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Martin, Kat - Perlen Serie

Martin, Kat - Perlen Serie

Titel: Martin, Kat - Perlen Serie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 1. Perlen für die Braut
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inaufgeregter Vorfreude. Wenn Victoria sich auf sein Angebot eingelassen hätte, würde er seine rastlose Ener-
    gie verausgaben können, indem er sie in den verbleibenden Nachmittagsstunden leidenschaftlich liebte. Er erinnerte sich an das Gefühl ihrer Brüste in seinen Händen, an ihre weichen
    Lippen, die sich an die seinen geschmiegt hatten, und spürte, wie sich seine Männlichkeit untrüglich regte.
    Er fluchte leise und versuchte, seine Gedanken zu unterdrü-
    cken. Vielleicht würde er heute Abend Madame Fontaneauei-
    nen Besuch abstatten, was er schon längst hätte tun sollen. Die
    Madchen dort waren schön und verstanden ihr Handwerk. Er

brauchte sich nur auszusuchen, worauf er Lust hatte.
    Es überraschte ihn, wie wenig verlockend ihm die Aussicht darauf erschien.
    Es war früher Nachmittag an einem warmen Sommertag, und von der Themse her wehte ein leichter Wind durch die Stadt. Als sie von ihrem halbstündigen Treffen mit Grace - länger hatte Tory sich nicht von ihren Pflichten freimachen können - zurückkehrte, warf sie ihre schlichte graue Haube auf den Tisch in ihrem Wohnzimmer. Obwohl sie gestern Abend noch alles darangesetzt hatte, ihrer Freundin aus dem Weg zu ge- hen, hatte es nun gut getan, sie wiederzusehen und mit ihr re- den zu können. Auch nach drei langen Jahren schien ihre Freundschaft ungebrochen zu sein.
    Sie hatte Gracie die Wahrheit erzählt und sie um absolutes Stillschweigen gebeten.
    „Ich kann das selbst alles noch nicht glauben", hatte Tory gesagt.
    „Du hast nur getan, was nötig war, um dich und Claire zu schützen."
    „Ich weiß. Aber vor dem Gefängnis wird uns das nicht be- wahren können."
    „Uns wird schon etwas einfallen", versprach ihr Grace. „Und bis dahin werde ich versuchen herauszufinden, wie weit der Baron bei seiner Suche gekommen ist. Wenn ihr die Stadt verlassen müsst, weißt du, wo du mich finden kannst. Schicke mir einfach eine Nachricht, und ich werde tun, was immer ich kann."
    Grace war noch ganz die Alte. Sie war stets eine treue und zuverlässige Freundin gewesen.
    Auch äußerlich hatte sie sich allenfalls leicht verändert, wenn sie auch mittlerweile ihre mädchenhafte Schlaksigkeit verloren hatte und zu einer attraktiven jungen Frau von neun- zehn Jahren herangereift war. Sie war etwas größer als Tory, und in ihrem rotbraunen Haar schimmerten einzelne gold- blonde Strähnen. Tory kam der Gedanke, dass ihre Freundin eigentlich keine Probleme haben dürfte, einen Ehemann zu finden - wenn es nur jemanden gäbe, der Gracies Ansprüchen genügte.
    Die Woche neigte sich dem Ende zu. Das Treffen mit Grace hatte Tory während der letzten paar Tage aufgemuntert, aber

das Zählen und Ausbessern der Wäsche sowie die Nachmit- tagshitze hatten sie erschöpft.
    Wenigstens waren die anderen Dienstboten nun umgängli- cher. Tory wusste, dass sie dies vor allem dem Eingreifen Lord Brants verdankte und dem Umstand, dass alle zu verstehen schienen, dass sie keine Affäre mit ihm hatte - was sie etwas enttäuschte, wie sie sich eingestand.
    Sie ging die Treppen in das Untergeschoss hinunter, um nach den letzten Vorbereitungen für das Abendessen zu sehen, als die Eingangstür mit einem lauten Knall ins Schloss fiel und der Earl in die Halle stürmte. Sie stieß einen überraschten Schrei aus, denn er eilte auf sie zu und schien dabei so wütend zu sein, wie sie ihn noch nie erlebt hatte.
    „In mein Arbeitszimmer!" herrschte er sie an. „Sofort!" Sie biss sich auf die Lippe. Hastig raffte sie ihre Röcke zu- sammen und ging vor ihm her durch die Halle. Brant folgte ihr bis in sein Arbeitszimmer und schlug dann die Tür hinter sich zu.
    „Setzen Sie sich."
    „Ich ... ich würde lieber stehen, wenn Sie erlauben."
    „Sie sollen sich setzen!"
    Tory spürte, wie ihre Knie nachzugeben drohten, und ließ sich in den nächstgelegenen Sessel sinken. Trotzdem zwang sie sich, den Earl anzusehen. Er erschien ihr noch größer als ge- wöhnlich, seine Augen sahen dunkel und bedrohlich aus, sein Mund war fest zusammengepresst.
    „Es wird Zeit, dass wir uns über die Halskette unterhalten." Ihr wurde schwindelig, und einen Moment befürchtete sie, dass sie ohnmächtig werden könnte. „Welche ... Halskette?"
    „Die, die Sie und Ihre Schwester Baron Harwood gestohlen haben."
    Torys Handflächen wurden feucht, und sie fuhr nervös mit den Händen über ihren schwarzen Taftrock. „Ich ... ich verste- he nicht, wovon Sie reden."
    „So? Ich glaube, dass Sie sehr wohl

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