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MASKENBALL UM MITTERNACHT

MASKENBALL UM MITTERNACHT

Titel: MASKENBALL UM MITTERNACHT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CANDACE CAMP
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zu lange ansah. Ihre Kehle war trocken, ihr Kopf schien leer zu sein. Sie wusste nicht, was sie noch sagen sollte, und kam sich vor wie ein junges Mädchen bei der ersten Tanzstunde.
    „Wie ich sehe, tragen Sie Ihren Federhut nicht mehr“, sagte sie schließlich und stöhnte innerlich über ihre geistlose Bemerkung.
    „Nein, ich habe ihn im Ballsaal zurückgelassen. Ich wollte nicht albern wirken, mich damit auf der Straße blicken zu lassen.“
    „Albern? Nicht doch! Ich fand Ihren Hut ausgesprochen verwegen“, widersprach sie belustigt.
    Das Gespräch hatte wieder einen heiteren Ton angenommen, und Callies Herz klopfte schneller, als sie mit ihm kokettierte wie vor wenigen Stunden auf der Terrasse. Er ging unbeschwert darauf ein, seine Augen leuchteten warm und herzlich.
    „Sie haben Ihr Kostüm auch noch nicht abgelegt.“ Er schob ihr die Kapuze mit zwei Fingern nach hinten, bis die Tudorhaube darunter zum Vorschein kam. „Das freut mich. Die Haube kleidet Sie ganz bezaubernd.“
    Callie bemerkte, dass sie dicht voreinander stehen geblieben waren. Seine Finger lagen noch immer am Saum ihrer Kapuze.
    „Allerdings freue ich mich, dass Sie die Maske abgelegt haben“, fuhr er fort, und seine Stimme klang ein wenig belegt. „Ihr Gesicht ist zu schön, um es zu verbergen.“
    Seine Fingerkuppen strichen ihre Wange entlang, und Callie stockte der Atem. Sie dachte, er würde sie wieder küssen, und ihr Herzschlag begann zu rasen. Sie dachte an die Hitze, die zwischen ihnen aufgeflammt war, an den Druck seiner Lippen auf den ihren, samtweich und zärtlich, und gleichzeitig verführerisch fordernd.
    Doch dann ließ er die Hand sinken und setzte sich wieder in Bewegung. Callie schritt mit zittrigen Knien voran und fragte sich, was er empfunden hatte, ob auch ihn eine Woge des Verlangens durchspült hatte, oder ob nur sie diese Aufwallung verspürt hatte.
    Nach einer Weile erreichten sie das elegante Stadthaus, in dem Francesca wohnte. Callie zwang sich zu einem Lächeln und blieb an den Steinstufen vor dem Portal stehen.
    „Wir sind da“, erklärte sie und hielt ihm höflich die Hand entgegen. „Danke für Ihre Beleitung. Hoffentlich habe ich Sie nicht zu lange aufgehalten.“
    „Es war mir ein Vergnügen“, versicherte er und nahm ihre Hand. Doch statt sich darüberzubeugen, hielt er sie nur und suchte Callies Blick. „Aber Sie müssen mir versprechen, dass Sie sich nicht wieder in ein gefährliches Abenteuer stürzen. Lassen Sie mich wissen, ehe Sie den nächsten mitternächtlichen Spaziergang planen. Ich biete Ihnen jederzeit meinen Begleitschutz an. Das ist ein Versprechen.“
    „Und ich verspreche, in Zukunft vorsichtiger zu sein, und werde Ihren Schutz nicht benötigen.“
    „Sind Sie ganz sicher?“ Er zog ironisch eine Braue hoch. Und plötzlich schlang er den Arm um sie, zog sie an sich und küsste sie.
    Bromwells Kuss drohte sie zu überwältigen, wie beim ersten Mal, nur noch atemberaubender. Seine Zähne stießen hart gegen ihren Mund, als seine Zunge sich zwischen ihre Lippen drängte. Callie schmeckte süßen Port und sündiges Verlangen, willenlos schmiegte sie sich an ihn, schlang den Arm um seinen Nacken und erwiderte seinen Kuss.
    Er ließ die Hand über ihren Rücken bis zu den Rundungen ihrer Hüften gleiten, grub die Finger durch die Stofffülle in ihr pralles Fleisch, hob sie ein wenig hoch und presste sie an seine Lenden. Callie spürte den harten Wulst seiner Erregung an ihrem weichen Fleisch, erschrocken und fasziniert zugleich; feuchte Hitze pulsierte zwischen ihren Schenkeln.
    Ein spitzer Laut entfuhr ihr, den er mit einem tiefen Brummen beantwortete, bevor er den Kopf hob und sie mit glühenden Augen lange ansah; in seine angespannten Gesichtszüge mischte sich ein Hauch von Verwunderung.
    „Du liebe Güte“, raunte er. „Ich fürchte, ich habe mich geirrt. Sie sind es, die mir gefährlich werden könnte.“ Er atmete stockend, löste die Arme von ihr und trat einen Schritt zurück. „Leben Sie wohl, Mylady.“ Er trat einen weiteren Schritt zurück und lächelte. „Wir sehen uns wieder. Auch das ist ein Versprechen.“
    Damit machte er kehrt und entfernte sich. Allerdings bemerkte Callie, dass er im Schatten eines Baumes stehen blieb und sich umdrehte, um sich zu vergewissern, dass ihr geöffnet wurde. Offenbar auf ihren Ruf bedacht, wollte er sich nicht mit ihr am Portal zeigen. Mit einem stillen Lächeln stieg Callie die Steinstufen hinauf, holte tief Atem, um ihr

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