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Martin, Kat - Perlen Serie

Martin, Kat - Perlen Serie

Titel: Martin, Kat - Perlen Serie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 3. Perlen für die Herzogin
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verliebt. Aber Robert steckt in Schwierigkei- ten, und er brauchte Geld. Doch Caro hat selber kein Geld, und wir waren schon fast auf dem Heimweg nach England. Ich ... ich wusste nicht, wie ich ihm anders hätte helfen sollen und habe ihm die Perlen gegeben."
    Einen Augenblick sah Rafe sie stumm an. Ihm war anzuse- hen, dass er sich sehr bemühen musste, seinen Zorn zurückzu- halten. „Warum bist du nicht zu mir gekommen, wenn du Hilfe brauchtest?"
    „Das wollte ich. Aber wir waren gerade einmal ein paar Stun- den verheiratet. Ich hatte Angst davor, was du sagen würdest und was dann womöglich mit Robert geschehen könnte." Ein furchtbarer Gedanke kam ihr, und sie sah zu Rafe auf. „Was hast du mit ihm gemacht?"
    Rafe zog leicht einen Mundwinkel in die Höhe. „Dein Freund McCabe befindet sich auf dem Weg ins Gefängnis von New- gate."
    Die Nachricht traf sie so unerwartet, dass ihre Beine unter ihr nachzugeben drohten. „Oh mein Gott ..."
    Rafe streckte schnell seinen Arm aus, um sie zu stützen. „Ver- dammt!" Er half ihr in einen Sessel, ging dann zum Waschtisch, nahm den Porzellankrug und goss Danielle ein Glas Wasser ein. Sie nahm es dankbar entgegen und trank einen Schluck. Mit zitternder Hand stellte sie das Glas auf dem Tisch ab.
    „Ich weiß, dass du keinen Grund hast, mir zu glauben, aber ich sage dir die Wahrheit."
    „Das hättest du von Anfang an machen sollen", erwiderte Rafe nüchtern.
    Danielle blinzelte. „Du ... du glaubst mir."
    „Ich versuche es. Und jetzt erzählst du mir am besten alles, und lass nichts aus, denn ich will die ganze Wahrheit hören." Danielle wurde ganz beklommen ums Herz. Nie hätte sie zu hoffen gewagt, dass Rafe sie anhören würde. Sie atmete tief durch und versuchte, die richtigen Worte zu finden.
    „Es begann alles in Philadelphia." Dann erzählte sie Rafe, wie Caro ihr Robert in Tante Floras Haus vorgestellt hatte. Sie erklärte, warum Caro von seiner Unschuld überzeugt war und

weshalb sie selbst auch dieser Ansicht war.
    „Heißt er wirklich McCabe?"
    Danielle zögerte.
    „Verdammt noch mal! Wann wirst du endlich begreifen, dass ich dein Freund bin und nicht dein Feind?"
    Danielle holte tief Luft. „Entschuldige. Nein, sein Name lau- tet McKay. Aber wenn die Behörden herausfinden, wer er wirk- lich ist, werden sie ihn hängen. Und ihn zu verlieren würde Caro das Herz brechen."
    „Du lieber Himmel, was hat der Kerl verbrochen?"
    „Das ist ja genau das Problem. Er ist des Mordes angeklagt, ist aber unschuldig. Da ich genau weiß, wie es ist, eines Ver- brechens beschuldigt zu werden, das man nicht begangen hat, musste ich ihm einfach helfen."
    Rafe betrachtete sie einige Augenblicke aufmerksam. Dann zog er sie zu ihrer völligen Überraschung an sich und schloss sie fest in seine Arme. „Sie sind mir vielleicht eine, Duchess."
    Danielle schluckte schwer. Sie schmiegte sich an ihn und wusste nicht, ob sie besorgt oder erleichtert sein sollte.
    „Ich werde mit deinem Freund Robert sprechen und für ihn tun, was ich kann."
    Ihr war so beklommen zumute, dass sie kaum atmen konnte. Rafe würde ihr helfen ... er wollte Robert helfen. „Danke."
    „Im Gegenzug erwarte ich von dir, dass du mich von jetzt an nie wieder belügst."
    Sie nickte, denn sie hatte ihn von Anfang an nie belügen wol- len. Und jetzt vertraute sie ihm jeden Tag ein bisschen mehr.
    „Versprich es mir."
    „Ich verspreche es dir." Kaum hatte sie die Worte ausge- sprochen, spürte sie erneut Tränen in sich aufsteigen, denn in- dem sie Rafe ihr dunkles Geheimnis verschwieg, belog sie ihn schon wieder. Wenn er jemals herausfand, dass sie ihn getäuscht hatte ... Danielle wusste nicht, ob sie das ertragen könnte.
    Rafe ging durch die modrigen, dunklen Gänge des Gefängnis- ses von Newgate. Wasser tropfte von den Deckenbalken, und die kalten Steinwände waren mit glitschigem Moos überzo- gen. Der Geruch ungewaschener Körper und menschlicher Exkremente hing in der Luft, und irgendwo in der schummri- gen Dunkelheit war das klägliche Jammern eines Gefangenen zu hören.

„Hier entlang, Euer Gnaden." Ein fettleibiger, gleichfalls we- nig erfreulich riechender Wärter führte ihn zu einer Zelle im hinteren Teil des Gefängnisses. Der Mann schob einen eisernen Schlüssel in das rostige Schloss, das sich quietschend öffnete, und nachdem er die schwere Holztür aufgestoßen hatte, trat er einen Schritt beiseite, um Rafe eintreten zu lassen.
    „Wenn Sie fertig sind, rufen Sie

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