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Marsversorger ALPHA VI

Marsversorger ALPHA VI

Titel: Marsversorger ALPHA VI Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Her­zens be­grüßt wor­den? Ich glau­be nicht.
    Es muß­ten Mil­lio­nen sein, die sich hier vor der Groß­stadt Baa­hant ein­ge­fun­den hat­ten. Über zehn Stun­den hat­ten sie ge­war­tet. Als sie noch nicht ge­nau wuß­ten, wes­halb sich die An­kunft der BA­PU­RA so lan­ge ver­zö­ger­te, wa­ren sie un­ru­hig ge­wor­den.
    Als aber die drei­tau­send Jä­ger in den Raum ge­rast wa­ren, als man er­fuhr, daß ich ye­do­ce­ko­ni­sche Män­ner um Hil­fe ge­be­ten hat­te, hat­te man klag­los stun­den­lang in der glü­hen­den Son­nen­hit ze aus­ge­harrt.
    Ich er­hob die Hand und wink­te. Et­was Bes­se­res fiel mir nicht ein. Dann wink­te ich mit bei­den Hän­den, die Ar­me hoch über den Kopf ge­r­eckt. Das Brau­sen der Stim­men wur­de zu ei­nem un­wirk­li­chen To­sen.
    Als ich mir nicht mehr zu hel­fen wuß­te, über­reich­te ich Tan­ca­noc das von Phi­lip Bot­cher vor­be­rei­te­te Päck­chen. Ich wuß­te nicht, was dar­in ver­bor­gen war. Mei­ne Wor­te an Tan­ca­noc gin­gen in der Ge­räusch­ku­lis­se un­ter.
    Er, der klu­ge Mann, be­griff mei­ne La­ge. So­fort trat er et­was vor und riß die Pack­fo­lie der­art de­mons­tra­tiv auf, daß es plötz­lich ru­hi­ger wur­de. Dann trat ab­so­lu­te Stil­le ein. Mir wur­de un­heim­lich. Was, um al­les in der Welt, hat­te sich Bot­cher dies­mal aus­ge­dacht?
    Ich sah ein lu­xu­ri­öses Etui. Tan­ca­noc klapp­te es auf. Ich er blick­te ei­ne kost­bar ge­ar­bei­te­te Ther­mo­rak­pis­to­le aus den Spe­zi al­werk­stät­ten der GWA.
    Das war von Bot­cher und un­se­ren Psy­cho­lo­gen ei­ne nie­der­träch­ti­ge Aus­nut­zung der Si­tua­ti­on – we­nigs­tens nach mei­nem Ge­fühl. Wenn man dem Ober­be­fehls­ha­ber ei­ner be­freun­de­ten Macht ei­ne Waf­fe schenkt, die er­wie­se­ner­ma­ßen Ener­gie­schutz­pan­zer durch­schlägt, dann konn­te das nicht mehr sein als ein wohl­be­rech­ne­ter Trick.
    Tan­ca­noc dach­te je­doch an­ders. Er stieß einen gut­tu­ra­len Schrei aus, riß die Ther­mo­rak aus dem Etui und hielt sie mit bei­den Hän­den hoch.
    Je­der Ye­do­ce­ko­ner wuß­te un­ter­des­sen, was die­se Waf­fen be­deu­te­ten. Sie hat­ten von dem »gött­li­chen« TECH­NO und den ge­fan­ge­nen Ro­bot­wäch­tern von der grau­en­haf­ten Wir­kung ge­hört. Und nun schenk­te Tu­ma­dschin Khan ih­rem höchs­ten Of­fi­zier ei­ne sol­che Waf­fe, die al­le Ye­do­ce­ko­ner in to­ta­ler Ver­ken­nung der Sach­la­ge für die mo­d­erns­te Kon­struk­ti­on des Zwei­ten Rei­ches hiel­ten! Mehr noch: Man muß­te an­neh­men, daß Tan­ca­noc von nun an in der La­ge war, mei­nen Schutz­schirm zu durch­schie­ßen und mich zu tö­ten – wenn er woll­te!
    Der er­neut aus­bre­chen­de Freu­den­tau­mel war kaum noch zu er­tra­gen. Ich rief Ki­ny auf te­le­pa­thi­scher Ebe­ne an.
    »Tei­le Bot­cher in mei­nem Na­men, und zwar wört­lich mit, ich hiel­te ihn für ein nie­der­träch­tig han­deln­des In­di­vi­du­um! Das wä­re nach ei­ner sol­chen Be­grü­ßung nicht mehr not­wen­dig ge­we­sen. Wir hat­ten schon al­les er­reicht.«
    »Sir, die Idee stammt nicht von Bot­cher, son­dern von Ge­ne­ral Re­ling! Die Waf­fe ist erst mit der ›1418‹ an­ge­kom­men. Es tut mir leid, Thor. Ich – ich kann das gar nicht mehr se­hen und hö­ren. Wenn man Fein­de täuscht – in Ord­nung! Nicht aber Freun­de wie die­se Men­schen hier; ich mei­ne Ye­do­ce­ko­ner.«
    An­schlie­ßend wur­de Tan­ca­noc von Bot­cher noch ein pracht­voll ge­ar­bei­te­ter Waf­fen­gür­tel mit of­fe­nem Half­ter und ei­ner an­ge­häng­ten Ta­sche für zwei Re­ser­ve­ma­ga­zi­ne über­reicht. Ei­ne Kis­te Mu­ni­ti­on mit fünf­hun­dert Schuß folg­te.
    Je­des De­tail wur­de von den flie­gen­den und fern­ge­steu­er­ten Fern­seh­ka­me­ras ge­nau auf­ge­nom­men. Vier Mil­li­ar­den Ye­do­ce­ko­ner sa­hen die Ze­re­mo­nie.
    Mir war klar, daß auf Grund der Men­ta­li­tät die­ses Vol­kes die Waf­fe ei­ne be­son­de­re Stel­lung ein­nahm. Man sah in ihr in ers­ter Li­nie das Sym­bol für ein un­ein­ge­schränk­tes Ver­trau­en, das man ih­nen ent­ge­gen­brach­te.
    So un­ge­fähr be­ur­teil­te ich die Si­tua­ti­on, der

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