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Martin, Kat - Perlen Serie

Martin, Kat - Perlen Serie

Titel: Martin, Kat - Perlen Serie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 1. Perlen für die Braut
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Ballsaal, rief seine Kutsche herbei, und binnen einer Stunde hatten sie ihr Stadthaus erreicht. Percy begleitete sie wie jeden Abend in ihr Schlafzimmer, doch als er sich anschicken wollte zu gehen, griff sie nach seinem Arm. „Möchtest du nicht... noch ein wenig bleiben?"
    Er sah sie an und berührte sanft ihre Wange. „Ich bleibe, so lange du willst."
    Beinahe hätte sie ihn gefragt, ob er die ganze Nacht bei ihr sein könnte, sie hätte es allerdings nicht ertragen, wenn er ver- neint hätte. Deshalb führte sie ihn nur stumm zu dem Sofa, das in ihrem kleinen privaten Wohnzimmer vor dem behaglich knisternden Feuer stand.
    „Ich weiß, dass ich ein Feigling bin, bloß macht mir mein Stiefvater solche Angst! Wie froh ich bin, dass du heute Abend bei mir warst."
    Mit ungewöhnlich ernster Miene sah Percy sie an. „Du bist meine Frau. Du musst dich vor niemandem fürchten."
    Sie blickte in seine Augen und versuchte, nicht an Harwood zu denken. „Würdest du mich ... küssen?" Das war eine sehr mutige Frage, aber sie brauchte jetzt den Trost ihres Mannes.
    Percy zögerte. Dann beugte er sich zu ihr und berührte ihren

Mund mit seinen Lippen. Claire erwiderte seinen Kuss und ließ sich von den wunderbaren Empfindungen tragen, die sie durchströmten. Wenn dies nur der Anfang war, wie sie aus dem Buch wusste, wie musste es dann erst sein, sich tatsächlich zu lieben?
    Er begann, sich wieder zurückzuziehen, doch heute Nacht würde sie das nicht zulassen. Sie zog ihn an sich und küsste ihn erneut. Percy stöhnte leise und ließ seine Zunge in ihren Mund gleiten.
    Bei dieser völlig neuen Berührung entfuhr Claire ein kehli- ger Laut, und Percy wich hastig zurück, als ob er sich an ihr verbrannt hätte.
    Er setzte sich auf dem Sofa zurecht und blickte gedanken- verloren in das Kaminfeuer. „Du bist noch so unschuldig", sagte er.
    „Alle Frauen sind irgendwann einmal unschuldig."
    Diese Aussage schien Percy keineswegs zu beruhigen. Er räusperte sich. „Du bist sicher müde nach dem langen Abend und möchtest jetzt schlafen gehen."
    Wenngleich sie sich ein wenig erschöpft fühlte, war sie kein bisschen müde. Sie wollte ihm vielmehr sagen, dass sie es mochte, wenn er sie küsste, und dass sie sich wünschte, er wür- de es wieder tun.
    Stattdessen hörte sie sich Percy eine gute Nacht wünschen. Er berührte sanft ihre Wange. „Schlaf gut, meine Liebe."
    Am nächsten Morgen erhielt Cord zwei Nachrichten. Die eine war von Percival Chezwick, der ihn wissen ließ, dass Miles Whiting in London war; die andere kam von Colonel Pendle- ton und verkündete, dass es an der Zeit sei, Ethan zu befreien. Cord rang lange mit sich, ob er Victoria über die Rückkehr ih- res Stiefvaters informieren sollte. Falls sie ihm zufällig begeg- nen sollte, wäre es bestimmt besser für sie, wenn sie darauf vorbereitet war. Daher ließ er sie in sein Arbeitszimmer rufen und gab ihr Percys Nachricht.
    Wortlos nahm Victoria die Neuigkeiten auf.
    Cord griff nach ihren Händen, die sich kälter anfühlten als sonst. „Mach dir keine Sorgen, Liebste. Wenn sich dieser Bas- tard dir auch nur nähert, bekommt er es mit mir zu tun." Allerdings könnte er während der nächsten Tage nicht an- wesend sein, da er schon lange plante, mit dem Schiff nach Frankreich aufzubrechen.

Diesmal würde die Reise länger dauern als das letzte Mal, weil sie bis zur Westküste segeln mussten, wo sie hofften, in der Nähe von St. Nazaire Ethan in Empfang zu nehmen. Es ge- fiel ihm gar nicht, Victoria so lange allein zu lassen - schon gar nicht, wenn Harwood in der Stadt war.
    „Sei vorsichtig", riet er ihr. „Während ich nicht da bin, bleibst du am besten in der Nähe des Hauses. Ich traue Miles Whiting nicht und möchte nicht, dass du in seine Nähe kommst."
    „Ich passe schon auf ... wenn du mir versprichst, dass du auch vorsichtig bist." Sie hatte ihn gebeten, ihn begleiten zu dürfen. Obwohl er verneinte, beharrte sie darauf. Schließlich bettelte sie darum, er ließ sich indes nicht erweichen.
    „Ein Kriegsschauplatz ist kein geeigneter Ort für eine Frau", entgegnete er. „Ich will, dass du sicher bist, und wenn du auch nur für einen Moment erwägst, dich wieder heimlich an Bord zu schleichen, werde ich dich für den Rest der Saison in deinem Zimmer einschließen lassen."
    Krampfhaft bemüht, ihren trotzigen Gesichtsausdruck zu übersehen, hob er ihr Kinn leicht an und zwang sie, ihn anzu- blicken. „Ich habe Angst um dich. Kannst du das nicht

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