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Martin, Kat - Perlen Serie

Martin, Kat - Perlen Serie

Titel: Martin, Kat - Perlen Serie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 2. Perlen für eine Mätresse
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Ethan gekauft hatte. Sie konnte es noch immer kaum glauben. Den ganzen Tag über war er in einer Weise aufmerksam und zuvor- kommend gewesen, die sie niemals erwartet hätte.
    Bei der Schneiderin hatte er viel Geduld gezeigt und einen guten Geschmack in der Auswahl der Kleider bewiesen. Bei- des hatte sie angenehm überrascht. Natürlich hatte sie es nicht versäumt, ihm zahlreiche Einblicke auf ihre Schultern, Beine und ihr mit jedem Tag üppiger werdendes Dekolletee zu ge- währen ... denn dies gehörte schließlich zu ihrem Plan, und ihr war nicht seine von Stunde zu Stunde sich steigernde Erre- gung entgangen. Sein begehrlicher Blick hatte ihr gezeigt, wie sehr er nach ihr verlangte. Zumindest daran schien sich nichts geändert zu haben.
    Aber etwas hatte sich verändert, und sie musste wieder da- ran denken, wie Ethan mit ihr in dem Laden für Kinderkleider gestanden hatte. Obwohl er sich um eine distanzierte Haltung bemühte, fing sie manchmal einen seiner Blicke auf, mit denen er sie ansah, wenn er glaubte, dass sie es nicht merkte. Seine Augen waren voller Sehnsucht gewesen ...
    Nur - obwohl er seit ihrer Hochzeit den Viscount kaum noch erwähnt hatte, war sein Bedürfnis nach Rache ungestillt, und Grace fürchtete, dass es ihn zunehmend verzehren würde. Und nach ihrem Einkaufsbummel hatte Ethan sofort das Haus verlassen und war erst am nächsten Morgen zurückge- kehrt - doch Grace wollte die Hoffnung nicht aufgeben. Denn wenn sie ihm gar nichts bedeuten würde, warum glaubte er dann immer, vor ihr flüchten zu müssen?
    Am folgenden Tag bat er sie überraschenderweise zu sich in sein Arbeitszimmer. Ihr Herz klopfte laut und aufgeregt, als sie das Zimmer betrat, und sie fragte sich, was Ethan wohl nun vorhatte. Nein, sie würde nicht abreisen! Das hatte sie sich fest vorgenommen, und sie straffte entschlossen die Schultern und machte sich auf alles gefasst.
    „Du wolltest mich sprechen?", fragte sie und ging auf seinen Schreibtisch zu, hinter dem Ethan sich verschanzt hatte und ihr den Rücken zukehrte. Er hatte die Arme vor der Brust ver- schränkt und sah in den Garten hinaus.
    Langsam wandte er sich zu ihr um. „Ich wollte dir nur sagen, dass ich deine Eltern für diesen Samstag zum Abendessen ein- geladen habe, da ich es für keine gute Idee halte, wenn unsere

erste Begegnung auf dem Ball stattfinden würde."
    „Das ist sehr aufmerksam von dir", antwortete Grace ein wenig atemlos, denn seine Mitteilung traf sie völlig unvorbe- reitet.
    „Keine Ursache. Wir sind nun einmal verheiratet und kön- nen nicht ewig so tun, als wenn dem nicht so sei."
    „Nein, natürlich nicht." Sie fragte sich jedoch, was auf ein- mal diesen Sinneswandel bewirkt hatte. Vielleicht wollte er ja sie und ihre Familie einfach nur vor weiteren Gerüchten be- wahren?
    „Ich habe auch meine Schwester und ihren Gatten, Lord und Lady Aimes, gefragt, ob sie kommen könnten. Du hast Sarah und Jonathan auf Victorias und Cords Hochzeit bereits kennen gelernt."
    „O ja. Deine Schwester ist eine reizende Frau."
    „Leider sind sie derzeit auf dem Land, und ihr Sohn ist krank. Sarah war ziemlich ungehalten darüber, dass sie erst jetzt von unserer Hochzeit erfuhr. Wahrscheinlich war ich in dieser Hinsicht ein wenig nachlässig - aber das werde ich nun ändern."
    Grace hatte immer versucht, es nicht persönlich zu nehmen, dass Ethan niemandem außer seinen engsten Freunden von ih- rer Hochzeit erzählt hatte. Wahrscheinlich braucht er einfach noch etwas Zeit, um sich an die neue Situation zu gewöhnen, hatte sie immer wieder versucht sich einzureden.
    „Könntest du mit dem Personal die Speisefolge für Samstag besprechen?", fragte er nun und riss sie aus ihren Gedanken. „Natürlich. Ich kümmere mich gerne um die Einzelheiten für den Abend."
    „Gut. Dann muss ich mir darüber keine Gedanken mehr ma- chen." Damit schien sie entlassen zu sein, denn Ethan setzte sich an seinen Schreibtisch und begann, einige Papiere durch- zusehen.
    „Ethan?"
    Er sah auf. „Ja?"
    „Danke."
    Sein Blick hielt den ihren für einige Momente, und sie sah den Aufruhr der Gefühle, der sich in Ethan abspielte. Dann nickte er ihr wortlos zu, und Grace verließ sein Arbeitszimmer. Aber sie glaubte, dass es nicht ganz unberechtigt war, sich in ihrer Hoffnung erneut bestärkt zu sehen.

19. KAPITEL
    Am Samstag fand schließlich, wie von Ethan geplant, die klei- ne Abendgesellschaft statt. Wenn Grace den Abend Revue pas- sieren ließ, dachte sie, dass es

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