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MASH

Titel: MASH Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Hooker
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nötig«, klärte Trapper ihn auf. »Hawkeye hat gestern abend mit deiner Frau telefoniert. Sie ist einverstanden. Du brauchst nur mehr die Formalitäten zu erledigen.«
    Me Lay zögerte nur sekundenlang. Dann stand er auf, ging in den Spitalstrakt, nahm das Baby in die Arme und brachte es in die Bar.
    »Wie heißt er denn, Me Lay?« fragte Trapper.
    »Meine Herren, ich möchte Ihnen meinen Sohn vorstellen, Ezekiel Bradbury Marston VI. aus Spruce Harbor, Maine.«
    Am nächsten Morgen flogen die Meister aus Dover ab. Sie hatten ihre Teilnahme am Turnier abgebrochen, aber sie trugen immer noch himmelblaue Hosen und Golfhemden, als sie in die Maschine nach Seoul kletterten.
     
     

9
     
    An einem heißen, schwülen und blutigen Nachmittag beendete Lt. Colonel Henry Blake eine Darmresektion, warf einen Blick in die überfüllten Aufnahme- und Vorbehandlungszelte und trat dann ins Freie, um zu rauchen, hin und her zu laufen und etwa alle zehn Sekunden ängstlich nach Süden zu blicken. Aus der Anzahl und Art der Verletzten zu schließen und dank der Direktinformation durch Radar O'Reilly, daß eine heiße Schlacht bevorstünde, wußte er, daß er und seine Leute schwere Zeiten vor sich hatten. Wenn er nicht angestrengt nach Süden ausschaute, verfluchte er die Armee, die zwei seiner drei besten Chirurgen nach Kokura beordert hatte und sie nicht rechtzeitig zurückschickte.
    Er zertrat den Zigarettenstummel, holte tief Luft, straffte gewohnheitsmäßig aber ohne rechte Überzeugung die hängenden Schultern und warf einen letzten Blick talabwärts. Und da sah er sie — die Staubwolke. Henry lächelte. Zum ersten Male innerhalb von vierundzwanzig Stunden atmete er auf, weil er wußte, daß vor dieser Wolke ein Jeep fahren mußte, an dessen Lenkrad Hawkeye Pierce saß. Sekunden später sprangen Hawkeye und Trapper in himmelblauen Hosen und Golfhemden aus dem Jeep.
    »Heil, edler Führer!« rief Hawkeye und salutierte zackig.
    »Hier scheint allerhand los zu sein«, bemerkte Trapper John zu Hawkeye gewandt. »Wie kann sich dann der edle Führer die Sonne in den Hals scheinen lassen und Maulaffen feilhalten!«
    »Begreife ich auch nicht«, sagte Hawkeye.
    »Ihr Armleuchter, schert euch zur Arbeit!« brüllte Henry.
    »Jawohl, Sir«, sagte Trapper und salutierte.
    »Machen wir, Henry«, versprach Hawkeye, »aber es wäre nett von Ihnen, wenn Sie unsere Schläger aus dem Jeep tragen und sauber machen würden.«
     
    Sie liefen ins Krankenzelt. Dort warteten so viele Verletzte auf die Operation, daß sich die beiden auf den arbeitsreichsten Tag ihres Lebens vorbereiteten. Es sollte aber nicht bei diesem einen Tag bleiben. Die nächsten zwei Wochen stellten an das gesamte Personal des 4077. MASH übermenschliche Anforderungen. Vierzehn Tage lang strömten dauernd neue Verwundete herein. Vierzehn Tage lang schuftete jeder Chirurg, jede Schwester und jeder Sanitäter täglich zwischen zwölf und sechzehn Stunden. Die Schichten überschnitten sich und manchmal kam es vor, daß der eine oder andere zwanzig Stunden hintereinander Dienst versah.
    Das Chaos erschien .zeitweise unvermeidlich. Sie kamen im Hubschrauber und im Sanitätswagen — zerfetzte Lungen, Därme, Harnblasen, Leber, Milzen, Nieren, Rachenhöhlen, Kehlköpfe, Knochen, Mägen. Colonel Blake, die Chirurgen, der Häßliche John, der Schmerzlose Schinder Waldowski, der, wenn er nicht eben Knochensplitter entfernte und zerschmetterte Kiefer mit Drahtschlingen zusammenflickte, den Häßlichen John als Narkotiseur unterstützte, sprachen sich ständig hastig untereinander ab, um eine gewisse Ordnung aufrecht zu erhalten. Ziel dieser Absprache war es, jedem Patienten die optimale Vorbereitung auf die Operation ahgedeihen zu lassen und die Operationszeiten zu koordinieren. Das hing natürlich davon ab, wann Operationstische und Chirurgen frei waren. Da jeder Hubschrauber neue Schwerverwundete einflog, wurden die Zeiteinteilungen ständig umgestoßen, weil viele Fälle keinen Aufschub duldeten und unmittelbar vom Hubschrauber in die Aufnahme und von dort in den OP gebracht werden mußten.
    Einmal flog ein einziger Hubschrauber acht Schwerstverletzte auf einmal ein. Bei jedem von ihnen war eine sofortige und zeitraubende Operation nötig. Am schlimmsten stand es um einen bewußtlosen Negersoldaten, dem ein Arzt des Bataillonsverbandplatzes ein paar Zeilen mitgegeben hatte. Darauf stand, der Patient sei von einem einstürzenden Bunker verschüttet worden, erwacht und

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