Martin, Kat - Perlen Serie
glaubte ohnmächtig zu werden. Für einen Moment wur- de ihr schwarz vor Augen, und vielleicht hatte sie wirklich kurz das Bewusstsein verloren, denn als sie ihre Augen wieder öffnete, hielt Cord ihr bereits sein Glas an die Lippen.
„Trink etwas, Victoria. Du wirst dich gleich besser fühlen." Sie nahm einen Schluck und spürte ein scharfes Brennen in ihrem Hals. „Es ... es ist nicht so, wie du denkst. Julian und ich ... wir haben uns zufällig getroffen. Er wohnt auch in Mayfair und war gerade in seiner Kutsche auf dem Heimweg. Als er mich auf der Straße sah, wollte er mich nicht gehen lassen, be- vor ich ihm nicht erzählt hatte, was ich zu dieser Zeit dort tat. Und dann bestand er darauf, mich zu begleiten."
„Mr. Fox scheint sehr fürsorglich zu sein."
„Ja, das ist er. Du weißt, dass wir gute Freunde sind! Er woll- te einfach nicht, dass mir etwas geschieht."
Mit finsterer Miene stand Cord groß und bedrohlich vor ihr und sah sie an, als würde er sie kaum kennen. Sie ertrug seine
Unnahbarkeit nicht länger. Wie konnte sie nur wieder Zugang zu ihm finden?
Sie stand auf, nahm ihm das Glas aus der Hand und schlang ihre Arme um seinen Hals. Ein schwacher Hauch seines Ra- sieröls streifte sie. Sie spürte, wie die Spitzen seiner dunklen Haare ihre Finger kitzelten, und legte ihren Kopf an seine Brust. Sein schneller Herzschlag strafte seine kühle und gleichgültige Fassade Lügen.
„Es tut mir Leid, dass ich dich belogen habe", sagte sie. „Ich hätte dir gleich die Wahrheit sagen sollen, doch ich hatte Angst, du würdest verärgert sein." Sie sah zu ihm auf und be- rührte mit den Lippen leicht seinen Hals. Dann stellte sie sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn. Cord hingegen stand un- beweglich da, seine Arme hingen zu beiden Seiten seines Kör- pers schlaff herab.
Tory hatte Angst. Furchtbare Angst.
Erneut küsste sie ihn, liebkoste seine Lippen, bis er ihr nach- gab. Sie ließ ihre Zunge in seinen Mund gleiten und drängte sich an ihn. Erleichtert spürte sie seine Erregung. Er begehrte sie - zumindest daran schien sich nichts geändert zu haben.
„Victoria sagte er, und sie hörte die Verzweiflung in sei- ner Stimme. Was hatte sie nur getan? Sie wollte ihn nicht ver- letzen. Sie liebte ihn doch! Irgendwie musste sie alles wieder gutmachen.
„Es tut mir so Leid, Cord." Sie hauchte federleichte Küsse auf seine Mundwinkel und küsste ihn dann abermals voll inni- ger Leidenschaft. Tory wandte all die erotischen Raffinessen an, die Cord ihr beigebracht hatte, fuhr sachte mit ihrer Zun- ge über die seine und reizte ihn, ihre Liebkosungen zu erwi- dern. „Ich wünschte, ich hätte dir alles erzählt. Aber ich schwöre, dass ich dich nie wieder anlügen werde."
Er schien ihre Worte gar nicht wahrzunehmen, und sie fürchtete, er würde sie jeden Moment von sich stoßen.
Ihre Hände zitterten, als sie ihm voller Verzweiflung seine Jacke von den Schultern streifte und die silbernen Knöpfe sei- ner Weste öffnete. Sie umfasste sein Gesicht mit ihren Händen und zog Cord für einen weiteren verlangenden Kuss an sich. Noch immer schien er zu zögern. Hastig knöpfte sie sein Hemd auf, um ihn berühren zu können und so vielleicht seine Furcht erregende Starre zu durchbrechen. Er war ihr nicht be- hilflich, doch er wehrte sich auch nicht, als sie ihm das Hemd auszog und mit ihren Lippen die bloße Haut direkt über sei-
nem Herzen verwöhnte.
Sie nahm den vertrauten Geruch seines Körpers wahr und spürte jede noch so kleine Bewegung. Er atmete schwer, und seine Brust hob und senkte sich. Sie ließ ihre Zungenspitze um seine Brustspitze kreisen und zog sanft mit den Zähnen daran. Er ließ sich keine Regung anmerken.
Mit einem schnellen Handgriff hatte sie die vier winzigen Knöpfe geöffnet, die das Oberteil ihres Kleides zusammenhiel- ten. Sie griff nach Cords Hand, führte sie unter ihr Unterkleid und legte sie auf ihre Brust. Die Spitze richtete sich sofort auf, und sie hörte ihn leise stöhnen.
„Victoria ... das wird nichts daran ändern, dass ..."
Sie unterbrach ihn mit einem Kuss voller Leidenschaft und Verlangen, denn tiefe Angst hatte von ihr Besitz ergriffen. Sie führte ihn zu ihrem Bett und drängte ihn, sich zu setzen. Er schien zu erschöpft zu sein, um sie zurückzuweisen. Sie kniete vor ihm nieder und zog ihm zunächst seine Schuhe aus, danach begann sie, die Knöpfe seiner Hose zu öffnen. Sie fand ihn vollständig erregt, sein Körper schien sie zu erwarten und
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