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Masken - Unter magischer Herrschaft: Roman (German Edition)

Masken - Unter magischer Herrschaft: Roman (German Edition)

Titel: Masken - Unter magischer Herrschaft: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Lang
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dich! Du bist es ja gewohnt. Rhys’ Vater, Jesh und wer weiß, wer sonst noch! Du hast sie auf dem Gewissen!«
    Er hielt inne. »Das ist nicht …«
    »Wahr? Es ist wahr! Und du weißt es! Du hast sie umgebracht. Sie sind gestorben, weil du zu schwach warst.«
    »Meine Fähigkeiten …«
    »Nein! Du bist nicht zu schwach an magischen Fähigkeiten. Das ist nur das, was du dir einredest, weil es einfacher ist.«
    »Du hast ja keine Ahn…«
    »Ich habe keine Ahnung?«, rief Ferin. »Ich habe keine Ahnung, was es bedeutet, sich zu überwinden? An sich zu glauben? Etwas zu tun, was undenkbar erscheint? Davon habe ich keine Ahnung?«
    »Darum geht es nicht!« Wütend wischte Sobenio ihren Einwand beiseite.
    »Doch, genau darum geht es! Du bist, wie ich war! Du bist zu schwach an Charakter, an Willenskraft. Zu schwach, um über deinen egoistischen Schatten zu springen. Das ist das Problem, nur daran liegt es, dass du die Magie nicht richtig anwenden kannst!«
    Sein Gesicht verzerrte sich, sie hatte den Dolch mitten ins Herz gestoßen. Keuchend taumelte er seitwärts, dann nach hinten. Weg von den sengenden Flammen.
    Ferin wich zurück. »Warum hast du mich nicht auch sterben lassen, vorhin? Warum hast du mir das Leben gerettet?«
    »Ich …«
    Sie ließ ihn nicht zu Wort kommen, bohrte tiefer, wühlte in der klaffenden Wunde. »Warum? Damit ich miterlebe, wie wir alle zugrunde gehen? Oder lag es daran, dass es bei mir einfacher war? Mein Körper würde sich selbst helfen, das wusstest du, er benötigte nur einen winzigen Anstoß. War es das? Ja?«
    »Nein, sie brauchen dich …«
    »Was? Du hast mich gerettet, weil sie mich brauchen?« Ferins Stimme überschlug sich fast. »Was für eine Rechnung hast du da angestellt? Wäre ich keine Heilerin, wäre ich unwichtig für sie, dann hättest du mich sterben lassen?«
    Er schüttelte wild den Kopf. »Nein!«
    »Was dann? Was?«
    Keine Antwort. Sein Blick verlor sich im Abgrund seiner Seele.
    Ferin ließ nicht locker. »Das, was sie brauchen«, sie wies auf den brennenden Dschungel, »geht gerade in Flammen auf! Es ist das Ende! Verstehst du?«
    Für einen unerträglich langen Moment starrte Sobenio sie schweigend an. Schließlich setzte er sich in Bewegung. Wie ein Betrunkener wankte er voran und entfernte sich weiter und weiter von der Feuersbrunst. Ferin schritt neben ihm her und gestattete sich ein unauffälliges Durchatmen. Fürs Erste hatte sie verhindert, dass er sich das Leben nahm, doch damit war es nicht getan. Sie war nicht bereit, ihn so einfach gehen zu lassen. Sie würde ihn zum Handeln zwingen.
    »Aber du verstehst es nicht wirklich, oder?«, fuhr sie ruhiger, aber nicht weniger schonungslos fort. »Du verstehst gar nichts! Du hast dein Refugium im Dschungel nie verlassen, nicht wahr? Du hast dich hier verkrochen vor dem Leben, weil es ja so ungerecht mit dir verfuhr. Dummerweise kamen dir die Rebellen dazwischen. Wie ärgerlich! Wie überaus beschwerlich! Denn sie benötigten deine Hilfe, und sie rissen dich aus deiner Einsamkeit. Sie wollten dich aufnehmen in ihre Gemeinschaft. Nur, das passte dir so gar nicht in den Kram.«
    Seine Schritte wurden eiliger, sicherer. »Nein, ich habe mich der Gruppe nicht angeschlossen, weil ich wusste, was passieren würde!«, widersprach er. »Ich wusste, ich würde sie eines Tages enttäuschen. Wie konnte ich das zulassen? Wie konnte ich ihnen wehtun? Es war besser, die Distanz zu wahren. Wegzusehen. Nein zu sagen.«
    »Besser für wen?«
    »Für sie! Für euch! Nur für euch! Ich konnte nicht anders, dazu liebe ich euch alle viel zu sehr!«
    »Du … liebst uns?«, wiederholte Ferin ungläubig. Hatte sie etwas verpasst? Mit wem sprach sie da? Wie viele Seiten seiner Persönlichkeit gab es noch?
    Er rannte jetzt fast, und das Tempo ging Ferin an die Substanz.
    »Wo willst du hin?« Sie riss ihn an der Schulter zurück. »Wenn du uns liebst, wenn wir dir nur irgendetwas bedeuten, dann musst du uns helfen!«
    »Ich. Kann. Nicht. Ich kann nicht!« Tränen rannen ihm über die hängenden Backen, seine Lippen waren schmal und weiß, weil er sie mit aller Gewalt aufeinanderpresste.
    »Du willst nicht.« Sie kapitulierte. Es war umsonst. Alles umsonst, ihre Worte erreichten ihn nicht. »Du bist erbärmlich. Du bist es nicht wert, dass man auch nur einen Gedanken an dich verschwendet. Und du hast selbst zu verantworten, was du bist. Niemand sonst. Nur du.« Ferin konnte beinahe schmecken, wie die Abscheu ihre Stimme verfärbte.

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