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Marschfeuer - Kriminalroman

Marschfeuer - Kriminalroman

Titel: Marschfeuer - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heike Denzau
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Bühne, wo die
Musiker nach einer kurzen Pause wieder zu ihren Instrumenten griffen, und
sprach mit dem Bandleader.
    »Ich hab mal ‘ne
Damenwahl klargemacht«, sagte sie eine Minute später und trank ihren Sekt mit
einem Schluck leer, »sonst ist Thilo blau, bevor ich einen Fuß aufs Parkett
gesetzt habe.«
    Der Sänger der Band
machte seine Ansage: »Auf allgemeinen Wunsch einer einzelnen Dame: Damenwahl!«
    Tessa Steenbuck lief
zielstrebig Richtung Tresen.
    Lyn schaute zu Hendrik
hinüber. Er stand mit dem Rücken zum Tresen, ein Whiskyglas in der Hand, und
beobachtete die Leute im Saal.
    Aus dem Augenwinkel sah
Lyn, wie sich ein pinkfarbener Schatten vom anderen Ende des Saales löste. Eine
Zehntelsekunde später hatte Lyn ihr Sektglas abgestellt und war auf dem Weg zum
Tresen. Ihr Blick glitt über die Köpfe der bereits Tanzenden. Würde sie es schaffen?
Würde sie zuerst bei Hendrik sein?
    »Entschuldigung!« Sie
drängelte sich durch die Paare.
    Sie erreichte Hendrik
eine Sekunde vor Barbara Ludowig.
    »Hendrik!«, stieß sie
aus, und sie klang atemlos, obwohl sie nur ein paar Meter zurückgelegt hatte.
Mit einem flüchtigen Blick zu den anderen Kollegen sagte sie: »Äh … würdest du
mit mir tanzen?«
    Barbara Ludowig lachte
künstlich auf. »Dito. Da musst du dich jetzt entscheiden, Hendrik.«
    Einen schrecklichen
Moment lang fürchtete Lyn, er würde sich für Barbara entscheiden.
    Hendrik griff nach Lyns
Hand. »Sorry, Barbara, die Kollegin war einen Tick schneller. Aber der Abend
ist ja noch lang. Ich werde mich für die nette Aufforderung revanchieren«,
fügte er galant hinzu und zog Lyn Richtung Tanzfläche.
    »Ich hätte nicht
gedacht, dass du es schaffst, vor ihr da zu sein«, grinste Hendrik und zog sie
in seine Arme.
    »Ich habe mehrere Paare
getreten, glaube ich«, lächelte Lyn zuckersüß. »Aber ich konnte nicht zulassen,
dass Sexbomben-Barbie ihren XXL -Busen an deine
Brust drückt.«
    »Du bist tatsächlich
eifersüchtig!«, stieß Hendrik amüsiert aus.
    »Nein, bin ich nicht«,
antwortete sie patzig. »Aber sie ist knackig und Anfang zwanzig und steht auf
dich. Sie passt vom Alter her viel besser zu dir.«
    Hendrik schloss kurz die
Augen. Genervt. Dann lächelte er und zog sie so dicht an sich heran, dass keine
Handbreit mehr zwischen ihre Oberkörper passte. »Das ist der Busen, den ich
fühlen möchte«, flüsterte er in ihr Ohr. »Wie lange, sagtest du, wolltest du
noch bleiben?«
    Die James-Bond-Melodie
holte Hendrik und Lyn gleichzeitig aus dem Schlaf. Vorsichtig zog er seinen Arm
unter Lyns Kopf hervor.
    »Was is …«, murmelte sie
schlaftrunken.
    »Mein Handy«, antwortete
er und tastete blind auf dem Nachttisch herum.
    »Jaaa … Wolff«, meldete
er sich müde, nachdem er sein Handy gefunden hatte. Er blinzelte dabei zu seinem
Wecker. Die digitalen Ziffern zeigten sechs Uhr zweiunddreißig. »Karin! … Ja,
ich höre.«
    Lyn schlug die Augen auf
und lauschte. »Karin« war ja wohl Kollegin Karin Schäfer.
    Vorerst schwieg Hendrik
allerdings, von gelegentlichen »Hmms« und »Scheißes« einmal abgesehen. Er hatte
sich aufgesetzt und die Nachttischlampe angeknipst.
    Lyn kam ebenfalls hoch.
»Was ist los?«, formte sie lautlos mit den Lippen, aber Hendrik schüttelte den
Kopf.
    »Alles klar, Karin.
Keine Panik. Ich bin gleich da«, sagte er abschließend, »bis gleich.« Dann gab
es wieder eine Pause. Er lauschte. »Lyn?«, sagte er plötzlich in den Hörer. » …wie
jetzt? Woher soll ich wissen …?« Pause. »Ja, schon gut, Karin. Ich sag’s ihr.
Tschüs, bis gleich.«
    Er starrte das Handy an,
dann Lyn.
    »Das war Karin«, sagte
er überflüssigerweise.
    »Ja, und …?« Lyn sah ihn
ungeduldig an. »Warum fiel mein Name? Wieso sollst du mir etwas sagen? Sie weiß
doch nicht …«
    »Sie weiß es«,
unterbrach Hendrik sie, und Lyn starrte ihn fassungslos an.
    »Sie hat gesagt, dass
sie versucht hat, dich zu Hause zu erreichen«, klärte Hendrik sie auf. »Als ich
so tat, als wüsste ich nichts, hat sie gesagt, ich soll sie nicht verarschen.
Sie wüsste, dass du hier bist. Sie wäre immerhin eine Frau und sähe Dinge, die
die männlichen Kollegen nicht sähen.«
    »Shit!«
    »Lass uns das jetzt
nicht diskutieren«, sagte Hendrik ernst, »das würde doch nur wieder in einen
Streit ausarten. Sie hat angerufen, um uns mitzuteilen, dass unser Chef heute
Nacht ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Karin hat ihren Mann vor zwei Stunden
ebenfalls dorthin gebracht …«
    »Was?«,

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