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MASKENBALL UM MITTERNACHT

MASKENBALL UM MITTERNACHT

Titel: MASKENBALL UM MITTERNACHT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CANDACE CAMP
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schleuderte sie ihm ins Gesicht und versuchte, sich seinem Griff zu entwinden.
    Seine Finger gruben sich schmerzhaft in ihre Arme und hielten sie gefangen. Ein böses Grinsen verscheuchte den schmachtenden Ausdruck in seinen Augen. „Ihr Bruder?“, fragte er verächtlich. „Haben Sie tatsächlich vor, dem Duke zu gestehen, dass Sie mit einem fremden Herrn auf der Terrasse geschäkert haben? Nur zu! Sagen Sie es ihm ruhig. Ich nehme an, er wird auf einer umgehenden Verlobung bestehen.“
    „Was sind Sie nur für ein Narr, so zu denken“, widersprach Callie empört. „Ich schäkere nicht mit Ihnen, und wenn ich ihm berichte, was geschehen ist, können Sie sich glücklich schätzen, wenn er Ihnen nicht den Kopf abreißt.“
    „Tatsächlich?“ In Mr. Waters’ Augen glühte ein gefährlicher Funke. „Wird er auch noch den Wunsch haben, mich zur Rechenschaft zu ziehen, wenn Ihr Ruf für immer geschädigt ist?“
    Er riss sie gewaltsam an sich und beugte sich über sie, um sie zu küssen.
    „Lassen Sie mich gefälligst los!“ Callie wehrte sich erbittert, trommelte mit geballten Fäusten auf ihn ein, wand sich verzweifelt und drehte das Gesicht zur Seite. Gleichzeitig trat sie kräftig mit dem Fuß nach ihm und traf ihn am Schienbein.
    Waters fluchte, hielt sie aber weiterhin mit eisernem Griff gefangen, zerrte sie über die Terrasse und stieß sie gewaltsam gegen die Hauswand. Das raue Mauerwerk drückte sich durch den dünnen Stoff schmerzhaft in ihren Rücken. In wildem Zorn krallte Callie die Finger in das Hemd ihres Angreifers, zerkratzte ihm mit den Fingernägeln die Haut und hörte zu ihrer Genugtuung seinen unterdrückten Schrei.
    Im nächsten Moment wurde der Kerl jäh nach hinten gerissen. Sie war frei. Sie sah, wie er mit erschrockenen Augen und aufgerissenem Mund nach Luft schnappen, während eine kraftvolle große Hand ihm von hinten die Kehle zudrückte.
    „Was denn?“ Die Stimme des Cavalier klang gefährlich weich. Seine Hand drückte noch fester zu. Waters’ Augen traten aus den Höhlen, er ruderte hilflos mit den Armen. „Nichts zu sagen? Verschlägt es dir die Stimme, wenn du keine Frauen belästigen kannst?“
    „Bitte erwürgen Sie ihn nicht“, bat Callie mit zitternder Stimme und löste sich von der Hauswand.
    „Sind Sie sicher?“ Ihr Retter sah sie fragend an. „Ich bezweifle, dass die Welt einen Kerl wie ihn vermissen würde.“
    „Aber vielleicht hat Lady Odelia etwas dagegen, an ihrem Geburtstag einen toten Gast auf ihrer Terrasse vorzufinden“, antwortete Callie trocken.
    Er musste trotz der brisanten Situation ein wenig lächeln und lockerte den Griff um den Hals des Übeltäters. „Nun gut. Wenn Sie es wünschen, lass ich ihn laufen.“
    Waters holte gurgelnd Luft. „Das wird Ihnen noch leidtun“, krächzte er.
    Da festigte sich die Hand des Cavaliers erneut um seine Kehle und schnitt ihm das Wort ab. „Es tut mir jetzt schon leid“, sagte er knapp.
    Dann packte er ihn bei den Schultern, schleuderte ihn herum, stieß ihn zur Balustrade, ergriff seinen Hemdkragen und zwang ihn, sich nach hinten über die Brüstung zu lehnen.
    „Vielleicht kennen Sie sich in Lady Pencullys Haus nicht gut genug aus, um zu wissen, dass die Mauer zum Garten tief und senkrecht abfällt. An Ihrer Stelle würde ich es mir genau überlegen, bevor Sie mich oder diese junge Dame noch einmal bedrohen. Lady Pencully wäre gewiss befremdet, wenn ein Gast von ihrer Terrasse in die Tiefe stürzt. Aber sie wird sich rasch fassen, und niemand wird lästige Fragen stellen, wenn ein betrunkener Gast über die Balustrade auf den Steinweg stürzt. Und es gäbe auch niemanden, der meine Schilderung des Unfalls anzweifeln würde, da Sie bedauerlicherweise nicht mehr unter den Lebenden weilen. Habe ich mich klar genug ausgedrückt?“
    Waters, dessen erschrocken hervorquellende Augen in der Dunkelheit riesig wirkten, nickte stumm.
    „Gut. Dann haben wir uns also verstanden.“ Der Cavalier trat einen Schritt zurück, gab Waters Gelegenheit, sich aufzurichten, ohne ihn allerdings loszulassen. Er bohrte den Blick in die Augen seines Opfers und fuhr warnend fort: „Sollte mir je ein Wort über diesen Vorfall zu Ohren kommen oder das leiseste Gerücht diese jungen Dame betreffend, weiß ich, woher es stammt. Und dann nehme ich Sie mir vor. Ich rate Ihnen also, versiegeln Sie Ihre Lippen. Nein, besser noch, ich halte es für eine gute Idee, wenn Sie London augenblicklich verlassen. Ein ausgedehnter Aufenthalt

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