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Maskenball

Maskenball

Titel: Maskenball Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arnold Kuesters
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Frank am Morgen auf dem Küchentisch gefunden hatte.

    Wann werde ich alt? Oder bin ich es schon? Ich weiß es nicht. Ich fìihle mich jung. Das Gefühl der Jugend kommt von innen. – Brigitte Mira

    Diese Kaumanns hatte wirklich keine Ahnung.
    Ecki war die Situation sichtbar peinlich. Zumal Frank ihn Hilfe suchend ansah. »Also, hm, Viola, hast du dich schon um die Listen gekümmert?«
    Seine Kollegin wedelte mit einem Schnellhefter. »Klar, war kein allzu großes Problem. Die Listen habe ich von der Stadt und von der Klinik auf CD bekommen. Danach war der Rest nur eine Kleinigkeit.« Zufrieden drückte Viola Kaumanns den Bericht vor ihre Brust.
    »Und?«, knurrte Frank, »was ist nun? Haben Sie etwas gefunden? Stehen Sie doch nicht da wie ein Denkmal.«
    Viola Kaumanns blickte Ecki vielsagend an und warf den dünnen Hefter auf Franks Schreibtisch. »Bitteschön, wer lesen kann, ist klar im Vorteil. Sie finden meine Zusammenfassung auf der letzten Seite. Ich muss los. Tschüss, Ecki! Bevor ich es vergesse, ich habe da Interessantes über Schüsslersalze gelesen. Nächstes Mal mehr.« Sie sah auf ihre Armbanduhr. »Oh, es ist wirklich schon spät.« Im Hinausgehen drehte sie sich noch einmal zu Frank um. »Schüsslersalze sind gut für Haut, Haare und Nägel. Besonders geeignet für Männer in ihrem Alter.«
    Ecki wartete, bis Viola Kaumanns das Büro verlassen hatte. »He, kannst du mir mal sagen, was das soll? Ihr seid ja wie Feuer und Wasser. Mann, Mann, Mann.« Er schüttelte den Kopf.
    »Was weiß ich? Frag doch mal deine Freundin. Vielleicht ist sie ja eine militante Lesbe.«
    »He, he, nun mal langsam, lieber Kollege. Frank Borsch und seine Vorurteile. Schon klar.«
    Frank hatte schon nicht mehr zugehört, sondern las konzentriert den vor ihm liegenden Bericht.
    »Und?« Ecki hatte verstanden, Frank wollte sich auf das Dienstliche konzentrieren.
    »Also, in den vergangenen fünf Jahren sind mehr Menschen über 65 Jahren in Mönchengladbach gestorben, als ich gedacht habe. Die Namen von 85 von ihnen finden sich auch auf der Liste der Klinik. Da steckt noch eine Menge Arbeit drin. Vor allem, weil wir die anderen Todesfälle aus dem Einzugsgebiet der Hardterwald-Klinik noch gar nicht erfasst haben. Deine Viola kann sich freuen.«
    Ecki überhörte das »deine« geflissentlich. Frank konnte manchmal ein echter Kotzbrocken sein. Aber er kannte seinen Freund schon zu lange, um ihm wirklich böse sein zu können. Im Gegenteil, es gab keinen zuverlässigeren Kollegen und aufopferungsvolleren Freund als Frank. Komme was wolle, sie beide würde nichts auseinander bringen können. So gesehen war ihr völlig verschiedener Musikgeschmack nicht mehr als nur ein klitzekleiner Schönheitsfehler in ihrer Beziehung.
    Für einen kurzen Augenblick musste Ecki an den Fall »van den Hövel« denken und welche Angst er damals im Wald bei Kaldenkirchen um seinen Freund gehabt hatte. Ecki schüttelte sich. »Okay, ich sage ihr Bescheid. Vielleicht können ein, zwei Kollegen sie bei der Recherche unterstützen. Alleine ist das wirklich nicht zu schaffen.«
    »Meinetwegen, aber sie sollen sich beeilen. Ich möchte nicht, dass unser Unbekannter oder unsere Unbekannte noch ein Opfer findet. Apropos, ich muss die Klinik anrufen, ich möchte wissen, wie es diesem Hecker geht. Hoffentlich überlebt er den Anschlag.«
    »Ist schon erledigt. Die Leitstelle hat heute morgen schon nachgefragt. Ich hatte die Kollegen gestern Abend darum gebeten. Der Zustand von Johannes Paul Hecker ist zwar stabil, aber nach wie vor ernst. Die Ärzte können nicht sagen, ob er durchkommt. Dazu sind die Verletzungen doch zu gravierend. Seine Haut ist wirklich großflächig verbrannt.«
    »Hecker muss durchkommen. Er kennt den Täter. Und vielleicht auch den Mörder der beiden anderen.« Frank schlug den Schnellhefter zu.
    »Du bist also wirklich davon überzeugt, dass es einen Zusammenhang zwischen den Taten gibt? Das macht doch keinen Sinn, es gibt kein Tatmuster. Der eine wurde erschossen, der andere aufgeschlitzt wie ein totes Reh, und Hecker wurde mit einer brennbaren Flüssigkeit Übergossen und, äh, flambiert. Das passt doch nicht zusammen, Frank. Außerdem haben wir keine Rilkezeilen bei Hecker gefunden. Und bei Breuer sind wir ja auch nicht unbedingt sicher. Also die Theorie von einem Serientäter möchte ich so nicht unterschreiben. Überlass die Spekulationen lieber der Bildzeitung. Selbst wenn es einen sogenannten Serientäter gibt – welches Motiv

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