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Marsversorger ALPHA VI

Marsversorger ALPHA VI

Titel: Marsversorger ALPHA VI Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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die Über­nah­me­ver­su­che.
    »Fer­tig, Er­trol«, sprach ich in die Spi­ra­le. »Ru­fen Sie die Hyp­nos an. All­round­schal­tung her­stel­len. Je­der­mann soll mit­hö­ren kön­nen. Aus­füh­rung.«
    Die­se An­wei­sung ge­hör­te zum Plan. Ein Tu­ma­dschin Khan wür­de wohl nie­mals selbst das Ge­spräch er­öff­nen, son­dern zu­erst durch einen sei­ner Of­fi­zie­re die Ver­bin­dung auf­neh­men las­sen.
    Mein letz­ter Blick galt Konc Brei­te­bo.
    Er­trols Stim­me war in al­len Ab­tei­lun­gen des Schif­fes zu hö­ren. Sei­ne Wor­te klan­gen dra­ma­tisch.
    »Leut­nant Er­trol, Kon­tak­t­of­fi­zier sei­ner Ver­klärt­heit, Tu­ma­dschin Khan, Be­herr­scher des Zwei­ten Rei­ches, ruft im Auf­trag Sei­ner Ver­klärt­heit den Kom­man­deur der bei­den Raum­schif­fe, die un­er­laubt in den Herr­schafts­be­reich Sei­ner Ver­klärt­heit ein­ge­flo­gen sind. Stop­pen Sie so­fort. Schutz­schir­me ab­schal­ten, Mann­schleu­se öff­nen und ein Un­ter­su­chungs­kom­man­do ab­war­ten. Be­stä­ti­gen Sie.«
    Er­trol hat­te eng­lisch ge­spro­chen. Die org­schen Trans­la­tor­ge­rä te wa­ren er­fah­rungs­ge­mäß in der La­ge, die frem­den Lau­te in we­ni­gen Au­gen­bli­cken zu über­set­zen.
    »Sie wer­den sich wun­dern, daß wir sie auf ih­rer Fre­quenz an­ru­fen«, warn­te Scheu­ning be­un­ru­higt.
    »Sol­len sie. Wir ha­ben ih­ren Funk­ver­kehr ein­ge­peilt. Er­trol – ver­ra­ten Sie noch nicht, daß wir wis­sen, mit wem wir es zu tun ha­ben. An­ruf wie­der­ho­len.«
    Er­trol ge­brauch­te die glei­chen Wor­te, füg­te aber ei­ne Ver­nich­tungs­an­dro­hung hin­zu. Ich un­ter­stütz­te sie mit ei­nem Be­fehl.
    »Dril­ling­s­turm Pol-grün – DO­RA: Vol­le Grup­pe, Feu­er.«
    Lis­ter­man drück­te auf die Knöp­fe. Dies­mal ras­ten die drei Strahl­bah­nen so dicht an dem vor­de­ren Or­gh­schiff vor­bei, daß in des­sen Schutz­schir­men ein Feu­er­werk von der Hel­lig­keit ei­ner de­to­nie­ren­den Atom­bom­be ent­stand.
    Er­trol han­del­te so­fort.
    »Letz­te War­nung. Stop­pen Sie, oder wir wer­den Sie ver­nich­ten.«
    Wir war­te­ten. Drei Se­kun­den spä­ter mel­de­te die Ro­bot­aus­wer­tung der BA­PU­RA ei­ne hef­ti­ge Ener­gie­ent­wick­lung. Die Hyp­no­schif­fe hat­ten die Trieb­wer­ke hoch­ge­fah­ren.
    Es dau­er­te noch­mals ei­ni­ge Se­kun­den, bis un­se­re über­licht­schnel­le Or­tung be­rech­net hat­te, was dort ge­sch­ah: Sie wa­ren auf vol­le Brems­be­schleu­ni­gung ge­gan­gen. Al­so ho­ben sie den Rest ih­rer Fahrt auf.
    Ich rief um­ge­hend Dr. Sno­fer an.
    »Ma­schi­ne, wir schal­ten um auf Ro­bo­t­au­to­ma­tik. Rüh­ren Sie kei­nen He­bel mehr an. Ke­no­ne­we, über­neh­men.«
    Ich sah sei­ne hu­schen­den Fin­ger. Tronss­kij un­ter­stütz­te ihn. Von dem Au­gen­blick an über­nah­men die Ro­bo­tein­rich­tun­gen des Schif­fes den Zie­lan­flug. Sie »wuß­ten« in­fol­ge der Pro­gram­mie­rungs­schal­tung, daß wir na­he den bei­den Or­ghs an­hal­ten woll­ten. Auf je­den Fall war ein ge­nau­es An­pas­sungs­ma­nö­ver zu flie­gen. Das hät­te schalt­tech­nisch nie­mand von uns be­wäl­tigt.
    »Ge­spann­te Er­war­tung bei den Hyp­nos, Sir«, gab Ki­ny durch. »Vor­sicht, Sir. Sie ha­ben Ih­ren Men­tal­block zu weit ge­öff­net. Über­nah­me­ge­fahr!«
    Ich ver­stand. Ki­ny warn­te nicht um­sonst. Wenn man von die­sen Pa­ra­ge­wal­ten er­faßt wur­de, war man ver­lo­ren.
    Ich kon­zen­trier­te mich auf mei­ne Ab­wehr­pha­se. Ei­ni­ge tau­send Men­schen kon­trol­lier­ten er­neut den kor­rek­ten Sitz ih­rer An­ti­tron­hel­me. Brei­te­bo wink­te mir be­ru­hi­gend zu. Er spür­te noch nichts.
    Acht Mi­nu­ten spä­ter hat­te die BA­PU­RA-Au­to­ma­tik das ge­wünsch­te Ma­nö­ver ge­flo­gen. Nun la­gen wir auf ei­nem Kurs, der in das In­ne­re des Son­nen­sys­tem führ­te.
    Die Ent­fer­nungs­an­ga­ben ka­men lau­fend durch. Sämt­li­che Bild­schir­me wur­den be­lich­tet. Wir sa­hen die Schif­fe in ver­schie­de­nen Ab­bil­dungs­maß­stä­ben.
    »Kein An­ruf«, mel­de­te Er­trol. »Man schweigt. Wenn mich nicht al­les täuscht, Sir, dann …«
    Er un­ter­brach sich

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