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MASKENBALL UM MITTERNACHT

MASKENBALL UM MITTERNACHT

Titel: MASKENBALL UM MITTERNACHT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CANDACE CAMP
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von unserer Liste.“
    „Was halten Sie von Sir Alastair Surton?“, fragte Sir Lucien, der sein Lorgnon auf einen Herrn in der dritten Parkettreihe richtete.
    Callie schüttelte energisch den Kopf. „Er redet ausschließlich von Pferden und Hunden. Ich liebe zwar Hunde und Pferde und reite leidenschaftlich gern, aber ich unterhalte mich gelegentlich auch über andere Themen.“
    „Sie haben recht“, stimmte Lucien ihr zu. „Er ist ein ziemlich langweiliger Bursche. Aber ich befürchte, so früh vor Saisonbeginn ist die Auswahl ziemlich begrenzt.“
    „Wir wollen uns ja auch nur einen ungefähren Überblick verschaffen“, erklärte Francesca, „sozusagen als erste Erkundung. So nennt man das doch beim Militär, hab ich recht?“
    „Da bin ich leider überfragt. Ich bin kein Kenner militärischer Begriffe.“
    Francesca tippte ihn spielerisch mit dem Fächer an.
    „Wissen Sie, Lady Calandra“, fuhr Sir Lucien fort. „Eigentlich wäre es gar nicht nötig, sich lange nach dem idealen Gatten umzusehen. Er sitzt nämlich direkt neben Ihnen in dieser Loge.“
    „Sie als eingefleischter Junggeselle bieten sich als Ehekandidat an?“, fragte Francesca skeptisch und zog eine Braue hoch.
    „Vielleicht hatte ich bisher noch nicht den rechten Anreiz zu heiraten“, verteidigte Sir Lucien sich mit einem ironischen Funkeln in den Augen. „Wenn Sie ehrlich sind, meine Damen, werden Sie mir beipflichten, dass Sie kaum einen angenehmeren und unterhaltsameren Herrn finden als mich. Im Übrigen bin ich ein ausgezeichneter Tänzer.“
    „Unbestritten“, sagte Callie lächelnd.
    „Und wer eignet sich wohl besser, amüsante Geschichten über langweilige und enervierende Verwandtschaft zu erzählen?“
    „Niemand“, antwortete Francesca.
    „Und“, fügte er triumphierend hinzu, „Sie hätten einen ausgezeichneten Berater in Modefragen.“
    „Was könnte ich mir mehr wünschen?“, stellte Callie fest.
    „Das einzige Problem besteht darin, dass Sie heiraten müssten, Lucien“, gab Francesca zu bedenken.
    „Ja, das wäre allerdings ein Nachteil“, gab er zu, und dann schenkte er Callie ein strahlendes Lächeln. „Allerdings würde mir bei Lady Calandras Schönheit dieses Opfer nicht schwerfallen.“
    Callie lachte. „Vorsicht, Sir Lucien. Eines Tages nimmt Sie eine Dame beim Wort, und was dann?“
    Er schmunzelte. „In diesem Fall könnte ich immer noch eine längere Reise auf den Kontinent antreten.“
    Amüsiert ließ Callie den Blick erneut durch den Theatersaal schweifen. Eine Bewegung an der Tür einer Loge zog ihre Aufmerksamkeit an. Zwei Herren legten ihre Mäntel ab und ließen sich auf den vorderen Plätzen nieder. Einer davon war der Earl of Bromwell.
    Callies Herz begann schneller zu klopfen, sie wandte sich hastig ab. Erst nach einer Weile wagte sie wieder den Blick zu heben.
    Es handelte sich tatsächlich um ihren Cavalier vom Maskenball, diesmal im schwarzen Abendanzug, schneeweißer Hemdbrust und einer elegant geschlungenen Seidenkrawatte. Er hatte einen Arm auf die Brüstung gelegt und wandte sich seinem Begleiter zu. Carrie konnte nur sein Profil sehen, erinnerte sich allerdings genau an seine Gesichtszüge und das Lächeln, das mit dem Kranz kleiner Fältchen um die Augen begann und sich bis zu den Mundwinkeln ausbreitete. Das Grau seiner Augen, das je nach Gemütslage von Silbergrau bis zum Dunkelgrau eines stürmischen Gewitterhimmels wechselte.
    Callie wandte sich an ihre Freunde. „Wer sind die beiden Herren in der Loge zu unserer Rechten – etwa in der Mitte des Zuschauerraums? Einer hat dunkles Haar, der andere ist brünett.“
    Francescas Blick folgte der angegebenen Richtung. „In der Loge neben Lady Whittington und ihrer Tochter?“
    Callie nickte, und diesmal blickten Lord Bromwell und sein Begleiter direkt zu ihrer Loge herüber. Der Earl deutete mit einem höflichen Lächeln eine Verneigung an.
    „Ja“, sagte Callie mit belegter Stimme und schlug die Augen nieder.
    „Kennst du ihn?“, fragte Francesca erstaunt.
    „Nicht wirklich. Ich … er war bei Lady Pencullys Maskenball.“
    „Wer denn nicht?“, fragte Sir Lucien trocken, der gleichfalls den Blick den beiden Herren zuwandte. „Den Dunkelhaarigen kenne ich nicht, aber der andere ist Archibald Tilford.“ Er wandte sich an Callie. „Den sollten Sie nicht in Betracht ziehen. Angenehmer Bursche, lebt allerdings von der Apanage seines Vetters … Moment mal.“ Sir Lucien schwieg stirnrunzelnd und richtete sein Lorgnon

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