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MASKENBALL UM MITTERNACHT

MASKENBALL UM MITTERNACHT

Titel: MASKENBALL UM MITTERNACHT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CANDACE CAMP
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die Aussicht, das Spektakel nicht unter Sinclairs wachsamen Augen genießen zu können, und der Gedanke, in Gesellschaft von Lord Bromwell auf den Pfaden zu wandeln, erfüllte sie mit prickelnder Erwartung.
    „Vielen Dank“, sagte Callie zu Irene und wandte sich wieder an Francesca. „Aber nur, wenn du wirklich nichts dagegen hast.“
    „Sei unbesorgt“, antwortete Francesca gelassen. „Ich denke, nicht einmal deine Großmutter hätte Einwände gegen einen Besuch in Vauxhall in großer Gesellschaft, zumal in Begleitung von Irene und Gideon. Falls du aber darauf bestehst, dass ich mich dem Ausflug anschließe, wäre ich gezwungen, einen Abend in Gesellschaft dieser Frau zu verbringen, obgleich ich mir noch vor einer Stunde geschworen habe, ihr tunlichst aus dem Weg zu gehen.“
    Callie warf Irene einen fragenden Blick zu, die nur mit den Achseln zuckte und die Brauen hob.
    „Also gut“, sagte Callie stürmisch. „Vielen, vielen Dank!“
    „Nicht der Rede wert. Warum sollst du auf ein Vergnügen verzichten, nur weil mir diese Person auf die Nerven geht.“ Sie nickte Callie aufmunternd zu. „Und jetzt will ich mir den Wind um die Ohren wehen lassen, um meine trübe Stimmung zu vertreiben.“
    Sie brachte ihr Pferd in schnellen Trab, ließ Reiter und Kutsche hinter sich und schlug erst in einiger Entfernung eine langsamere Gangart ein.
    Callie wandte sich an Irene. „Weißt du, was Francesca gegen Lady Swithington aufgebracht hat?“
    „Nicht wirklich. Wobei Lady Swithingtons aufdringliche Art ziemlich enervierend sein kann. Andererseits bringt Francesca im Umgang mit anstrengenderen Menschen eine Engelsgeduld auf, wenn ich etwa an meine Schwägerin denke.“
    Callie, die Lady Wyngate, die Gattin von Irenes Bruder Humphrey, kannte, unterdrückte ein Schmunzeln.
    „Lady Swithingtons Benehmen ließ früher einmal einiges zu wünschen übrig“, fuhr Irene fort. „Aber das liegt Jahre zurück. Und da sie sich seither in Wales oder einer anderen gottverlassenen Gegend aufhielt, hat sie wohl keinen größeren Skandal verursacht. Wenigstens ist uns nichts davon zu Ohren gekommen. Allerdings flirtet sie für ihr Leben gern, so viel ist klar.“ Irene wirkte erstaunlich gelassen, obgleich ihr Gatte das neueste Opfer von Daphnes Koketterie war. „Allerdings verstehe ich nicht, wieso Francesca sich daran stört. Eigentlich war ich es, die ihr gerne eine Ohrfeige gegeben hätte.“
    „Tatsächlich?“, fragte Callie überrascht.
    Irene lachte. „Aber ja. Nur weil Gideon mir mit flehenden Blicken zu verstehen gab, ich möge ihn retten, konnte ich ihrem neckischen Treiben eine heitere Seite abgewinnen.“
    In Irenes Augen leuchtete tiefe Zärtlichkeit, und Callie schlug unwillkürlich die Augen nieder im Gefühl, zu tief in ihre Privatsphäre einzudringen. Dann fuhr Irene mit einem Achselzucken fort: „Vielleicht war Francesca auch ärgerlich, weil Lady Swithington ständig von dir redete. Natürlich nur Gutes – wie schön du bist, was für feine Manieren du hast, wie gut du im Sattel sitzt. Lady Daphne hoffte damit womöglich, ihrem Bruder einen Gefallen zu tun, aber vielleicht wäre es klüger gewesen, nicht so viel zu plappern, da alle nur daran dachten, dass du mit Bromwell allein vorausgeritten bist. Bei einer anderen, weniger unbescholtenen jungen Dame, hätte es gewiss Klatsch gegeben.“
    Callie fühlte, wie ihre Wangen sich erhitzten. „Hat man darüber getuschelt? Mir war nicht klar, dass wir so lange fortblieben. Ich … ich hatte nur großen Spaß an dem schnellen Ritt.“ Sie wandte das Gesicht zur Seite, um Irenes goldbraunen Augen nicht zu begegnen.
    „Nein, natürlich nicht. Dein Ruf ist so untadelig, dass ihm nur ein weit ungehörigeres Benehmen schaden könnte. Im Übrigen seid ihr tatsächlich nicht lange weggeblieben.“ Irene machte eine Pause. „Lady Swithington erwähnte auch ihre Bekanntschaft mit dem Duke mehr als einmal. Vielleicht fand Francesca, dass sie sich damit zu sehr in den Vordergrund drängte.“
    Callie nickte, war aber nach wie vor der Meinung, dass mehr dahinterstecken musste als die Banalitäten, die Irene erwähnt hatte, um in der stets ausgeglichenen und unerschütterlichen Francesca solch tiefen Groll zu wecken. Sie scheute sich indes, Verdächtigungen auszusprechen, sogar Irene gegenüber.
    Der Heimweg verlief ohne Zwischenfälle. Lord Bromwell hielt sich von Callie fern, und das war gut so. Es wäre aufgefallen, hätte er ihre Gesellschaft wieder gesucht, nachdem

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