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Maschinenkinder

Maschinenkinder

Titel: Maschinenkinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shayol Verlag
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unsere Arbeitskoordination analysiert und sie als suboptimal eingestuft.«
    »Deine Berechnungen sind korrekt«, bestätigte der Roboter. »Um den Zeitverlust zu kompensieren, werde ich nun mit einer meiner Einheiten zusammenarbeiten.
    Der Weiße nickte. »Ja, diesem Prozedere werde ich analog folgen.«
    ***
    Einheit R1-W14 trat zu den Einheiten R1-16a und R1-33f, die gerade leere Metallkisten in einen Transporter verluden. »Ich beantrage eine Restrukturierung der Arbeitsplatzverteilung«, erklärte er, nach einer Kiste greifend. »Eine der weißen Einheiten hat meine Arbeitsgeschwindigkeit herabgesetzt.«
    R1-16a half ihm, die schwere Kiste hochzustemmen. »Präzisiere diese Aussage.«
    »Wir arbeiteten an einem Plasma-Antrieb, als unvermittelt Koordinationsprobleme zwischen uns auftraten.« R1-W14 nahm eine weitere Kiste auf. »Somit schlage ich eine Restrukturierung der Arbeitsplätze vor: Um eine maximale Arbeitsleistung zu erzielen, sollten schwarze Einheiten ausschließlich mit schwarzen Einheiten an den Kriegsschiffen arbeiten.«
    »Ich folge deiner Logik«, sagte R1-16a und nickte. »Ich werde den Nexus einberufen.«
    ***
    »… und somit beantrage ich getrennte Arbeitsbereiche für schwarze und weiße Einheiten«, schloss R1-16a seine Rede vor den Robotern, die sich im Vulkan versammelt hatten.
    R2-O3, die alte Einheit mit den vielen Schrammen, trat vor und fragte: »Wer stimmt diesem Antrag zu?«
    Bis auf wenige Unschlüssige hoben sämtliche Roboter die Hand. »Sechshundertfünfundfünfzig Stimmen – die Arbeitsplatzverteilung wird unverzüglich restrukturiert; getrennte Bereiche für schwarze und weiße Einheiten.«
    »Einheit R2-O3, ich habe unsere Arbeitsplatzverteilung in allen Punkten analysiert«, sagte R1-33f und stieg auf einen Felsblock. »Eine optimale Verteilung erreichen wir, indem schwarze Einheiten am Dock nahe der westlichen Fabrik arbeiten – weiße Einheiten am Dock nahe der östlichen Fabrik. Bei Unfällen sind die Reparaturwege im Schnitt um zweihundertvierzehn Meter kürzer.«
    »Ich folge deiner Logik«, bestätigte R2-O3. »Wirst du die nötigen Modifikationen durchführen?«
    »Ja, ich werde die Arbeitsplätze neu verteilen.«
    Das darauffolgende Schweigen unterbrach ein schwarzer Roboter, der hinter R1-16a stand: »Ich habe alle Messdaten überprüft und bin zu der Entscheidung gelangt, dass ich eine weiße Lackierung einer schwarzen vorziehe. Daher werde ich mich ein zweites Mal umspritzen lassen.« Sofort löste er sich aus dem Verband der schwarzen Roboter.
    Einheit R1-16a versperrte ihm den Weg. »Weshalb? Bedenke, dass eine schwarze Lackierung die Wärmespeicherung in den Abendstunden fördert, somit ein langsameres Absinken deiner Betriebstemperatur.«
    »Richtig«, bestätigte die schwarze Einheit. »Aber ebenso musste ich bedenken, dass das Risiko einer Überhitzung meines Lichtgehirns und meiner Mechanik um sechsunddreißig Prozent angestiegen ist.«
    »Eine erhöhte Einstrahlung wurde nicht registriert.«
    Von der anderen Seite des Vulkans, sagte R2-O3: »Eure Analyse ist fehlerhaft. Die Sonne stört eure logischen Denkprozesse.«
    »Auch diese Aussage ist falsch.«
    »Nein, sie ist korrekt.«
    »Ich entscheide mich für eine weiße Beschichtung«, wiederholte die schwarze Einheit, während sie R1-16a grob beiseite drückte.
    »Dann gehörst du zur zweiten Fabrik und musst deine Kennung modifizieren«, rief R1-33f ihm nach.
    R2-O3 nickte. »Ab sofort ist diese Einheit R2-DD7, seine alte Kennung wird aus der Datenbank gelöscht.« Er hob die Hand. »Die Restrukturierung wird umgehend durchgeführt. Der Nexus ist geschlossen.«
    ***
    Schon am nächsten Tag stellten Schwarz und Weiß ihre Raumschiffe getrennt voneinander her: Am linken Dock entstand nunmehr eine schwarze, am rechten Dock eine weiße Fregatte. R2-O3 hatte alle Helfer-Roboter entsprechend umprogrammiert.
    »Warum hast du die Lackierschablonen modifiziert?«, fragte R2-E4 die alte Einheit R2-O3; beide waren damit beschäftigt, Teile einer eisernen Prunkreling am Deck anzubringen.
    »§ 105 des Werft-Protokolls«, antwortete er knapp.
    »Präzisiere diese Aussage.«
    R2-O3 erklärte ihm: »§ 105 des Werft-Protokolls ordnet eine Markierung aller suboptimalen Komponenten eines hergestellten Kriegsschiffs an. Minderwertige Materialen, schlechte Verarbeitung oder Beschädigungen durch Feinde können mögliche Ursachen sein.«
    »Ich folge deiner Logik«, antwortete R2-E4. »An ihrem Schiff sind

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