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Martin, Kat - Perlen Serie

Martin, Kat - Perlen Serie

Titel: Martin, Kat - Perlen Serie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 3. Perlen für die Herzogin
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auch noch etwas?", fragte er seine Freunde.
    Beide schüttelten den Kopf und deuteten auf ihre noch halb vollen Gläser, die sie mit nach unten gebracht hatten. Rafe goss sich selbst ein bisschen nach, dann ging er zu den anderen hi- nüber und setzte sich mit ihnen in die Sessel vor dem Kamin- feuer.
    „So, Colonel, nun lassen Sie mal hören", forderte Rafe ihn auf.
    Pendieton nahm erst mal einen Schluck Brandy. „Kurzum, das Kriegsministerium hat meinen Antrag abgelehnt. Sie be- haupten, dass es kein Schiff gebe, welches eine dermaßen große Bedrohung für die Flotte Seiner Majestät darstelle."
    Rafe fluchte leise.
    Ethan stand auf und ging vor dem Feuer auf und ab. Das leichte Hinken, das von einer Verletzung aus seiner Zeit als Frei- beuter stammte, war kaum noch zu bemerken. „Das wird sich als fataler Irrtum herausstellen! Während ich noch Kapitän auf der ,Sea Witch' war, ist es uns unzählige Male gelungen, un-

sere Feinde allein deshalb zu besiegen, weil unser Schiff schnel- ler und wendiger war. Und die Zeichnungen, die ich von der ,Windlass' gesehen habe, lassen vermuten, dass dieser Schiffs- typ in dieser Hinsicht noch einmal eine Verbesserung ist."
    „Was können wir also tun, um die Regierung doch noch zu überzeugen?", fragte Cord und lehnte sich in seinen dunkelgrü- nen Ledersessel zurück.
    „Wenn ich das nur wüsste ...", meinte Pendieton resigniert. „Die amerikanischen Schiffbauer werden nicht mehr lange warten, bevor sie den Handel festmachen. Sie werden bald eine Antwort von Ihnen haben wollen, Euer Gnaden. Und wenn Sie damit auf sich warten lassen, werden die Amerikaner das An- gebot annehmen, das die Franzosen ihnen gemacht haben. Der Holländer wird sich ins Fäustchen lachen und seinen Teil des Geldes einstecken."
    „Und wenn wir die Schiffe privat aufkaufen?", schlug Cord vor. „Keiner von uns kann sich das leisten, aber wenn wir noch einige Investoren gewinnen könnten, bekommen wir vielleicht die benötigte Summe zusammen."
    „Leider sind diese Schiffe fast nur für militärische Zwecke geeignet", wandte Ethan ein. „Sie können nicht genügend Las- ten fassen, um auch im Güterverkehr profitabel zu sein."
    „Sie privat anzukaufen erscheint mir wenig sinnvoll", mein- te nun auch Rafe, „aber vielleicht können wir die Amerikaner noch ein wenig hinhalten - zumindest so lange, bis wir unsere Regierung davon überzeugt haben, dass das Geschick unseres Landes von diesen Schiffen abhängen kann."
    „Wir brauchen die Clipper", stimmte Ethan zu, „und sei es nur aus dem Grund, damit die Franzosen sie nicht bekom- men."
    Der Colonel trank nachdenklich seinen Brandy. „Bis wir eine Nachricht nach Baltimore geschickt haben, werden zwei Mo- nate vergehen. Ich denke auch, dass wir eine Hinhaltetaktik versuchen sollten. Bieten Sie ihnen eine noch höhere Summe und sagen Sie, dass wir noch ein wenig brauchen, um das Kapi- tal aufzubringen."
    „Zeit zu gewinnen ist erst einmal das Wichtigste", meinte Cord nachdrücklich.
    „Gestern habe ich mit Max Bradley gesprochen", fuhr der Colonel fort. „Er meinte, dass der Holländer kurz nach Ihnen Amerika verlassen hat, Rafael. Schrader ist kürzlich in Frank-

reich gesehen worden, wo er zweifellos versucht haben wird, seinen Handel zum Abschluss zu bringen."
    Rafe erhob sich. „Ich werde Phineas Brand noch heute Abend einen Brief schreiben."
    Auch Cord und der Colonel standen nun auf, und Ethan kam vom Kamin zu ihnen herüber.
    „Ein Schiff von Belford Enterprises wird in der kommenden Woche nach Amerika fahren", sagte er. „Ich werde den Kapi- tän beauftragen, dass er die Nachricht direkt nach Baltimore bringt und sie Phineas Brand persönlich übergibt."
    Zum ersten Mal an diesem Abend lächelte Pendieton. „Das ist sehr gut. Aus Erfahrung weiß ich, dass die Schlacht erst dann vorüber ist, wenn sie tatsächlich vorbei ist."
    „Hört, hört!", rief Cord lachend.
    Darauf hoben alle vier ihre Gläser und tranken sich gegensei- tig zu.
    „Da kommt Rafael." Die Dowager Duchess deutete mit dem Kopf in Richtung der Tür, die zum Ballsaal führte, und Danielle folgte ihrem Blick. Rafe war nicht lange fort gewesen, und den- noch verspürte sie Erleichterung, als sie ihn nun zurückkehren sah.
    „Entschuldige", sagte er, als er sie beide erreicht hatte. „Ich hoffe, dass meine Anwesenheit nicht vermisst wurde."
    Doch, sie hatte ihn sogar sehr vermisst! Auf der Tanzfläche hatte er ihr an ihrer Seite gefehlt, sie hatte seinen

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