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Marsversorger ALPHA VI

Marsversorger ALPHA VI

Titel: Marsversorger ALPHA VI Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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so­gar ein so hoch­ge­bil­de­ter Mann wie Tan­ca­noc un­ter­lag. Der Teu­fel soll­te die Psy­cho­lo­gen der GWA ho­len!
     
     

9.
     
    Wir schrie­ben den 22. Fe­bru­ar 2010, Erd­zeit!
    Der Wir­bel war vor­über; die zahl­lo­sen Emp­fän­ge, Eh­run­gen und An­spra­chen hat­te ich hin­ter mich ge­bracht. Es war ei­ne Stra­pa­ze ers­ten Ran­ges ge­we­sen.
    Vor al­lem die Cy­la­tro­nen, die Tech­no-Pries­ter der Re­gie­rungs­mann­schaft, hat­te ich nicht ent­täu­schen dür­fen. Mei­ne Zeit­not, die ich vor­sich­tig, mit vie­len Ent­schul­di­gun­gen und un­ter strik­tem Hin­weis auf die von den ge­lan­de­ten Hyp­nos aus­ge­hen­de Ge­fahr als Aus­re­de be­nutzt hat­te, war ver­stan­den wor­den. Je­der Gast­ge­ber war in­fol­ge die­ser Sach­la­ge, die von al­len so­wohl in po­li­ti­scher als auch mi­li­tä­ri­scher Hin­sicht als vor­dring­lich ein­ge­stuft wor­den war, mit ei­nem Be­such von ei­ner hal­b­en Stun­de zu­frie­den ge­we­sen.
    Ei­ne sol­che Höf­lich­keit hat­te ich nie­mals in mei­nem Le­ben ken­nen­ge­lernt. Die Ye­do­ce­ko­ner wa­ren in ih­rer ethi­schen, re­li­gi­ösen, ver­ant­wor­tungs­be­wuß­ten und all­ge­mein­gül­ti­gen Auf­fas­sung ei­gent­lich über­haupt nur ver­gleich­bar mit den Sa­mu­rai-Ed­len der alt­ja­pa­ni­schen Kai­ser­zeit.
    Sie hat­ten mir al­le un­an­ge­neh­men Din­ge ab­ge­nom­men. Sie hat­ten al­les er­le­digt, was uns drei­tau­send Men­schen nicht nur in­fol­ge un­se­rer tech­ni­schen Un­wis­sen­heit, son­dern auch we­gen un­se­rer tat­säch­lich exis­ten­ten Zeit­not sehr schwer­ge­fal­len wä­re.
    Ih­re Op­fer­be­reit­schaft war kaum zu über­bie­ten. Sie wirk­te – nach ir­di­schen Maß­stä­ben ge­mes­sen – fast wie die Ver­hal­tens­wei­se wirk­lich­keits­frem­der Men­schen. Nur wa­ren die Ye­do­ce­ko­ner al­les an­de­re als ver­spon­nen! Klar­er­den­ken­de In­di­vi­du­en hat­te ich in ei­ner sol­chen Mas­sie­rung nie­mals ken­nen­ge­lernt.
    Es blieb mir da­her nach wie vor un­ver­ständ­lich, daß sich die­ses Volk durch un­ser blo­ßes Er­schei­nen in die von der GWA ge­plan­te Ir­re hat­te füh­ren las­sen.
    Tan­ca­noc ging dar­über mit ei­ner Hand­be­we­gung hin­weg.
    »Es muß sein! Je­des Mit­tel, aus­ge­nom­men Krieg, Mord und Ver­rat, ist mir recht, um mein Volk auf den Weg des in­ne­ren und äu­ße­ren Frie­dens zu lei­ten. Freund Kon­nat – Sie ha­ben ge­nau rich­tig ge­han­delt. Ich dan­ke Ih­nen.«
    Was hät­te ich da­zu noch sa­gen sol­len? Au­ßer­dem be­haup­te­ten un­se­re Wis­sen­schaft­ler das glei­che. Auch Han­ni­bals und Ki­nys pa­ra­psy­chi­sche Aus­wer­tung ent­sprach ex­akt die­sem Welt­bild. Wirk­li­che Zu­frie­den­heit und Glück soll man aber nie­mals an­pran­gern, selbst dann nicht, wenn man die Quel­le die­ser bei­den Zu­stän­de nicht recht ver­steht.
    Ich hat­te mich dem­zu­fol­ge ge­hü­tet, auch nur die ge­rings­te An­deu­tung über mei­ne Be­den­ken zu äu­ßern. Was den Wis­sen­den als gut und rich­tig er­schi­en, woll­te ich nicht durch Zwei­fel ge­fähr­den.
    Nach dem Ab­klin­gen der ers­ten Be­geis­te­rung hat­te ich mich wie­der auf mei­ne ei­gent­li­che Auf­ga­be kon­zen­triert. Das war nicht schwie­rig ge­we­sen, da ich durch die als Ku­ri­er­kreu­zer ein­zu­stu­fen­de »1418« kla­re Be­feh­le aus dem Haupt­quar­tier der GWA er­hal­ten hat­te.
    Re­ling hat­te das Er­schei­nen der Hyp­nos als Tat­sa­che vor­aus­ge­setzt. Sei­ne An­wei­sun­gen wa­ren haar­ge­nau iden­tisch mit den Maß­nah­men, die wir nach ei­ge­nem Da­für­hal­ten ein­ge­lei­tet hat­ten.
    Die Hyp­nos, so lau­te­te der Be­fehl aus dem HQ-GWA, wa­ren »ding­fest« zu ma­chen, zu de­mo­ra­li­sie­ren und zur Lan­dung zu zwin­gen mit dem Ziel, auch die­ser zwei­ten Or­gh-Pa­trouil­le das Zwei­te Reich un­ter der dik­ta­to­ri­schen Herr­schaft des Tu­ma­dschin Khan vor­zu­gau­keln; dies­mal je­doch un­ter an­de­ren Aspek­ten.
    Ein zwei­tes Mars­schau­spiel er­üb­rig­te sich. Wir hat­ten die BA­PU­RA zur Ver­fü­gung; ein ta­del­los rea­gie­ren­des und funk­tio­nie­ren­des Ro­bot­ge­hirn vom

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