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MASKENBALL UM MITTERNACHT

MASKENBALL UM MITTERNACHT

Titel: MASKENBALL UM MITTERNACHT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CANDACE CAMP
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war. Dafür blieb später Zeit, wenn sie allein in ihrem Zimmer ungestört in Erinnerungen schwelgen durfte.
    Nach dem Verzehr von kaltem Braten, Käse und Brot unternahmen Francesca und Callie einen Spaziergang in Begleitung von Archie und Miss Swanson, während die anderen sich ausruhten. Und am späteren Nachmittag machte man sich nach einem lockeren Ritt durch den Park auf den Rückweg.
    „Schade, dass dieser herrliche Tag bald zu Ende geht“, erklärte Lady Daphne, und Miss Swanson beteuerte, dies sei der schönste Tag ihres Besuchs in London. Auch Mr. Swanson gab eifrig seine Meinung zum Besten und versicherte, es sei ein „kapitaler Spaß“ gewesen.
    „Wir müssen bald wieder einen Ausflug unternehmen“, fuhr Lady Daphne lächelnd fort. „Was wäre denn noch amüsant? Ah, ich weiß! Ich habe eine tolle Idee: Wie wäre es mit einem vergnügten Abend in Vauxhall Gardens?“
    Miss Swanson klatschte begeistert in die Hände, und auch Mr. Swanson und Archie Tilford waren sich darin einig, es sei ein fabelhafter Vorschlag, den Vergnügungspark zu besuchen. Francesca hingegen lächelte verkrampft und murmelte etwas in sich hinein.
    „Nächsten Dienstag?“, drängte Lady Daphne. „Bitte sagen Sie ja, Lady Calandra.“
    Calandra warf Francesca einen fragenden Blick zu, die nicht den Eindruck erweckte, mit Lady Daphne einen vergnügten Abend verbringen zu wollen.
    „Nun, ich weiß nicht recht“, meinte Francesca ausweichend. „Wenn ich mich recht entsinne, habe ich nächsten Dienstag bereits eine Verabredung.“
    „Aber Sie haben doch nichts dagegen, wenn Lady Calandra mitkommt, nicht wahr?“ Daphne ließ nicht locker, ohne das geringste Anzeichen des Bedauerns über Francescas Absage zu zeigen. „Wir sind ja eine große Gesellschaft, die den jungen Damen ausreichend Schutz bietet. Lord und Lady Radbourne sind mit von der Partie, nicht wahr?“ Sie sah Gideon und Irene flehend an.
    Irenes Blick erfasste Lady Daphne, flog zu Francesca und dann zu Callie. „Ich denke, das ließe sich einrichten.“
    „Na bitte, sehen Sie.“ Lady Daphne lächelte triumphierend.
    „Natürlich steht es Lady Calandra frei zu tun, was ihr beliebt“, erklärte Francesca zugeknöpft.
    Hin und hergerissen zwischen ihrem Wunsch, an dem Ausflug teilzunehmen und ihrer Gewissensnot, Francesca nicht zu enttäuschen, kam Callie sich vor wie eine Verräterin. „Ich … weiß nicht. Eigentlich sollte ich Lady Haughston zu ihrer Verabredung begleiten.“
    „Lass nur, meine Liebe.“ Francesca machte eine wegwerfende Geste. „Es ist unnötig, dass du dich opferst und auf das Vergnügen verzichtest. Es handelt sich lediglich um einen Besuch bei einer alten Freundin. Geh ruhig und amüsier dich.“
    „Gut, dann ist es abgemacht. Das wird ein Heidenspaß.“ Bromwells Schwester strahlte und verwickelte Miss Swanson in ein Gespräch über Dominokostüme und Masken für das Ereignis.
    Callie ritt langsamer, gesellte sich zu Francesca und Irene und sagte mit gedämpfter Stimme: „Francesca, ich kann Lady Swithington gerne eine Nachricht zukommen lassen und behaupten, ich fühle mich unpässlich.“
    Francesca lächelte. „Nein, ich käme mir schäbig vor, wenn ich dir die Freude verderbe, nur weil ich die Gesellschaft dieser Frau nicht ertrage. Ich würde Lady Swithington zwar nicht als Anstandsdame gutheißen, Gott bewahre! Aber wenn Irene und Gideon mit von der Partie sind, habe ich keinerlei Einwände. Und ich weiß, wie sehr du dich darauf freust.“
    „Ich achte darauf, dass die Schicklichkeit gewahrt bleibt“, beteuerte Irene.
    In Vauxhall Gardens herrschten lockere Sitten, das war allgemein bekannt. Aber solange eine Dame den Park in Begleitung eines ehrbaren Herrn besuchte, nahmen sich junge Männer, die gerne Ausschau nach Frauen ohne Begleitung hielten und an den Logen vorbeischlenderten, wo vornehme Herrschaften bei Champagner dinierten, keine Freiheiten heraus.
    Callie hatte Vauxhall bereits einige Male in Begleitung ihres Bruders besucht, und der Vergnügungspark war ihr als verzauberter Ort in Erinnerung geblieben, mit seinen verschlungenen Pfaden, Springbrunnen, Felsengrotten und Burgruinen aus Pappmaschee im Schein der Laternen am Wegrand und bunten Lampions in den Bäumen. In einem Pavillon spielte ein Orchester zum Tanz, berühmte Sänger traten auf, gelegentlich gaben Akrobaten und Jongleure ihre Kunst zum Besten, und Seiltänzer balancierten über den Köpfen der staunenden Zuschauer.
    Callie freute sich auch auf

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