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Marter: Thriller (German Edition)

Marter: Thriller (German Edition)

Titel: Marter: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Holt
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Ansicht, dass sie auf Poveglia zufällig etwas mitbekommen haben, was sie nicht erwartet hatten, und dafür mussten sie bezahlen.«
    »Und ich bin immer noch überzeugt, dass mehr dahintersteckt.« Sie erzählte ihm von ihrem Besuch im Institut an diesem Morgen. »Wenn es der Melchizedek-Orden war, der Martina Duvnjak auf Poveglia gefangen hielt, vielleicht stehen diese Leute dann irgendwie auch mit den Schleppern in Verbindung«, schlussfolgerte sie.
    »Die katholische Kirche soll mit dem organisierten Verbrechen gemeinsame Sache machen? Das ist doch schon ein bisschen arg weit hergeholt, findest du nicht?«
    Sie fochten hier eine Art Geschlechterkampf aus, wurde ihr klar. Ihm schien die Mafiaverbindung weit bedeutender. Ihr war vor allem daran gelegen zu beweisen, dass die Kirche in gewisser Weise den Mord an einer Priesterin sanktioniert hatte.
    »Lass uns nicht streiten«, sagte er sanft.
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein. Du hast recht.«
    »Wir gehen ein wenig früher und essen noch was bei dir in der Nähe – irgendwo, wo wir nicht an die Arbeit denken müssen.«
    »Ich habe da eine bessere Idee«, entgegnete sie. »Ich koche uns was. Wie wäre es mit Bigoli al ragù ? Aber früher zu gehen, daraus wird nichts.« Sie nahm Riccis Disc aus Piolas Computerlaufwerk. »Denn ich habe immer noch vor, dieses Video Stück für Stück durchzusehen.«
    Später, als Piola aufblickte, sah er, wie Kat sich sorgfältig Notizen machte, während sie konzentriert etwas auf dem Bildschirm betrachtete.
    Sie ist viel härter im Nehmen als ich , kam ihm die Erkenntnis. Weit weniger romantisch veranlagt, und sie lässt sich nicht so leicht von etwas abbringen .
    Weshalb sie überhaupt das Bett mit ihm teilte, konnte er sich partout nicht erklären. Er war sich immer noch nicht sicher, ob er es wagen würde, ihr zu gestehen, dass er sich gerade Hals über Kopf in sie verliebte.
    Ein Grund, weshalb er an diesem Nachmittag ohne Kat losgezogen war, um sich Mareta Castiglione vorzunehmen, war seine Überzeugung gewesen, dass er sie unter Druck würde setzen müssen, ihr unerbittlich vor Augen halten, dass Ricci andere Frauen gevögelt hatte. Er war sich nicht sicher, ob er das in Kats Beisein auch über sich gebracht hätte. Er hätte es schrecklich gefunden, wenn sie mitbekommen hätte, dass er jemanden derart drangsalierte. Ganz zu schweigen davon, dass sie ihn für einen Heuchler gehalten hätte. Was war das doch gleich, was er zu Mareta gesagt hatte? Mädchen, die mit den Ehemännern anderer Frauen gehen? Das sind doch alles nur Schlampen . Natürlich hatte er das nicht so gemeint, doch er bezweifelte, dass er diese Worte vor Kat hätte aussprechen können.
    Durch die Glasscheibe seines Büros begegnete er ihrem Blick. Nicht mehr lange , teilte er ihr stumm mit. Nur noch wenige Stunden, dann liegen wir gemeinsam im Bett .

35
    Mit einem Karton voller Akten betrat Holly Boland das Ausbildungszentrum und begab sich schnurstracks zu dem Raum, in dem Ian Gilroy seine Klasse in Italienischer Militärgeschichte unterrichtete.
    Es war niemand sonst anwesend. Dafür hatte Gilroy gesorgt. Der perfekte Weg, mit ihm in Kontakt zu treten: Jeder, der einen Blick durch die Glasscheibe in der Tür warf, sah lediglich einen Lehrer in Zivilkleidung und eine einzelne Schülerin, die in der ersten Reihe hockte.
    »Ich könnte Ihnen eine Lektion über den Einsatz von toten Briefkästen erteilen, wenn Sie möchten«, witzelte er. »Aber wenn ein US -Armee-Stützpunkt kein sicherer Ort ist für ein vertrauliches Gespräch, welcher dann?«
    Jetzt war es an der Zeit, ihm mitzuteilen, dass der Stützpunkt selbst in all das verwickelt war.
    »Ich bin zum Camp Darby gefahren, wie Sie es vorgeschlagen haben«, erklärte sie, während sie die Unterlagen aufschlug. »Die meisten Dokumente aus dem Jahr 1995 waren bereits vernichtet worden, aber ich habe noch ein paar ältere gefunden – hier habe ich einen Abzug für Sie.«
    »Vielen Dank«, sagte er, während er die Kopien entgegennahm und sie auf dem Schreibtisch ausbreitete. Nach außen hin musste es so aussehen, als würde der Lehrer die Hausarbeit seiner Schülerin entgegennehmen.
    »Beim Durchsehen ist mir aufgefallen, dass ein Name immer wieder auftaucht. Hier und hier.« Sie deutete auf die Stellen. »Villem Bakerom.«
    »Der Name ist mir nicht bekannt.«
    »Mir auch nicht. Auch die Eingabe bei Intellipedia ergab keine Treffer. Dann dachte ich mir, ich gebe den Namen einfach mal bei Google Translate ein.

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