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Marter: Thriller (German Edition)

Marter: Thriller (German Edition)

Titel: Marter: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Holt
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wie das Meer, traf er seine Entscheidung.
    Er griff zu seinem Handy und verschickte eine SMS .
    Mr. Gilroy, Daniele Barbo hier. Ich bin auf dem Weg zu Ihnen .

66
    Sechs Männer lümmelten im Wohnzimmer des kleinen Bauernhauses herum. Sieben, wenn man den Fahrer mitzählte, der ihnen nach drinnen gefolgt war. Die Augen der Männer leuchteten auf, als sie die Frauen sahen.
    Sie haben uns erwartet , war Kats erster Gedanke.
    Im Zimmer verstreut waren Aschenbecher und leere Flaschen. Im Fernseher lief ein Porno. Die Mädchen sahen zu, dann wandten sie den Blick wieder ab und gaben sich alle Mühe, das Geschehen dort zu ignorieren. Lüstern beobachteten die Männer ihre Reaktion.
    Einer der Männer hielt eine Flasche Grappa hoch und schwenkte sie hin und her. »Hier, ragazze , nehmt einen Schluck«, sagte er auf Italienisch. Er hatte einen starken Akzent, offensichtlich stammte er aus den Marken. Sie waren also weit im Süden an Land gegangen, genau wie sie vermutet hatte. Hier musste es sich um einfache örtliche Fußsoldaten handeln: Die Neuankömmlinge gefügig zu machen war offensichtlich ihre Belohnung für das, was immer sie sonst taten.
    Sie hatte einmal mit einem Undercoveragenten gesprochen, einem Mann, der sich als Maulwurf in eine Verbrechergang eingeschlichen hatte. Er hatte erklärt, dass das Schwierigste an der Sache sei, den inneren Drang abzulegen, diese Leute festnehmen zu wollen. Jetzt wurde ihr klar, was er damit gemeint hatte. Ohne ihre Uniform und ohne ihr Abzeichen fühlte sie sich seltsam nackt.
    Gläser voller Grappa wurden eingegossen und den Mädchen aufgedrängt. Kat nahm eines entgegen und leerte es in einem Zug. Es war nicht so viel, dass man betrunken wurde, reichte aber gerade aus, um sich Mut anzutrinken.
    Jetzt gibt es keinen anderen Ausweg mehr.
    Der Mann, der den Van gefahren hatte, sprach leise mit den anderen. »Ist alles vorbereitet?«
    »Oben. Du darfst als Erster wählen, wie ausgemacht. Aber lass dir nicht zu viel Zeit. Die Jungs werden langsam ungeduldig, und es gibt nur eine Kamera.«
    Kat entging nicht, wie der Fahrer den Blick über die Mädchen schweifen ließ und sie dann eine nach der anderen musterte. Seine Augen richteten sich auf sie, dann bewegten sie sich weiter zu Holly. »Die da«, sagte er.
    Der andere Mann grunzte. »Na, dann beeil dich mal.«
    »Du da.« Der Fahrer deutete auf Holly. »Du, komm mit. Ich muss deine Papiere überprüfen.«
    Einer der anderen Männer lachte.
    Kat nickte Holly kaum merklich zu. Plane den Kampf, dann kämpfe den Plan. Was auch immer geschehen mochte, jetzt gab es kein Zurück mehr.
    Als der Fahrer Holly aus dem Zimmer führte, drehte ein anderer die Lautstärke hoch, sodass die Schauspielerin auf dem Bildschirm noch lauter stöhnte. Sicherlich, damit man von oben keine Geräusche hört , dachte Kat. Doch kam das ihr und Holly durchaus entgegen. Wenn unser Plan aufgeht .
    Der Mann klopfte sich auf die Schenkel und grinste das nächste Mädchen an. »Komm und setz dich zu mir, Schätzchen. Ich beiß schon nicht.«
    Verängstigt warf das Mädchen Kat einen Blick zu, da sie offenbar nicht wusste, was sie tun sollte.
    »Was hat sie denn damit zu tun?«, wollte der Mann wissen, als er den Blick bemerkte. Misstrauisch sah er von einer zur anderen. »Was ist hier los?«
    Unsere beste Waffe ist das Unwissen dieser Typen . Und diesen Vorteil würden sie jetzt jeden Moment einbüßen. »Ich brauche einen Drink«, sagte Kat. Sie schnappte sich eine Flasche Grappa, die auf dem Tisch stand, und kippte sich ein wenig in den Mund. »Und meine Zigaretten.« Damit bückte sie sich zu ihrem Koffer und zog das Fischernetz hervor, das sie auf dem Boot reingestopft hatte.
    Den Feind schlägt man mit geschlossener Faust, nicht mit gestreckten Fingern , hatte Holly ihr erklärt.
    Kat warf das Netz kurzerhand über drei der sitzenden Männer, zog einem anderen die Grappaflasche über den Schädel, ehe sie die wild um sich schlagenden Kerle unter dem Netz zu verprügeln begann und dabei auf ihre Köpfe zielte. »Jetzt!«, rief sie den Mädchen zu.
    Sie waren viel zu verängstigt, um sich zu bewegen. Und sie konnte es ihnen nicht verübeln: Sie zitterte ja selbst vor Furcht. Zu spät, um es sich anders zu überlegen . Die Tür flog krachend auf. Einen kurzen Augenblick lang dachte sie, ihr Plan würde scheitern. Doch dann, als sie sich umdrehte, sah sie, dass es Holly war.
    »X-ray sicher«, sagte Holly sachlich.
    Kat beschloss, dass jetzt nicht der richtige

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