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Marsversorger ALPHA VI

Marsversorger ALPHA VI

Titel: Marsversorger ALPHA VI Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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ab­rupt. Wahr­schein­lich hat­te er mein Zu­sam­men­zu­cken und mein ver­krampf­tes Ge­sicht ge­se­hen.
    Der Pa­ra­über­fall hat­te so plötz­lich ein­ge­setzt, wie wir ihn er­war­tet hat­ten. Trotz­dem be­stand zwi­schen Theo­rie und Pra­xis ein ge­wal­ti­ger Un­ter­schied.
    Mir war, als bohr­ten sich glü­hen­de Na­deln in mein Ge­hirn. Ein un­ge­heu­rer Druck wur­de fühl­bar. Im­mer mäch­ti­ger las­te­te er auf mei­nen Pa­ra­sin­nen, die ich ent­ge­gen Ki­nys War­nung und mei­ner ei­ge­nen Er­fah­run­gen doch noch zu weit of­fen­ge­hal­ten hat­te.
    Ich block­te mich to­tal ab. Gleich­zei­tig aber spür­te und ver­stand ich den hyp­no­sug­ge­s­ti­ven Be­fehl der Or­ghs. Er war ein Alp­traum, dem man kaum ent­rin­nen konn­te.
    Wir er­hiel­ten die An­wei­sung, sämt­li­che Ma­schi­nen so­fort ab­zu­schal­ten, uns im größ­ten Raum des Schif­fes zu ver­sam­meln und dort ta­ten­los wie Ma­rio­net­ten zu war­ten.
    Die Or­ghs hat­ten ei­ne Block­schal­tung ge­bil­det. Dort sen­de­te nicht nur ei­ner mit sei­nen pa­ra­ab­nor­men Kräf­ten, son­dern meh­re­re tau­send Per­so­nen.
    »Vor­sicht, An­griff läuft!« stöhn­te ich in die Bord-zu-Bord-Kom­mu­ni­ka­ti­ons­an­la­ge, als ich den Druck durch die To­tal­blo­cka­de mei­ner Ex­tra­sin­ne ab­sor­biert hat­te.
    »HC-9 an al­le – An­griff läuft! Sek­tor­lei­ter, Ver­hal­tens­wei­se durch­ge­ben.«
    Ich ver­nahm das Fau­chen ei­ner mar­sia­ni­schen Ener­gie­waf­fe. Dem Ton nach zu ur­tei­len, war es ein schwe­rer Pa­ra­ly­sa­tor.
    Ich fuhr von mei­nem Sitz hoch und riß die Dienst­waf­fe aus dem Half­ter.
    Wei­ter hin­ten senk­te ein Mann der Zy­klo­pen­gar­de die Be­täu­bungs­waf­fe. Vor ihm war ei­ner un­se­rer Bil­dor­ter in sei­nem Ses­sel zu­sam­men­ge­sun­ken.
    »Ser­geant Nok­mu­ra spricht, Sir«, mel­de­te sich der Zy­klop über Helm­funk. »Der Or­ter scheint sei­nen An­ti­tron­helm ent­we­der falsch auf­ge­setzt zu ha­ben, oder das Ge­rät ist nicht in Ord­nung. Er schob plötz­lich al­le Schal­ter auf Null, stand auf und hat­te ein mas­ken­haft star­res Ge­sicht. Ich muß­te ihn pa­ra­ly­sie­ren.«
    »Sehr gut, groß­ar­tig rea­giert, Ser­geant«, ent­geg­ne­te ich. »Zeigt sonst noch je­mand Sym­pto­me? Wir sol­len tat­säch­lich al­les ab­schal­ten und uns ver­sam­meln. Nun – ist noch je­mand schwach ge­wor­den?«
    »Lis­ter­man spricht«, dröhn­te es aus den Laut­spre­chern. »Ei­ner mei­ner Ziel­kor­rek­to­ren zeigt star­ke Spu­ren von Übel­keit und Brech­reiz. Er braucht aber dem Zwang nicht nach­zu­ge­ben. Ich schi­cke ihn un­ter Be­wa­chung ins Hos­pi­tal.«
    Ich nick­te nur, da mei­ne ge­sam­te Auf­merk­sam­keit dem pe­rua­ni­schen In­dia­ner galt.
    Brei­te­bo wink­te ab­weh­rend. Ich sah, daß er mit schief ge­hal­te­nem Kopf in sich hin­ein­lausch­te. Wir stör­ten ihn nicht. Er soll­te der Wil­lens­be­ein­flus­sung so lan­ge wie mög­lich aus­ge­setzt sein.
    Die BA­PU­RA-Au­to­ma­tik hat­te im Au­gen­blick der be­gin­nen­den Be­ein­flus­sungs­wel­le al­le Kraft­wer­ke des Schif­fes auf Ma­xi­mal­leis­tung hoch­ge­fah­ren und die zur Ver­fü­gung ste­hen­den Ener­gi­en auf die Au­ßen­bord-Schutz­schir­me ge­schal­tet. So hat­te mein Pro­gram­mie­rungs­be­fehl ge­lau­tet.
    Wenn die Hyp­nos spür­ten, daß wir auf ih­re Kräf­te­flut kei­nes­wegs rea­gier­ten, be­stand die Ge­fahr, daß sie mit kon­ven­tio­nel­len Waf­fen an­grif­fen, de­nen die schwer­ge­pan­zer­te BA­PU­RA oh­ne Hoch­ener­gie­schir­me nicht ge­wach­sen ge­we­sen wä­re.
    »Ge­schafft«, ver­nahm ich Ke­no­ne­wes Stim­me wie im Traum. »Al­les klar an Bord. Au­ßer den bei­den Fäl­len kei­ne Ver­sa­ger. Wie geht es Ih­nen, Sir?«
    Ich be­merk­te, daß zwei Zy­klo­pen un­auf­fäl­lig die Pa­ra­ly­se­strah­ler an­ge­ho­ben hat­ten. Die flim­mern­den Ab­strahl­mün­dun­gen wie­sen auf mich.
    Ich rang mir ein La­chen ab und ließ mich in den Ses­sel sin­ken. Die BA­PU­RA-Au­to­ma­tik gab na­tür­lich wie­der Vol­l­alarm. Ich schal­te­te ihn ab. Das Heu­len und Pfei­fen ver­stumm­te.
    »Wie­der in Ord­nung, Na­ru. Ich war et­was

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