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MASH

Titel: MASH Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Hooker
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O'Reilly, lassen Sie das!« sagte Henry.
    »Sir?«
    »Was suchen Sie überhaupt hier?«
    »Ich dachte, Sie hätten mich gerufen, Sir«, sagte Radar.
    »Hören Sie, O'Reilly ...« begann der Colonel.
    »Vielleicht schnappe ich über, Henry ...« sagte Hawkeye.
    »Vielleicht tun wir das alle«, sagte Henry.
    »Dann könnte uns Radar doch vielleicht helfen.«
    »Wir sind wirklich verrückt«, sagte Henry kopfschüttelnd. »Reif fürs Irrenhaus.«
    »Passen Sie auf, Radar«, sagte Hawkeye. »Was wir ...«
    »Überlassen Sie das mir, Pierce«, sagte Henry. »O'Reilly?«
    »Sir?«
    »Lügen Sie mich jetzt nicht an ...«
    »Aber Sir! Wie käme ich dazu ...«
    »Schon gut, O'Reilly«, sagte Henry. »Das will ich mir gar nicht erst anhören, aber ich möchte gerne etwas wissen.«
    »Was, Sir?«
    »Verdammt«, sagte Henry und wandte sich zu den anderen. »Ich spinne doch nicht etwa wirklich, oder?«
    »Nein, Henry. »Machen Sie weiter«, sagte Trapper.
    »Ja, los«, ermunterte Duke.
    »Also, O'Reilly«, sagte Henry und sah Radar fest an. »Was hören Sie?«
    »Nichts, Sir.«
    »Nichts!« sagte Henry. »Verdammt noch mal, was soll denn das heißen: nichts?«
    »Ich höre nicht das geringste, Sir.«
    »Na gut, und was hat das zu bedeuten?«
    »Ich glaube, das bedeutet, daß die Kampfhandlungen im Norden beendet sind, Sir.«
    »Gut!« sagte Duke.
    »Sprechen Sie auch bestimmt die Wahrheit, O'Reilly?«
    »Sir! Sie wissen, daß ich niemals ...«
    »Lassen Sie den Quatsch, O'Reilly!«
    »Jawohl, Sir.«
    »Verraten Sie uns etwas anderes, Radar«, sagte Hawkeye.
    »Jawohl, Sir?«
    »Hören Sie den Sechs-Uhr-Hubschrauber?«
    »Nein, Sir.«
    »Sicher nicht?«
    »Nein, Sir.«
    »Blödsinn, wie soll er ihn auch hören, wenn er hier steht?« sagte Henry und zeigte nach Norden. »Dort drüben müssen Sie horchen.«
    »Zu Befehl, Sir«, sagte Radar.
    Langsam setzte Radar sich in nördlicher Richtung in Bewegung, und die Offiziere folgten ihm. Sie bildeten eine kleine Prozession. Radar ging an der Spitze. Die Anstrengung hatte seine rechtwinklig abstehenden Ohren rot gefärbt. Den Kopf legte er auf dem langen, dünnen Hals in der wohlbekannten Manier zur Seite. Sie gingen die fünfzig Meter bis zum Stacheldraht über die nackte Erde. Dahinter lag das Minenfeld. Am Draht hielten sie an.
    »Nun?« sagte Henry.
    »Nichts, Sir.«
    »Strengen Sie sich an.«
    »Zu Befehl, Sir.«
    Im Norden lag das Tal bereits im Schatten, die linke Hügelkette war dunkel, aber auf den Kuppen im Osten lag noch das letzte Abendrot. Sie standen hinter O'Reilly, damit sie ihn und den Himmel gleichzeitig beobachten konnten, und schwiegen. Langsam verlöschte das letzte Rot auf den östlichen Bergen, die Dämmerung flutete durchs Tal und nur der Himmel war noch hell.
    »O'Reilly, es ist sechs Uhr«, sagte Henry.
    »Nichts, Sir.«
    »Es ist fünf nach sechs.«
    »Nichts, Sir.«
    »O'Reilly«, sagte der Colonel nach etwa fünfzehn Minuten, »ich kann meine Uhr nicht mehr erkennen.«
    »Nichts, Sir.«
    »Hallelujah!« sagte Duke.
    »Gut gemacht, O'Reilly«, sagte der Colonel. »Abtreten.«
    »Danke, Sir.«
    »Übrigens, Radar, holen Sie sich morgen eine Flasche Whisky im Sumpf ab«, sagte Hawkeye.
    »Danke, Sir«, sagte Radar. »Das ist sehr freundlich von Ihnen, Sir, aber Sie hatten an zwei Flaschen gedacht.«
    »Na schön, Sie haben recht. Sie kriegen zwei«, sagte Hawkeye. :
    »Vielen Dank, Sir.«
    »Wir sind alle verrückt«, sagte Henry.
    Sie jubelten nicht. Dazu waren sie viel zu müde. Völlig ausgepumpt warf sich das Sumpftrio auf die Schlaf säcke. Es wurde sechs Uhr früh, ohne daß Hubschrauber eintrafen, und sie schliefen weiter. Als Radar O'Reilly um acht Uhr mit seinem zweiten Laborgehilfen den Sumpf betrat, waren ihm seine Opfer wehrlos ausgeliefert. Ihm ging es nicht um zwei Flaschen Whisky, sondern um ein Viertelliter Blut der Gruppe A, denn die bestellten Blutkonserven aus Seoul waren nicht eingetroffen.
    »Captain Forrest?« sagte er und schüttelte Duke. »Sir?«
    »Nicht jetzt, Herzchen«, murmelte Duke. »Schlaf weiter.«
    Behutsam zog Radar Dukes rechten Arm gerade. Geschickt spritzte er oberhalb der Vene Novokain. Duke bewegte sich, ohne zu erwachen. Der Gehilfe spannte Dukes Hemdärmel wie eine Adernpresse an, Radar stach gewandt mit einer Injektionsnadel in die Vene und zapfte ihm vergnügt ein Viertel ab.
    »Wo haben Sie das her?« fragte Colonel Blake, nachdem Radar seinem Chef stolz das Blut zeigte. »Vor zwanzig Minuten sagten Sie doch, Sie

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