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Martin, Kat - Perlen Serie

Martin, Kat - Perlen Serie

Titel: Martin, Kat - Perlen Serie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 2. Perlen für eine Mätresse
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sah er sie an, und seine Augen spiegelten seine mühsam beherrschte Wut wider. „Ich werde ihn finden, Grace. Und ich werde dafür sorgen, dass er hängt!"
    Grace biss sich auf ihre zitternde Unterlippe, und Tränen stiegen ihr in die Augen. „Er ist unschuldig, Ethan. Bitte - lass mich dir wenigstens erzählen, was er herausgefunden hat!" Doch sie konnte ihm ansehen, dass er ihr nicht zuhören würde. Nicht jetzt, wo jede Faser seines Körpers vor Zorn bebte. Was immer sie sagen würde, es würde auf taube Ohren treffen. „Komm, ich bringe dich nach Hause." Er legte ihr seine Hand um die Taille und führte sie bestimmt zur Tür. Grace ver- suchte nicht darauf zu achten, dass ihr Herz vor Kummer zu zerspringen drohte und ihr die Tränen über die Wangen ström- ten, als Ethan sie zu ihrer Kutsche brachte.
    Während sie gemeinsam in der Chaise nach Hause fuhren, schwieg Ethan beharrlich. Er war Grace gefolgt, nachdem sie das Haus verlassen hatte. Doch anstatt gleich zum Treffpunkt zu fahren, schien sie den Kutscher angewiesen zu haben, Um- wege zu machen, die sie kreuz und quer durch den dichten Lon- doner Verkehr führten.
    Kurz vor Covent Garden hatte Ethan den Wagen aus den Au- gen verloren. Er hatte einige Minuten gesucht, und hinter einer Straßenbiegung fand er ihn schließlich vor der „Rose Tavern" stehend.
    Wenn er doch nur ein wenig früher dort eingetroffen wäre! Der Gedanke daran, wie knapp der Viscount ihm entkom- men war, erfüllte ihn erneut mit Wut.
    Als die Kutsche nun an seinem Stadthaus vorfuhr, sprang er ungeduldig aus dem Wagen.
    „Kümmern Sie sich um mein Pferd!", rief er dem Hausdie- ner zu, der die Vordertreppe herunterkam, und deutete mit dem Kopf in Richtung des schwarzen Wallachs, den er hinten an die Kutsche angebunden hatte.
    Dann half er Grace heraus, und immer noch schweigend be- traten sie das Haus. „Ich würde gerne in meinem Arbeitszim- mer mit dir sprechen", sagte er schließlich, als sie in der Ein-

gangshalle standen.
    Grace hob ihr Kinn in die Höhe und ging Ethan voraus in
    das holzvertäfelte Zimmer. Er schloss die Tür hinter ihr, damit
    sie ungestört waren.
    Nachdem er einmal tief durchgeatmet hatte, wandte er sich
    zu Grace um. „Wie lange stehst du schon in Kontakt zu deinem
    Vater?"
    „Einige Tage bevor das Kind auf die Welt kam, hat er mir
    eine Nachricht geschickt."
    Unter Ethans hohen Wangenknochen zeigte sich eine leichte
    Zornesröte. „Das war der Tag, an dem du mich mit dem fal-
    schen Brief aus dem Haus gelockt hast."
    „Weil ich wusste, dass du es nicht gutheißen würdest, wenn
    ich mich mit dem Mann treffe, den du für einen Verräter
    hältst."
    „Ihm wurde der Prozess gemacht, und er wurde verurteilt,
    Grace. Seine Schuld ist bewiesen, und dafür soll er hängen.
    Wenn du nicht eingegriffen hättest, wäre das Urteil längst voll-
    streckt worden."
    Unerschrocken erwiderte sie seinen Blick. „Und wenn er
    wirklich unschuldig ist, wie er behauptet? Wie vereinbarst du
    das mit deinem Sinn für Gerechtigkeit, Ethan?"
    „Der Mann ist schuldig."
    „Er ist nach London zurückgekehrt, um seine Unschuld zu
    beweisen. Wäre es nicht wahrscheinlicher, dass er sich nach
    Frankreich abgesetzt hätte, wenn er tatsächlich mit den Fran-
    zosen gemeinsame Sache machen würde?"
    „Er wird seine Gründe haben."
    „Mein Vater hat mittlerweile etwas herausgefunden, das na-
    he legt ..."
    „Ich will davon nichts hören, Grace! Keinem Wort, das die-
    ser Bastard zu sagen hätte, würde ich Glauben schenken!"
    „Bitte, Ethan. Er ist sich sicher, würdest du dich der Sache
    annehmen, dass sich herausstellen könnte ..."
    „Hör auf!" Unbewusst ballte er beide Hände zur Faust. „Dein
    Vater muss den Verstand verloren haben, wenn er glaubt, dass
    ich auch nur den kleinen Finger für ihn rühren würde. Dieser
    Mann ist dafür verantwortlich, dass ich Monate in einem elen-
    den französischen Gefängnis ausharren musste - und für den
    gewaltsamen Tod meiner Männer." „Ich wusste, dass du nicht zuhören würdest! Dein Hass macht

dich blind für alles, was nicht zu deiner Auslegung der Dinge passt!" Sie drehte sich um und ging zur Tür.
    „Wir sind noch nicht fertig, Grace. Oder habe ich dir erlaubt, bereits zu gehen?"
    Sie fuhr herum, und ihre grünen Augen funkelten aufge- bracht. „Ich brauche deine Erlaubnis nicht, Ethan. Auch wenn du es gerne anders hättest, ist dies hier auch mein Haus!" Mit diesen Worten stürmte sie aus dem Arbeitszimmer und schlug

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