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Martin, Kat - Perlen Serie

Martin, Kat - Perlen Serie

Titel: Martin, Kat - Perlen Serie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 2. Perlen für eine Mätresse
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Angus bekommen sollte.
    Nachdem das Schiff abgelegt hatte, packte Grace die weni- gen Dinge aus, die sie während der Fahrt brauchte, und fragte sich, wann sie ihren Mann wohl wieder zu Gesicht bekommen würde. Wahrscheinlich hatte er einiges an Bord zu tun, denn er blieb der Kabine den ganzen Tag fern.
    Als Freddie ihr das Abendessen brachte, richtete er ihr ei- ne Entschuldigung vom Captain aus, der bedauere, ihr nicht Gesellschaft leisten zu können - was Grace im Grunde nicht besonders überraschte. Auf dem Schiff würden seine schmerz- lichen Erinnerungen noch lebendiger sein, ebenso wie seine Schuldgefühle und sein Bedauern, sie zu seiner Frau gemacht zu haben.

Sie ging früh zu Bett, konnte jedoch nicht einschlafen und ertappte sich dabei, wie sie ständig nach seinen Schritten lauschte. Aber es blieb still.
    Ethan stand an der Reling und sah in die pechschwarze Nacht hinaus. Er war nun mit Grace Chastain verheiratet, und letzte Nacht hatte er sie leidenschaftlich geliebt. Über die Jahre hat- te er Dutzende von Frauen gehabt, keine von ihnen hatte ihn indes so sehr zu erregen vermocht wie Grace - und bei keiner hatte er jemals eine solche Erfüllung gefunden.
    Verdammt! Er wünschte, dass dem nicht so wäre.
    Seit er wieder an Bord des Schiffes war, suchten ihn all seine Zweifel erneut heim. Grace war Harmon Jeffries' Tochter, und sie hatte den Verräter vor dem Galgen bewahrt. Vielleicht war sie schon vorher in seine Pläne eingeweiht gewesen. Worauf zum Teufel hatte er sich mit dieser Heirat nur eingelassen? Ethan atmete tief durch. Trotz des Aufruhrs seiner Gefühle zweifelte er eigentlich nicht an Grace' Loyalität, sondern höchs- tens an ihrem Urteilsvermögen. Sie hatte dem Mann geholfen, weil er ihr Vater war. Doch wenngleich der Viscount nun sein Schwiegervater war, so schwor Ethan sich dennoch, nicht eher zu ruhen, bis er den Mann seiner gerechten Strafe zugeführt hatte.
    Er sah, dass der schlaksige Ned auf ihn zukam. Sein hageres Gesicht wirkte finster und besorgt, als er direkt vor Ethan ste- hen blieb.
    „Sie haben das Mädchen also geheiratet. Das hätte ich nicht von Ihnen gedacht."
    „Ich habe ihren Ruf ruiniert, Ned. Mir blieb keine andere Wahl."
    „Wir wissen, wer sie ist. Jeder an Bord hier weiß das."
    „Was wollen Sie damit sagen?" Nur seinem Ersten Maat hatte er erzählt, weswegen er Grace von der Lady Anne ent- führt hatte, und nur Angus wusste, dass sie Viscount Forsythe' Tochter war.
    „Einer der Männer hat mit angehört, wie Sie sich mit Mc- Shane unterhalten haben. Sie ist ein Teuf eisbraten, dieses Mäd- chen - die Tochter eines Verräters. Ich und alle anderen hier glauben, dass sie ihm geholfen hat, dem Henker ein Schnipp- chen zu schlagen. Und Sie dachten wohl, Sie könnten was aus ihr herausbekommen!"

Ethan spürte eine wachsende Beklemmung. „Sie weiß nicht, wo er sich versteckt hält, und sie war auch nie in seine Pläne eingeweiht." Ihm missfiel, dass ausgerechnet Ned - der einzige seiner Männer, der mit ihm den Angriff der Franzosen überlebt hatte - ihn nun so ansah.
    „Die Wahrheit ist komplizierter, als es scheint, Ned. Außer- dem ist Grace jetzt meine Frau, und ich erwarte, dass sie mit Respekt behandelt wird."
    Der Seemann wandte den Blick ab, doch Ethan meinte für einen kurzen Moment Mitleid in seinen Augen gesehen zu ha- ben. „Sie sind ein guter Mann, Capt'n, und haben das nicht verdient."
    „Vielleicht ja doch. Das Schicksal kann manchmal von aus- gleichender Gerechtigkeit sein."
    „Das will ich nicht hoffen, Capt'n. Ich habe auch überlebt, und wir können uns das nicht ewig vorwerfen."
    Ethan antwortete nicht und sah Ned nach, der in der Dunkel- heit verschwand. Obwohl das Wetter recht ungemütlich war, blieb Ethan an der Reling stehen und dachte an Grace und all die Jahre, die sie beide noch vor sich hatten.
    Er fragte sich, wie lange es wohl dauern würde, bis seine leidenschaftlichen Empfindungen für sie nachlassen würden - und ob damit auch seine quälenden Schuldgefühle aufhörten.
    Es war bereits lange nach Mitternacht und Grace war in ei- nen unruhigen Schlaf gefallen, als das Geräusch der sich leise schließenden Kabinentür sie weckte. Während Ethan sich aus- zog und sich neben sie ins Bett legte, tat sie, als schliefe sie. Die Zeit verging schleppend langsam. Ethan wälzte sich un- ruhig hin und her, bevor er sich schließlich an ihren Rücken schmiegte.
    „Ich weiß, dass du wach bist", sagte er leise und küsste sanft ihren

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