Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Marter: Thriller (German Edition)

Marter: Thriller (German Edition)

Titel: Marter: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Holt
Vom Netzwerk:
assistieren – und MCI interpretierte das als eine Anweisung , dass wir ihnen helfen sollten. Was hätten wir also tun sollen? Abgesehen davon, dass wir an die Öffentlichkeit hätten gehen können – also der Welt kundtun, dass die USA nicht nur das Waffenembargo der UN umgangen hatten, sondern sich auch noch eines privaten Militärunternehmens bedienten, um nebenbei einen schmutzigen Krieg anzuzetteln –, waren unsere Möglichkeiten begrenzt. Ich aber schwor, dass ich eines Tages, wenn die gegenwärtige Regierung abgetreten wäre, die Beweise finden und die Sache vor den Internationalen Strafgerichtshof bringen würde.«
    »Sie stellen sich also gegen den früheren Verteidigungsminister?«, fragte Daniele völlig verblüfft.
    »Nicht nur gegen ihn. Auch gegen den Staatssekretär. Selbst gegen den Präsidenten persönlich. Und gegen all die anderen Entscheidungsträger von damals, die ihren Ruhestand damit verbringen, wohltätige Stiftungen zu leiten und dem Mittleren Osten zur Konfliktlösung beratend zur Seite zu stehen. Sie alle wussten, was in ihrem Namen verbrochen wurde. Ich will sie vor Gericht sehen für Verbrechen gegen die Menschlichkeit, jeden Einzelnen. Und jetzt habe ich endlich die Gelegenheit dazu.«
    »Wegen Findlater?«
    »Wegen Korovik . General Koroviks Verhaftung hat alles verändert. Er ist derjenige, der als Zeuge aussagen kann, dass die USA genau wussten, was vor sich ging. Und Korovik wird nur allzu gern den Schwarzen Peter weitergeben, wenn es bedeutet, seine eigene Haut zu retten. Wir brauchen nur noch die Beweise zu liefern, die seine Aussage stützen.«
    »Warten Sie«, entgegnete Daniele verwirrt. »Sie behaupten, die Beweise, die Kat und Holly besorgt haben, werden Korovik helfen. Die Beweise sind doch sicher dazu da, den Prozess gegen ihn zu stützen, als Belege für seine Verbrechen?«
    Gilroy schüttelte den Kopf. »Denken Sie doch mal nach. Statt zu leugnen, dass die Verbrechen stattgefunden haben, wird er sie zugeben, ja, aber die Schuld wird er den Aasgeiern in Washington in die Schuhe schieben.«
    »Und das bedeutet«, sagte Daniele nachdenklich, »dass ich wegen Carnivia gar nicht erst zu verhandeln brauche. Denn wenn die Wahrheit ans Licht kommt, sitzen auch die Leute, die versuchen, die Website zu zerstören, auf der Anklagebank.«
    »Exakt. Daniele, ich arbeite schon seit Jahren auf diesen Moment hin.« Gilroy fixierte ihn mit festem Blick, seine blauen Augen funkelten. »Nur muss ich wissen, wo Holly steckt. Ich muss sie finden, ehe MCI das tut. Sie haben bereits versucht, Capitano Tapo und sie umzubringen, trotz meiner ausdrücklichen Anweisung, dies nicht zu tun.«
    »Wie viel weiß Holly von alledem?«
    Der Amerikaner zuckte mit den Schultern. »Sehr wenig. Zum Teil sollte das dem Zweck dienen, sie zu schützen. Doch ist ihre Motivation auch schlicht und ergreifend auf Loyalität zurückzuführen. Man riet mir, dass sie am effektivsten arbeiten würde, wenn ich den Anschein machte, als verkörperte ich die simplen Schwarz-Weiß-Werte ihres Vaters.«
    »Kam dieser Rat zufällig von Pater Uriel?«, erkundigte Daniele sich trocken.
    »Wir treffen uns von Zeit zu Zeit, um uns über Angelegenheiten auszutauschen, die in unser beider Interesse liegen.«
    »Und ich nehme an, es war Pater Uriel, der Ihnen den Vorschlag unterbreitet hat, Sie sollten sie dazu bringen, so zu tun, als wäre sie an mir interessiert?«, fragte Daniele, wobei er dem Blick des anderen Mannes auswich.
    »Was meinen Sie?« Ein amüsierter Ausdruck huschte über Gilroys Gesicht. »Nein, wirklich nicht. Auf die Idee bin ich gar nicht gekommen, dabei hätte ich das vielleicht tatsächlich tun sollen, jetzt, da Sie es erwähnen. Ich wusste ja gar nicht, dass Sie für so etwas empfänglich sein könnten.«
    »Da ich heute hier aufgekreuzt bin, bereit, ihr Leben zu geben als Tausch für meine Website«, sagte Daniele unbewegt, »kann man mir kaum vorwerfen, sentimental zu sein.«
    »Ah«, erwiderte Gilroy. »Doch Sie dachten zu dem Zeitpunkt auch, dass sie möglicherweise mein Lockspitzel ist. Wo steckt sie?«
    »Sie sind heute früh am Morgen südlich von Ancona an Land gegangen. Ihre CAC -Karte wurde kurzzeitig aktiviert, dann war das Signal wieder weg. Ich habe mir das über einen Wettersatelliten angesehen, in den ich mich eingehackt habe, es scheint so, als hätte es eine Explosion gegeben – das waren mit ziemlicher Sicherheit Ihre Freunde von MCI , die noch mal einen Versuch unternommen haben. Holly

Weitere Kostenlose Bücher