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MASH

Titel: MASH Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Hooker
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nicht.
    »Wie willst du es denn tun?« fuhr Trapper fort. »Mit der 45er zwischen die Augen? Oder hast du an etwas Exquisiteres gedacht?«
    »Das wollte ich euch fragen«, sagte Walt schließlich. »Was würdet ihr mir denn empfehlen?«
    »Eine 45er ist zuverlässig, das ist klar«, antwortete Duke. »Nur eben doch etwas unsauber. Wie war's mit der schwarzen Kapsel?«
    »Was ist das?«
    »Ein todsicheres, einfaches, angenehmes Mittel«, erläuterte Hawkeye.
    »Du trinkst ein paar Gläser, nimmst die schwarze Kapsel und im Handumdrehen hörst du die Englein den Siegesmarsch der Oberschule von Hamtramck singen.«
    »Habt ihr diese schwarze Kapsel?«
    »Für einen Freund wie dich treiben wir sie garantiert auf, wenn du es möchtest.«
    »Ja, das möchte ich. Ich werde mein Testament machen. Duke, du kannst dir den Plattenspieler nehmen. Morgen früh schließe ich die Klinik. Und morgen abend tu ich es. Ihr seid alle eingeladen. Wir werden etwas trinken, und ich nehme eine schwarze Kapsel oder vielleicht auch zwei.«
    Der Schmerzlosschinder entfernte sich. Hawkeye ging ihm nach.
    »Löst mich in drei Stunden ab«, schärfte er vorher noch den Sumpfbewohnern ein. »Wir dürfen den armen Narren nicht aus den Augen lassen, bis er sein Tief überwunden hat.«
    Am nächsten Morgen erfuhr Henry davon. Er war ganz aufgeregt und erwog, den Schmerzlosen zu versetzen. Zuerst aber ging er in den Sumpf, um die Sache zu besprechen.
    »Was hat er denn eigentlich? Warum muß ausgerechnet ich sämtliche Spinner der ganzen amerikanischen Armee in meinem Lazarett versammelt haben? Wo, zum Teufel, nehme ich einen anderen Kieferklempner her?«
    Trapper hielt in der Zahnklinik Wache, aber Duke und Hawkeye redeten Henry die Versetzungspläne aus.
    »Kein Grund, ihn abzuschieben, Henry«, sagte Duke. »Der wird schon wieder.«
    »Herrgott, Henry, wenn Sie ihn fortschicken, wird ihn irgendein Seelendoktor schocken und wahrscheinlich einer anderen Einheit zuteilen. Eine Schocktherapie können wir ihm hier auch verpassen«, ergänzte Hawk.
    »Ich fürchte, nein, Jungs«, sagte Henry. »Die Sache ist mir zu riskant.«
    »Henry, Sie wissen doch genau, wie das Ansehen unserer Einheit durch die Anwesenheit des ›Stolzes‹ gestiegen ist«, fuhr Hawk fort. »Außerdem ist der ›Stolz‹ die größte Trumpfkarte, die ein militärisches Brausebad jemals besessen hat. Unser Lazarettpersonal und die Mannschaft der Umgebung ist die sauberste von ganz Korea. Und wissen Sie warum? Weil sie so wild darauf sind, den Stolz von Hamtramck zu besichtigen. Ich frage Sie, Henry, im Namen der Hygiene und der persönlichen Körperpflege, geben
    Sie uns vierundzwanzig Stunden Zeit, um den Schmerzlosschinder zu kurieren?«
    »Na, Henry, was ist?« fragte Duke.
    »Ich bin schon genau so verrückt wie ihr. Also gut, kuriert ihn, aber ich will damit nichts zu tun haben!« schrie er und zog sich zurück.
    »Und wie sollen wir ihn kurieren?« sagte Hawkeye zu Duke.
    »Ganz einfach«, antwortete Duke. »Wir verschaffen uns eine schwarze Kapsel, wie wir es ihm versprochen haben, füllen sie mit rund einem Gramm Amytal, machen ihn betrunken und geben ihm die Kapsel. Wenn er wieder zu sich kommt, müßte er eigentlich okay sein.«
    »Auf alle Fälle aber müssen wir irgendein Weckamin zur Hand haben, falls es aussieht, als wollte er nicht wieder aufwachen.«
    »Ja, das könnte nicht schaden.«
    »Und entsprechend feierlich muß es auch dabei zugehen. Das werden wir uns tagsüber noch einfallen lassen. Zuerst holen wir uns mal Dago Red.«
    Sie gingen zum Zelt des Feldgeistlichen, traten ein und öffneten zwei Bierdosen, die Kaplan Mulcahy gehörten.
    »Wie geht's denn immer, winselnder Hirte?« fragte Hawkeye. »Was schreibt der Papst Neues?«
    »Was wollt ihr Ketzer?«
    »Wir möchten Sie zum letzten Abendmahl einladen«, erklärte Duke.
    »Der Schmerzlosschinder will heute abend gegen elf Uhr die Welt verlassen und möchte vorher noch Brot und Wein mit seinen Freunden teilen. Er hat auch darum gebeten, daß der alte Seelenfischer Mulcahy in voller Montur erscheint und den Weihrauchkessel schwingt. In letzter Zeit hat er seinen Glauben etwas vernachlässigt und möchte, daß Sie für ihn die Weichen stellen.«
    »Warum laßt ihr mich nicht in Frieden. Was wollt ihr überhaupt?« fragte Dago ergeben.
    »Wir meinen es ernst, Red«, sagte Hawkeye. »Walt ist übergeschnappt.
    Wir wollten nicht, daß er ins Spital kommt, weil er ein tüchtiger Bursche ist und wir ihn mögen und

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