Martin, Kat - Perlen Serie
schnellen, geschickten Handbewe- gungen auszuziehen. Seine Gewandtheit ließ keinen Zweifel daran, wie vertraut er mit dieser Tätigkeit war.
Nachdem sie vollends nackt war, löste er ihre Haarnadeln und fuhr mit seinen Fingern durch ihr Haar. Er beugte ihren Kopf zurück und küsste sie leidenschaftlich.
Sein Kuss nahm ihr den Atem, und ihr ganzer Körper be- gann, vor Verlangen zu beben. Cord hob sie auf seine Arme und trug sie durch die Tür, die ihre beiden Zimmer miteinander verband, zu seinem großen Baldachinbett.
Noch nie hatten sie in seinem Zimmer zusammen geschlafen. Er hatte sie immer in ihrem Bett aufgesucht und sie bereits wieder verlassen, bevor die ersten Dienstboten kamen. Jetzt machte er sich nicht einmal die Mühe, den dunkelblauen Samtüberwurf zurückzuschlagen, sondern ließ Tory mitten auf der weichen Federmatratze herunter, legte sich zu ihr und nahm erneut von ihrem Mund Besitz.
Sie liebten sich wild und hemmungslos, und Cord bemäch- tigte sich ihres Körpers leidenschaftlicher und fordernder, als er es jemals zuvor getan hatte. Julians Anwesenheit hatte ihn beunruhigt. Vielleicht bedeutete Tory ihm ja mehr, als er sich eingestehen wollte.
Ob sie ihn jemals dazu bringen konnte, sich seiner Gefühle für sie bewusst zu werden?
„Gute Nacht, Claire."
„Gute Nacht, Percy." Claire lächelte. Doch sobald sich die Tür ihres Zimmers hinter ihm geschlossen hatte, warf sie ihre Haarbürste dagegen.
„Mylady!" Ihre Zofe eilte herbei, bückte sich und hob die Bürste auf.
Claire seufzte. „Es tut mir Leid, Frances. Ich weiß auch nicht, warum ich so wütend bin, außer ..."
„Außer was, Mylady?" Frances war zehn Jahre älter als Ciai- re. Sie war eine kleine dunkelhaarige Frau, deren Gesicht von Narben entstellt war.
Claire drehte sich zu ihr um.
„Sie und Ihr Mann ... schlafen Sie in demselben Bett?" Die Dienerin errötete. „Aber ja, das tun wir. Und ich möch- te es nicht missen, das kann ich Ihnen sagen."
„Manchmal wünschte ich ... ich wünsche mir, dass Lord Per- cy abends bei mir bliebe. Wir sind doch verheiratet, und mein Vater und meine Mutter haben ein Bett geteilt. Wenn Percy bei mir wäre, würde ich bestimmt nicht mitten in der Nacht auf- wachen und mich so schrecklich einsam fühlen."
Nachdenklich zupfte sich ihre Zofe am Ohrläppchen. „Es geht mich ja nichts an, Mylady, aber ich habe mich schon ge- fragt ... Ich weiß, dass Sie keine Mutter mehr haben, Gott ha- be sie selig, und ich fragte mich, ob Sie wohl..." Sie schüttelte den Kopf. „Nein, das geht mich wirklich nichts an."
Claire griff nach ihrem Arm. „Was fragen Sie sich, Frances? Sagen Sie es mir."
„Nun ... ich habe mich gefragt, ob Sie und Seine Lordschaft sich überhaupt schon einmal geliebt haben."
Claire zuckte mit den Schultern, nahm ihre versilberte Haarbürste und fuhr sich damit durch das Haar. „Ich denke schon. Er küsst mich fast immer, wenn wir zusammen sind."
„Nun ja, Küssen gehört auch dazu, natürlich, nur ist das noch lange nicht alles."
Unvermittelt hielt Claire inne und sah sie mit großen Augen an. „Nein?"
„Ganz und gar nicht, Mylady. Ich glaube, dass nach dem Tod Ihrer Mutter wohl niemand mehr da war, der Ihnen die grund- legenden Dinge des Lebens erklärt hat."
„Was meinen Sie damit?"
Frances biss sich verlegen auf die Lippe. „Ich weiß nicht, ob ich Ihnen das erzählen soll, Mylady."
„Aber ich muss es wissen! Bitte, erzählen Sie es mir. Ich möchte meinen Mann glücklich machen."
„Ja, da haben Sie natürlich Recht. Lord Percy würde be- stimmt ab und an einmal lächeln, wenn er das hätte, was an- dere Männer von ihren Frauen bekommen."
Du lieber Himmel, war sie Percy bislang eine schlechte Frau gewesen und hatte es nicht einmal gewusst? „Bitte sagen Sie mir alles, Frances! Ich möchte alles erfahren."
Zwei Stunden später wünschte eine völlig erstaunte Claire ihrer Zofe eine gute Nacht und ging dann selbst zu Bett. Sie versuchte zu schlafen, sobald sie allerdings die Augen schloss, gingen ihr die unglaublichen Dinge nicht mehr aus dem Sinn, die sie von ihrer Dienerin erfahren hatte.
Am kommenden Morgen wollte sie unbedingt Tory aufsu- chen und sich von ihr bestätigen lassen, was sie gehört hatte - und sie wollte wissen, ob ihre Schwester all diese Dinge auch mit dem Earl machte.
Bereits einige Stunden später wusste Claire über die grundle- genden Dinge des Lebens Bescheid.
Ihre Schwester hatte ihr nicht nur errötend Frances' Erzäh-
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