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MASH

Titel: MASH Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Hooker
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schüttelte sich vor Lachen.
    »Jetzt begreife ich erst. Meine Herren, darf ich Sie auf einen Whisky einladen? Nein, so etwas!«
    Das Sumpfduo trank etliche Whiskys auf seine Rechnung und als sie schließlich ihre Ergebnisse verglichen, griff der Colonel, der eine zweiundachtzig geschossen hatte, willig in die Brieftasche.
    »Corny, möchten Sie und die anderen Herren nicht mit uns in Dr. Yamamotos Erstklassigem Kinderspital und Bordell zu Abend essen?« sagte Hawkeye.
    »Nein, also wirklich!« sagte der Colonel. »Klingt ja prächtig!«
    Knapp nach sieben Uhr hörte Me Lay Marston, der in der Bar des EK & B einen Martini trank, draußen einen größeren Tumult. Er ging zur Tür und traf Hawkeye und das britische Kontingent. Die Nachhut bildete Trapper John, der versuchte, die Bekehrten und Neugierigen abzuschütteln.
    Als es ihm endlich gelungen war, die Tür hinter sich zu schließen, sagte Trapper: »Jetzt reicht's mir aber, Me Lay. Rasch eine Schere und einen Rasierapparat.«
    Kurz darauf war Trapper John rasiert, geschoren und gebadet, und die jungen Insassinnen des Hauses trugen dienstfertig das Abendessen auf.
    Anschließend blieben die Gäste noch bei einigen Drinks sitzen, Me Lay aber entschuldigte sich und machte seinen Rundgang im anschließenden Spital. Kurz darauf kehrte er besorgt zurück.
    »Was hattet ihr für heute vor?« fragte er.
    »Je nun, wir wollten uns deine Schönen der Nacht ...« begann Trapper.
    »Könntet ihr euch nicht lieber einen meiner kleinen Patienten ansehen?«
    »Hier bist du zuständig, Me Lay«, sagte Hawkeye.
    »Halt den Mund und schau dir den Kleinen an.«
    »Wie ist die Vorgeschichte?« fragte Trapper.
    »Tja, eines unserer Mädchen war leichtsinnig. Als Folge davon hat sie
    vorgestern einen acht Pfund schweren Jungen japanisch-amerikanischer Abstammung zur Welt gebracht.«
    »Und was fehlt ihm?«
    »So oft wir ihn füttern, erbricht er die Nahrung entweder sofort oder er beginnt zu husten, wird ganz blau und hat alle Zustände.«
    »Deshalb brauchen wir noch lange nicht eingreifen«, sagte Trapper. »Ruf das beschissene Lazarett an, sag, sie sollen dem Säugling Lipiodal in die Speiseröhre träufeln und ihn röntgen.«
    »Aber es ist halb elf Uhr nachts. Für einen Zivilisten rühren sie um diese Zeit keinen Finger mehr. Ausgeschlossen.«
    »Wetten, Me Lay?« fragte Hawkeye Pierce. »Klemm dich hinter den Hörer und sag den Brüdern, die Meister von Dover seien mit einem Patienten im Anrücken. Und sie sollen auch gleich den OP fertigmachen, denn du wirst das Baby wahrscheinlich ein bißchen vernebeln müssen, während ich Trapper helfe, eine Luft- und Speiseröhrenfistel zu schließen.«
    »Was ist denn das?« erkundigte sich Colonel Cornwall.
    »Ein Loch zwischen der Speiseröhre und der Luftröhre, das nicht hingehört«, erklärte Hawkeye.
    »Und Sie können das reparieren?«
    »Wir können es wenigstens versuchen«, sagte Me Lay. Captain Marston rief den diensthabenden Offizier des Lazaretts an und sagte ihm, daß ein akuter Fall zur Röntgenaufnahme unterwegs sei. Kurz darauf betraten Hawkeye und Trapper, beide wieder in ihren Papa-San-Anzügen, die Röntgenabteilung. Ihnen folgte Me Lay mit dem Säugling.
    Der diensthabende Offizier Captain Banks traf ein und fragte: »Wo brennt es?«
    »Bei diesem Baby«, sagte Hawkeye. »Wir wollen es röntgen und zwar gleich. Sinnloses Palavern mit Schreibtischhengsten, wie Sie einer zu sein scheinen, interessiert uns nicht.«
    »Aber wir können doch nicht ...«
    Hawkeye setzte Captain Banks auf die Schreibtischkante und drückte ihm den Telefonhörer in die Hand.
    »Seien Sie nett, Captain. Rufen Sie den Röntgentechniker her. Sollten Sie uns Schwierigkeiten machen, schlagen wir Ihnen die Fresse ein. Wir sind unbefriedigte Männer und höchst gefährlich.«
    Captain Banks rief an. Während sie auf den Techniker warteten, führten Trapper und Me Lay einen Katheter in die Speiseröhre des Babys ein. Dann injizierten sie das Kontrastmittel durch den Katheter. Es zeigte die abnormale Öffnung zwischen der Speiseröhre und der Luftröhre, aber die Speiseröhre war nicht wesentlich verengt. Das bedeutete, daß zur Zeit wohl jede Nahrung in die Lunge des Babys geriet, daß die Speiseröhre nach Schließung der Öffnung aber durchaus funktionsfähig war. Der Eingriff erforderte gründliche Vorbereitung, eine wohl dosierte Narkose, einen tüchtigen Chirurgen und Glück.
    »Me Lay, wir zwei Hübschen zapfen ihm jetzt mal Blut ab«, sagte

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