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Marzipaneier (Junge Liebe)

Marzipaneier (Junge Liebe)

Titel: Marzipaneier (Junge Liebe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuel Maier
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endlich! Da kommt sie. Wurde auch Zeit. Kurze Verabschiedungszeremonie mit der süßen Iris. Küsschen links, Küsschen rechts. Ihre Blicke haschen oberflächlich über die Tische. Als sie mich entdeckt, winkt sie mir aufgeregt zu, lächelt und kommt an meinen Platz.
    „Hi, Kleiner! Wartest du schon lange?“, platzt sie auf den freien Stuhl mir gegenüber, mit zahlreichen Einkaufstüten in beiden Händen. Dazu muss gesagt werden, dass Cora the One and Only ist, die mich Kleiner nennen darf. Okay, Ben inzwischen auch. Sie nennt mich so, seitdem ich größer bin als sie. Unseren Größenunterschied versucht sie allerdings durch Schuhe mit zu hohen Absätzen immer noch vergeblich auszugleichen.
    „Ich hätte gerne einen Früchtebecher, bitte.“
    „Früchtebecher also. Na? Den kannst du auch in Frankreich bekommen, aber wie steht‘s da denn mit Äbbelwoi?“
    „Weißt du, ich habe mir überlegt, einige Flaschen mitzunehmen. Ich muss doch meine Gastfamilie auch mal kosten lassen. Aber ... der Äbbelwoi ist doch ganz bestimmt nicht der Grund, weshalb du so unbedingt mit mir reden willst. Jetzt bin ich da. Also raus mit der Sprache! Was ist los? Ich hoffe, dass es verdammt wichtig ist. Iris war ein wenig sauer, weil ich ihr sagte, sie könne nicht mitkommen. Familiensache und so.“
    Hat die es heute eilig! Die Concorde ist ein Dreck dagegen. So schnell kommt sie sonst nie auf den Punkt. Dabei hat sie die ganze Woche mit ihren Freundinnen verbracht. Nachts Disco und saufen, tagsüber schlafen und direkt nach dem Aufstehen einkaufen gehen. Tagelang hat sie dieses Ritual durchgezogen. Kondition hat sie. Das muss man ihr lassen. So was bezeichnet Cora als Urlaub. Es verwundert mich, dass nicht eine ihrer unzertrennlichen Freundinnen mit ihr nach Marseille gegangen ist. Mädchen können doch nicht einmal allein zur Toilette gehen. Endlich hat sie eine Redepause eingelegt und knüpft ihr recht zerzaustes dunkles Haar wieder zu einer praktischen Hochsteckfrisur zusammen. Also beginne ich. Oder versuche es zumindest, ehe sie ihre Haarspangen wieder zwischen ihren Zähnen hervorholen wird.
    „Weißt du, du bist die Person, der ich das am Liebsten anvertraue. Du musst mir versprechen, dass du jedes Wort, das ich dir sagen werde, für dich behalten wirst. Kein Wort davon zu Iris oder sonst jemandem. Verstanden?“  
    „Na klar, Junior! Hab ich dich jemals verraten? Also!“, zischt es ihr aus den Mundwinkeln. „Alles was nur mir anvertraut wird, kommt niemals wieder über diese Lippen. Versprochen. Schieß endlich los!“
    Cora hat die Wichtigkeit meiner Bitte erkannt. Das kann ich an ihrer Miene ablesen, da sie mittlerweile ihre Sonnenbrille in ihr Haar geklemmt hat. Eine Mischung aus Spannung, Neugierde und Vorfreude sitzt mir gegenüber. Sie lächelt gespannt, reißt ihre Augen weit auf und beugt sich zu mir vor, nachdem ich ihr gesagt habe, nicht laut reden zu wollen. Verständlicherweise, sonst könnte ich mich gleich mit einem Redakteur der FAZ treffen. Zugegeben, ich habe mir an einem solch schönen Sommertag nicht unbedingt den besten Ort zum Reden ausgesucht. Ein Cafè! Und das auch noch auf einer viel besuchten Einkaufsmeile. Aber es ist besser als zu Hause, wo jeder ausgerechnet das hört, was nicht für seine Ohren bestimmt ist.  
    „Ich habe mich verknallt und es ist nicht Lena“, stammle ich vor mich hin.
    „Oopsi! Das hört sich stark nach Trennung an. Aber, what’s the matter? C’est la vie! Wir beide wissen ja, dass du kein Unschuldslamm bist.“  
    „Ich bin ja noch nicht fertig. Wart’s ab. Ob ich mich von Lena trenne, steht noch in den Sternen. Ganz zu Beginn dachte ich, dass das nur eine Phase ist, die jeder Junge in meinem Alter mal durchmacht. Leider habe ich den Eindruck, dass es keine Phase mehr, sondern inzwischen ein fester Zustand ist. Purer Ernst. Zweifellos.“
    „Mein Gott, jetzt mach‘s doch nicht so spannend. Komm zur Sache, Mann!“ Sie ist neugierig.
    Ich habe noch nicht ganz den Mut, es ihr zu sagen. Andrerseits will ich es jemandem erzählen, sonst platze ich.
    „Ich muss so beginnen. Damit du den Zusammenhang verstehen wirst. Es ist sehr kompliziert.“
    „Ich hoffe, du hast Lena nicht betrogen, sonst hast du schneller als dir lieb ist, einen Milchshake im Gesicht. Und zwar deinen! Verlass dich drauf.“
    „Ach Quatsch. Ich habe sie nicht betrogen. Es ist nur ... ich komm damit nicht klar. Ich muss es jemandem erzählen. Sonst gibt’s eine gewaltige Katastrophe. Dir kann

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