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Masken - Unter magischer Herrschaft: Roman (German Edition)

Masken - Unter magischer Herrschaft: Roman (German Edition)

Titel: Masken - Unter magischer Herrschaft: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Lang
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schließlich hier. Danach sehen wir weiter.« Wieder vollführte er ein Wippen mit dem Zauberstab, und eine Wolke gelben Lichts erhellte den finsteren Gang. »Folgt mir!«

    Nolina war verschwunden. Sie standen im Dunkeln hinter der Tür zum Spiegelsaal und lauschten den erschreckenden Klängen: Degenklirren, Befehle, Schreie, Stöhnen – mehr als deutliche Anzeichen eines Kampfes.
    Ihr Aufenthalt in der Höhle mit dem Maskenbrunnen war kurz ausgefallen. Miloh hatte seinem Zauberstab sieben Lichtblitze entlockt, und die Haarstränge waren einer nach dem anderen in Flammen aufgegangen. Mit einem regelrechten Blitzschauer hatte er die halb fertigen Masken vernichtet und zuletzt den Brunnen zum Einsturz gebracht. Sobenio hatte mit großen Augen zugesehen und in einem fort »Ich bin ein Dilettant« gemurmelt.
    Danach waren sie hierher zur Tür geeilt. Miloh war hinter einer Biegung zurückgeblieben und hatte den Gang zu den Höhlen verschüttet. Das Donnern klang Ferin noch in den Ohren, und in ihrem Hals kratzte der Staub. Nun wussten sie riesige Felstrümmer hinter sich und einen Kampf vor sich. Und je länger sie warteten, desto schwieriger würde es werden, diesen einen letzten Schritt ins Verderben zu wagen.
    Martu lugte durch den Spalt. »Sie haben die Fackeln gelöscht, aber es scheint bereits zu tagen. Viel kann ich nicht erkennen … ein paar Männer zwischen den Säulen, mehr nicht.«
    »Dann sollten wir Licht machen«, sagte Miloh. »Ich will Freund von Feind unterscheiden können.«
    »Im ganzen Saal?«, fragte Sobenio ehrfürchtig.
    »Jaja. Eigenartig, dass es einfacher ist, Dunkelheit zu verbreiten als Licht.« Miloh kicherte leise, und Sobenio grummelte ein »Wenn du es sagst …«.
    »Wir sollten uns erst einen Überblick verschaffen«, meinte Martu. »Ich werde loslaufen und mich umsehen.«
    »Ganz allein?«, warf Ferin ein. In ihr bebte alles. Wo war ihre Zuversicht geblieben? Jetzt, wo die Entscheidung nahte, fühlte sie sich schwächer denn je. Und so hilflos.
    Martu nahm sie in die Arme. »Du musst dir keine Sorgen um mich machen.«
    Sie lehnte sich an ihn, Wange an Wange. Atmete ihn ein und klammerte sich verzweifelt an diesen einen Augenblick, der ihr bereits wieder zu entwischen drohte.
    »Mache ich aber«, wisperte sie. Gerade habe ich dich zurückbekommen, und nun? »Was, wenn dir … etwas geschieht?«
    »Sieh mich an.« Er hielt sie auf Abstand. »Mir wird nichts geschehen. Mir nicht und dir auch nicht. So darfst du nicht denken. Wir schaffen das gemeinsam, Ferin.«
    Sie nickte; so schwer es ihr auch fiel, sie wollte ihm glauben. Er drückte ihr einen Kuss auf die Lippen, ließ sie los und verschwand durch die Tür. Besorgt verfolgte sie, wie er von einer Säule zur nächsten huschte und schließlich mit dem Dämmerlicht verschmolz.
    Eine ganze Weile warteten sie, doch Martu kam nicht zurück. Es hatte den Anschein, als würde der Kampflärm sogar noch anschwellen.
    »So, jetzt reicht es aber«, erklärte Sobenio. »Das hilft den anderen nicht weiter. Bitte mach Licht, Miloh.«
    Miloh grunzte zustimmend. Er hob den Zauberstab und beschwor erneut die goldgelbe Wolke herauf. »Komm, mein Täubchen«, murmelte er, »lass sehen, was du kannst.«
    Sie öffneten die Tür, und als sie den Saal betraten, schwappte ihnen gleißendes Licht entgegen.
    »Bemerkenswert«, sagte Sobenio.
    Miloh ließ den Zauberstab sinken. »Jaja, wahrhaftig, nur leider nicht mein bescheidener Einfl…« Der Rest ging im Dröhnen einer Stimme unter, die Ferin nur zu gut kannte.
    Gán Pelton höchstpersönlich brüllte durch den Spiegelsaal. »Akur? Hier möchte jemand mit dir sprechen!«
    Auf einen Schlag erstarb jeder Laut. Dichte, alles betäubende Stille legte sich über den Saal. Schritte hallten, dann tauchte der Gán vor der Mauer des Maskenbeckens auf. Er schleppte jemanden mit sich mit: Nolina. Sein Arm umfing ihre Kehle, mit der Rechten hielt er einen Dolch an ihre Brust gesetzt.
    Die Welt um Ferin versank. Der Gán! Sie sah nichts als den schwarzen Umhang, sein weißes Haar, seine blitzenden Augen. Sah ihn und spürte ihn. Lähmende Kälte legte sich um ihren Körper, wie damals, als er gekommen war, um sie zu verhaften.
    »Ferin, komm hier weg«, raunte Sobenio. Als sie nicht reagierte, schnappte er sie am Arm und zog sie hinter die nächstbeste Säule. Miloh blieb wie angewurzelt stehen.
    »Akur?«, flötete der Gán mit der unerschütterlichen Ruhe desjenigen, der alle Trümpfe in der Hand hält. »Ich

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