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Marschfeuer - Kriminalroman

Marschfeuer - Kriminalroman

Titel: Marschfeuer - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heike Denzau
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ins
Nichts. »Er … er hatte … plötzlich so viel Geld. Er hat mir … Parfum geschenkt
und mich zum Essen eingeladen«, schluchzte sie weiter. »Er … er hat gesagt, dass
… seine Mutter im … Lotto ge …wonnen hat, aber … das glaub ich nicht. Er hat …
die Hütten ange …zündet. Und er war … so sauer auf Herrn … Jacobsen.«
    »Warum war er auf
Hinrich Jacobsen sauer, Jana?«, fragte Lyn.
    »Der hat ihn fer …tiggemacht.
Vor allen Kollegen.« Das Mädchen sah Lyn jetzt mit großen Augen an. »Go-gonzo
hat zu mir gesagt: ›Die Sau bring ich … um.‹«
    »Wenn man richtig sauer
ist, sagt man solche Dinge schnell vor sich hin, Jana. Hat Kevin vor dir
zugegeben, dass er Hinrich Jacobsen ermordet hat?«
    Jana schluchzte wieder
auf. »Das … das erzählt man doch nicht.«
    »Aber dass er die Hütten
angesteckt hat, das hat er dir erzählt.«
    »Nicht so richtig. Aber
… ich hab … das Zeug in seinem Schrank gesehen. Da ist er wütend geworden.«
    Lyn wusste, dass sie das
Bioethanol meinte, aber sie musste es aus dem Mund des Mädchens hören.
    »Bra …Brandbeschleuniger.«
    Lyn nickte. »Wir haben
die Kanister in seinem Schrank gefunden. Hat Kevin dir irgendwann einmal einen
goldenen Geldclip gezeigt oder hast du ihn bei ihm gesehen? Mit so einem Clip
hält man Geldscheine zusammen.«
    Jana schürzte leicht die
Lippen. »Nee, hab ich nicht. Aber er hatte Fünfzig …euroscheine in einem Ta …bakpäckchen
versteckt. Er wusste nicht, dass ich es entdeckt hab.«
    »Eine einzige Frage habe
ich noch, Jana, dann bist du erlöst. Kevin hatte Angelzeug bei sich, als er
gefunden wurde. Der mögliche …«, sie zögerte, »Todeszeitpunkt würde allerdings
darauf hindeuten, dass er mitten in der Nacht zum Angeln gegangen ist. Und das
ist doch sehr unwahrscheinlich.«
    Jana schüttelte den
Kopf. »Nicht bei Go …Gonzo. Das hat er oft gemacht.«
    »Tatsächlich?« Lyn war
überrascht.
    Jana nickte. »Der Freund
von seiner Mu …Mutter hat das immer mit ihm ge …macht. Hat Gonzo mir erzählt.
De …den hat er, glaub ich, wirklich gern gehabt. Der war wohl wie ein Vater. A
…aber der hat Gonzos Mutter nach ein paar Jahren verlassen.« Sie sah Lyn an. »Gonzo
hatte ein Scheiß-Fami …lien …leben. Vielleicht hat er ja deshalb …« Sie führte
den Satz nicht zu Ende, sondern schüttelte sich in einem erneuten Weinkrampf.
    Lyn stand auf. »Okay,
Jana. Das war’s.« Sie gab Janas Mutter die Hand. Dem Mädchen strich sie über
den Oberarm. »Komm einfach bei Charlotte vorbei, wenn dir danach ist … Sie weiß
es noch nicht, aber sie wird furchtbar traurig sein, wenn sie hört, was passiert
ist. Und sie wird dich bestimmt trösten wollen.«
    ***
    »Markus?« Paul Lindmeir
hängte seine Jacke an die Garderobe und rief noch einmal das Treppenhaus
hinauf. »Markus, bist du da?« Er blickte auf seine Armbanduhr. Es war elf Uhr
dreißig. Normalerweise war er freitags um diese Zeit noch auf der Werft, aber
heute zog es ihn nach Hause. Er musste zu Markus.
    »Er sitzt hinten im
Garten, auf der Bank unter dem Baum. Seit zwei Stunden rührt er sich dort nicht
weg.« Die Worte kamen von Dora Lindmeir, die mit ihrem Strickzeug in den Händen
aus dem Wohnzimmer gekommen war. Sie legte die Handarbeit auf die Kommode im
Flur.
    »Paul, ich halte das
nicht mehr aus. Ich … ich will jetzt wissen, was hier vor sich geht. Was ist
mit dem Jungen? Sein Gesicht war völlig verweint, als er heute Morgen
runterkam.«
    »Mutter«, Paul Lindmeir
trat zu ihr und legte seine Hände auf ihre Schultern, »Mutter, fahr bitte
wieder nach Hause. Margarethe wird jetzt auch ohne dich klarkommen, und hier …
hier ist alles in Ordnung. Fahr bitte.«
    Dora Lindmeir musterte
sein Gesicht. Ganz langsam hob sie ihre rechte Hand und strich über seine
Wange. »Sag es mir, Paul. Sag mir hier und jetzt die Wahrheit. Hat … hatte
Hinrich es herausgefunden?«
    Paul Lindmeir atmete
tief und schloss die Augen. Seine Hände glitten, plötzlich kraftlos, von den
Schultern seiner Mutter über ihre Brust und lösten sich schließlich von ihr.
Ohne Elan, wie Fremdkörper baumelten seine Arme an ihm herab. Er öffnete seine
Augen und nickte.
    Dora Lindmeir schrie
leise auf und presste die Hand auf ihren Mund. Sekundenlang starrte sie ihn aus
schreckgeweiteten Augen an, bevor sie leise sagte: »Mein Gott, Kind, was hast
du getan?«
    Er sah sie nur an.
    »Und Markus?« Dora
Lindmeir weinte jetzt und deutete nach draußen. »Was hat er …? Ich meine …«
    »Er

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