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MASKENBALL UM MITTERNACHT

MASKENBALL UM MITTERNACHT

Titel: MASKENBALL UM MITTERNACHT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CANDACE CAMP
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Familie Vorschriften machen lassen.“
    Nachdem sie ihr Herz ausgeschüttet hatte und Francesca ihr Verständnis entgegenbrachte, kam Callie sich beinahe ein wenig kindisch vor. Mit einem verlegenen Lächeln fuhr sie fort: „Eigentlich dürfte ich dich nicht mit meinen Kümmernissen behelligen. Aber ich … ich bin es einfach leid, mich nach den Anordnungen anderer zu richten. Großmutter geht mir schon den ganzen Winter mit ihrem Gerede, ich müsse endlich heiraten, auf die Nerven. Und Tante Odelia sagte mir heute Abend, dass ich bald keinen Mann mehr finde und demnächst als Mauerblümchen ende!“
    Francesca verzog das Gesicht. „Lass dich von Lady Pencully nicht ins Bockshorn jagen und zu etwas zwingen, was dir nicht behagt. Ich weiß, das ist leichter gesagt als getan, da ich Lady Odelia ehrlich gestanden fürchte wie der Teufel das Weihwasser. Deshalb gehe ich ihr möglichst aus dem Weg.“
    „Sie ist ja auch nicht deine Großtante. Eigentlich habe ich sie ganz gern, wenigstens geht sie mir nicht auf die Nerven mit ständigen Ermahnungen, ich hätte meine Pflicht zu tun und dürfe die Familie nicht enttäuschen. Und ich soll mich davor hüten, etwas zu tun, was ein schlechtes Licht auf den Duke und unsere Familie werfen könnte.“
    „Ja, die Familie kann eine große Last sein“, stimmte Francesca ihr von ganzem Herzen zu. „Meine Mutter drängte mich bereits in meiner ersten Saison dazu, eine gute Partie zu machen.“
    „Und was hast du getan?“, fragte Callie neugierig.
    „Ich habe sie enttäuscht“, antwortete Francesca achselzuckend. „Und das war nicht das erste und nicht das letzte Mal, fürchte ich.“
    „Ich habe es gründlich satt, ständig anderen Leuten gefallen zu müssen.“
    „Vielleicht bist du nur bestrebt, es zu vielen Menschen recht machen zu wollen“, meinte Francesca nachdenklich. „Vielleicht solltest du anfangen, an dich selbst zu denken.“
    „Das ist genau der Grund, warum ich deinen Rat brauche!“, rief Callie eifrig. „Du bist der einzige Mensch, der mir helfen kann.“
    „Wieso kommst du auf die Idee?“, fragte Francesca verdutzt. „Ich will dir gerne helfen, wenn ich kann, fürchte aber, weder Rochford noch die Duchess geben viel auf meine Meinung.“
    „Versteh mich nicht falsch, ich erwarte nicht, dass du mit ihnen sprichst. Ich bitte dich nur, mir zu helfen, einen Ehemann zu finden.“

5. KAPITEL
    Francesca blinzelte Callie verständnislos an. „Wie bitte?“
    „Ich bin fest entschlossen zu heiraten und höre von allen Seiten, dass man sich an dich wenden soll, wenn man einen Ehemann sucht.“
    „Aber, Callie …“ Francesca war völlig verwirrt. „Ich dachte, du regst dich darüber auf, dass deine Großmutter und Lady Odelia dich zur Heirat drängen. Willst du denn schon wieder nach deren Pfeife tanzen?“
    „Nein, ganz im Gegenteil. Ehrlich, so ist es nicht“, erklärte Callie mit großem Ernst. „Ich bin ja beileibe nicht strikt gegen eine Ehe. Ich bin keine dieser Blaustrümpfe, die ein einsames Leben mit Büchern und hochgeistigen Gesprächen einem Eheleben vorziehen. Ich bin auch kein Freigeist wie Irene und scheue mich auch nicht, mich für ein ganzes Leben an einen Mann zu binden. Ich will heiraten. Ich wünsche mir einen Ehemann und Kinder und ein eigenes Haus. Verstehst du, was ich meine? Ich will nicht den Rest meines Lebens als Rochfords Schwester verbringen oder als Enkeltochter der Dowager Duchess. Ich wünsche mir ein eigenes Leben. Und diesen Wunsch kann ich mir nur erfüllen, wenn ich heirate.“
    „Aber es steht dir doch frei, ein eigenständiges Leben zu führen … du bist volljährig und verfügst über ein beträchtliches Vermögen.“
    „Schlägst du vor, dass ich ein eigenes Haus beziehe?“, fragte Callie spitz. „Damit alle Welt hinter meinem Rücken tuschelt, was wohl zum Zerwürfnis mit Rochford geführt haben mag? Und meine Großmutter mir die Ohren volljammert wegen meiner Undankbarkeit und Pflichtvergessenheit? Ich habe nicht die Absicht, mit meiner Familie zu brechen. Ich will lediglich ein eigenes Leben führen. Ich will frei sein von Vorschriften und Maßregelungen, an die ich auch mit einem eigenen Hausstand gebunden wäre. Ich wäre gezwungen, eine ältere Gesellschafterin in meine Dienste zu nehmen, vorzugsweise eine Witwe, die bei mir wohnt. Ich wäre nach wie vor eine unverheiratete junge Frau, die ohne Begleitung nichts unternehmen könnte. Du weißt doch, wie das ist, Francesca. Ein weibliches Wesen gewinnt

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