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Marsha Mellow

Marsha Mellow

Titel: Marsha Mellow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria Beaumont
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dich.«
    »Das kann ich nicht annehmen. Es kostet immerhin 250 Mäuse.«
    »249,99. Egal, es kann von mir aus auch 2000 kosten. Ich möchte es dir schenken.«
    »Na schön, aber nur dieses eine Mal... Ich zahle dir das Geld auch zurück.«
    »Sei nicht albern.«
    Lisa pumpt mich um Geld an, seit der Tauschhandel abgeschafft wurde. Bislang hat sie weniger als fünf Pfund zurückbezahlt.
    Wir taumeln aus der Boutique wie zwei mit Gucci voll bepackte Maulesel. Lisa schafft es dennoch irgendwie, sich bei mir unterzuhaken. »Danke«, sagt sie. »Ich bin nämlich ganz vernarrt in dieses T-Shirt... Hast du vielleicht Lust, einen Kaffee trinken zu gehen?«
    Unser Einkaufsbummel hat fast zwei Stunden gedauert, wobei in der ganzen Zeit Dans Name kein einziges Mal gefallen ist. Ich habe den Eindruck, dass der Kreditkartenmissbrauch (als Pseudotherapie) zu Ende ist und sie jetzt bereit ist.
    »Hongkong?«, frage ich entsetzt, als unser Kaffee serviert wird.
    »Ganz richtig. Hongkong«, entgegnet Lisa. »Hongkong!«
    »Ja, verflucht, Hongkong. Auf der anderen verfluchten Halbkugel. Landessprache: verfluchtes Kantonesisch. Verfluchtes Grundnahrungsmittel: verfluchtes Quallenfleisch.«
    »Quallenfleisch?«
    »Es ist wahr. Das weiß ich aus dem Internet.«
    »Er kann dich nicht dorthin mitnehmen, Lisa. Du darfst da nicht hin. Denk mal an mich.«
    »Ich will auch nicht dorthin ... Andererseits will ich ihn auch nicht verlieren.«
    »Dann sag ihm, er soll hier bleiben. Wenn er dich wirklich liebt, wird er ...«
    »Er kann nicht bleiben.«
    »Ich wusste es. Was hat er ausgefressen?«
    »Wovon sprichst du?«
    »Hat er mit Koks gedealt? Bewaffneter Raubüberfall? ... Gott, hat er vielleicht jemanden umgebracht?«
    Lisa sieht mich fassungslos an.
    »Ich wusste es! Er ist auf der Flucht. Er ist bei den Triaden, nicht wahr? Du hast nie erwähnt, dass er Chinese ist.«
    »Sei nicht albern. Er ist kein Chinese, und er kann nicht bleiben, weil seine Firma von einem Unternehmen aus Hongkong übernommen worden ist, und die wollen, dass er dort vor Ort ist... Triaden? Oh Mann.«
    »Dann war das eben einer von deinen Ex-Freunden. Was genau ist das jetzt für eine Firma?«
    »Ach, das ist ziemlich kompliziert. Er handelt mit... Sachen ... Jedenfalls keine Drogen, klar? Ich weiß zwar nicht genau, was er verkauft, aber nichts Illegales. Ehrlich.«
    Ich glaube ihr nicht, und sie weiß es.
    »Na los. Was ist es dann? ... Ich hab‘s. Er ist verheiratet, oder?«
    »Total daneben.«
    »Was dann? Ist er vielleicht ein Satanist? ... Besitzt er eine Modelleisenbahn? ... Frisst er kleine Kinder? ... Oder seine Nasenpopel?«
    »Neulich habe ich in der U-Bahn eine Frau gesehen, die dein Buch gelesen hat. Die war schon mindestens sechzig und hatte einen Oberlippenbart. Sah nicht so aus, als wüsste die überhaupt was mit Pornografie anzufangen.«
    »Sehe ich etwa aus wie jemand, der einen Porno geschrieben hat? Hör auf, ständig das Thema zu wechseln. Sag mir jetzt endlich, was mit Dan ist!«
    »Das weißt du doch.«
    »Ich weiß gar nichts, außer dass er vorhat, dich an das andere Ende der Welt mitzunehmen, wo er dich wahrscheinlich zwingt, Kondome voll mit Heroin zu schlucken, und du landest schließlich im Bangkok Hilton wie die arme Nicole Kidman. Wie auch immer, glaubst du ernsthaft, Mum lässt es zu, dass du mit einem Kerl nach Hongkong abhaust, den sie nicht einmal kennt?«
    »Wer sagt denn, dass ich mitgehe? Und Mum kann mich mal. Ich tue, was mir passt.«
    »Na schön, glaubst du denn, ich lasse es zu, dass du mit einem Kerl verduftest, den ich nicht einmal kenne? Was stimmt denn mit ihm nicht, dass du ihn vor mir versteckst? Du enthältst ihn mir permanent vor.«
    »Tu ich nicht.« Dann, nach einer längeren Pause: »Ich sag dir was. Wir machen einen Deal. Ich sorge dafür, dass du Dan kennen lernst - dann kannst du mir bestimmt auch sagen, ob Hongkong die größte Schnapsidee seit langem ist... Aber nur, wenn du Mum das mit Marsha erzählst.«
    »Das nennst du einen Deal?«
    »Du musst es ihr sagen, weißt du.«
    »Bislang war das überhaupt nicht nötig.«
    »Aber jetzt schon. Die Mail berichtet nämlich exklusiv über dich. Und das ist erst der Anfang.«
    »Gott, schon fast fünf Uhr«, bemerke ich, während die Riverdance-Truppe sich mit einer Zugabe in meinem Magen zurückmeldet. »Ich bin eigentlich mit Ant verabredet, um ...«
    »Hör auf, Amy. Du musst das endlich in Ordnung bringen.«
    Hilflos starre ich sie an.
    »Ich weiß! Du kannst es

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