Masken der Lust (German Edition)
fester … bitte.»
Sie ließ ab, ehe es für ihn kein Zurück mehr gab, und brachte ihn dazu, enttäuscht aufzuschreien. Sarah streichelte ihm tröstend über das Haar, fuhr dann mit der Hand hinein und zog daran. Er versteifte sich und blieb reglos.
Es war ein ritueller Zweikampf, aber die Grobheit besorgte es ihm. Und ihr genauso. Dass sie sein Hemd trug, ließ sie sich fast schon als Mann fühlen. Wenn er einstecken wollte, konnte sie austeilen. Wenn er sich zur Abwechslung einmal einer Frau fügen wollte, wollte sie diejenige sein.
«Du musst heftig kommen», sagte sie. «Richtig heftig. Du bist bereit. Runter mit deinem Kopf. Ganz nach unten. Zeig deinen Schwanz und deine Eier her und halte den Arsch gespreizt.»
Er gehorchte – und keuchte auf, als sie mit einer Hand seinen Schwanz packte, mit der anderen seine Eier und ihn mit aller Kraft bearbeitete, bis er sich brüllend aufrichtete und pulsierende Spermastrahlen in und über ihre Hand spritzte.
Es fiel ihr schwer, festzuhalten, aber, oh, was war er doch schön.
Als sie schließlich von ihm abließ, sackte Marco mit unermesslich befriedigtem Aufstöhnen rücklings auf die Steppdecke aus kastanienbraunem Samt.
Sarah lachte. «Sehr lange bleibst du ja nicht unterwürfig.»
«Nein.»
Er hatte alle viere von sich gestreckt. Ein müdes Lächeln lag auf seinem Gesicht, als sie den Waschlappen holte und tat, was getan werden musste. Kurz darauf war er fest eingeschlafen, eine große Hand auf der Brust und die andere ein wenig schützend über seinem Schwanz.
Sarah drückte ihm eine Kuss auf die Stirn und rollte sich, noch immer nicht müde, in einem Sessel ein. Ihn nur anzuschauen würde für den Augenblick genügen. Sie wollte ihn eine Weile betrachten und über das Vielschichtige nachdenken, durch das er wurde, wer er war.
Sie beide führten sich gegenseitig derart rasch durch Verwandlungen, dass sie kaum ahnten, was als Nächstes geschah.
Sie zwang sich, etwas anderes als seinen Körper zu betrachten, und sah ihre Zeichensachen auf dem Pult – oje. Der Sex mit ihm ließ sie stets für eine Weile alles andere vergessen.
Sarah stand auf. Sie schob eine Mine in den Griffel, nahm ein paar Kohlestücke und das Papier in die Hand, kehrte zum Sessel zurück und machte es sich bequem. Sie sah von Marco auf das Papier und begann, in zügigen Strichen zu skizzieren, bevor sie erneut den Blick über seinen Körper wandern ließ. Marcos Brust hob und senkte sich beim Atmen – ansonsten bewegte er sich kaum. Sie zog einen langen Strich, der Schenkel, Knie und Bein verband, und hatte ihren Spaß daran, seine Zehen zu zeichnen – seine Zehen waren die eines Helden –, dann führte sie mit kräftigerem Strich seine Wade und den stämmigen Schenkelmuskel aus. Für seinen Schwanz und seine Eier ging sie zu einer sehr dünnen Bleimine über, um die köstlichen Einzelheiten einzufangen.
Ihn zu zeichnen war kurzweilig – die Verbindung von Länge und Kraft machte sich gut auf dem Papier. Marco war völlig entspannt und strahlte im Schlaf die Zufriedenheit eines Tieres aus, das scharfgeschnittene Profil in die Armbeuge geschmiegt, den Arm über den Kopf gelegt. Als er sich im Traum rührte, führte er eine Hand nach oben und ließ sie auf dem Herzen ruhen.
Geädert und stark, drückte seine Hand aus, was seinen ganzen Körper ausmachte. Sie wollte sich genau an das Gefühl erinnern, wenn er sie liebkoste, wollte sich die Zeichnung ansehen und ihn im Geiste zum Leben erwecken können, als sei er im Begriff, die Augen aufzuschlagen und eine sinnliche Einladung zu murmeln oder sich ungestüm herumzuwälzen, nackt und quicklebendig.
Die Muskeln seiner Schultern flossen zu kräftigen Formen zusammen. Als sie damit fertig war, griff sie nach einem Stück Kohle, um mit raschen Strichen sein schwarzes Haar hinzuzufügen.
Fertig. Der Schlüssel zu einer guten Zeichnung lag darin, zu wissen, wann man aufhören musste. Sie war vollendet. Er durfte sich als für immer auf Papier verewigt betrachten.
Entrückt in seinem Traum, schlief Marco weiter und bekam nichts von alldem mit. Sarah legte die Zeichnung beiseite und hauchte ihm einen Kuss zu.
Weitere Näherinnen kamen und gingen während der kommenden zwei Tage, bis das Kleid fertiggestellt war. Nun war sie von den Zofen darin eingekleidet worden, während Ombra sie aus riesigen grünen Augen, denen nichts zu entgehen schien, ernst betrachtet hatte. Niemand konnte das Kleid sehen, als Sarah mit Marco den Palazzo
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