternehmen kann?« fragte Beverly Glenn, während sie sich wieder anzog.
    »Ich fürchte, nein«, antwortete Natascha Kirow. »Alle Orbital-Manöver-Triebwerke wurden abgetrennt und zum Abbremsen der Ziolkowski benutzt. Sie haben noch Fluchttriebwerke, aber das ist auch alles. Das bedeutet, daß uns nur eine einzige Zündung mit der Mary Poppins möglich ist – nämlich die Nuklearzündung. Dafür müssen wir an Bord sein, und wir werden dort sein. Wir beabsichtigen, vor dem Einbruch der Dunkelheit den Planeten zu verlassen. Bass und Jeffries sind unterwegs, um den letzten Rest Treibstoff zu holen, und Glamour packt seine Filmausrüstung ein.«
    »Ach, der Film…« Beverly Glenn machte ein wehmütiges Gesicht. »Den hatte ich ganz und gar vergessen.«
     
    »Sie ist wirklich alles andere als ein Spielverderber«, sagte Greetings, während sie und Fonda-Fox für den letzten Aufnahmetag durch die Luftschleuse gingen.
    »Meinst du, weil sie sich überhaupt nicht darüber beschwert hat, daß sie allein im Orbit zurückgeblieben ist?« sagte Fonda-Fox. »Jeffries behauptet, daß im HT ein Euphorikum enthalten ist. Hoffentlich gelangen wir zu ihr, bevor dessen Wirkung nachläßt.«
    »Ich meine, weil sie sich nicht darüber beschwert hat, daß sie jetzt in dem Film nicht mehr vorkommt. Daß sie zu einem Mischstar zusammengebastelt worden ist.«
    »Ach, das. Es überrascht mich nicht. Für BG war es schon immer ein gemischtes Vergnügen, Filmstar zu sein, und ich glaube, sie ist froh, die Last mit jemandem teilen zu können.«
    »Dann kannten Sie sie also schon…« Greetings hatte sagen wollen: ›…bevor sie ein Filmstar war‹, doch dann wurde ihr bewußt, wie blöd das war, und sie beendete den Satz mit: »… als sie noch ein Kind war.«
    »Na klar. Meine zweite Mutter und ihr erster Vater haben mehrere Filme zusammen gemacht. Zu irgendeinem Zeitpunkt waren sie sogar verheiratet, glaube ich; doch das war lange bevor einer von uns geboren wurde. Da sind Bass und Pille!«
    Es war beinahe Mittag, und ein paar vereinzelte Wolken leuchteten hoch am rubinroten Himmel. Die Tharsis-Vulkane bewachten den Westen, jeder mit einem eigenen Wolkenstreifen. Während sie vom Schiff auf den Sand herabstiegen, um mit den Aufnahmen zu beginnen, sahen Greetings und Fonda-Fox das ATV in den Dünen verschwinden, wobei es einen kleinen Dampfschweif aus weißen Schwaden zurückließ.
    »Er kann es nicht leiden, wenn man ihn Pille nennt«, sagte Greetings.
     
    Während Glamour, Fonda-Fox und Greetings außerhalb des Schiffes Filmaufnahmen machten, unterwies Natascha Kirow Beverly Glenn im Umgang mit der Funkanlage der Mary Poppins und rief Sweeney in der neuen Hauptgeschäftsstelle von Mission Design am Redondo Boulevard an. Da die Verbindung über das Mutterschiff geschaltet war, war die Verständigung besser als gewöhnlich. Seit Verlassen der Erde hatte Natascha Kirow Sweeney nicht mehr so deutlich gesehen. Er sah besser aus, als sie ihn in Erinnerung hatte.
    »Ich fürchte, der Fehler steckt nicht in meinen Zahlen«, sagte Sweeney. »Ich wünschte, es wäre so. Doch es gibt am Rand des Tharsis-Gebiets unter der Oberfläche des Mars eine

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