MASKENBALL UM MITTERNACHT
fortsetzte.
Sie wollte seine Arme wieder spüren, von seinem Mund kosten, von seiner Wärme und seinem Duft eingehüllt sein, wollte sich an seinen sehnigen Körper schmiegen, wie damals im Richmond Park. Noch nie hatte sie sündiges Verlangen verspürt, aber dieser Mann raubte ihr den Verstand.
Er hob den Kopf und sah sie an.
Im nächsten Moment lag Callie in seinen Armen, und ihre Lippen verschmolzen miteinander. Ein Feuersturm flammte auf. Brom presste sie an sich, sein Mund und seine Zunge forderten Einlass zwischen ihre Lippen. Callie schlang die Arme um ihn, wollte ihm näher und noch näher sein. Er stöhnte, und sie spürte das Beben, das seinen sehnigen Körper durchflog. Er löste den Kuss, und seine Lippen zogen eine heiße Spur über ihre Wange zu ihrem Ohr, knabberten an ihrem empfindsamen Ohrläppchen, neckten es mit zarten Bissen.
Mit belegter Stimme raunte er ihren Namen, bedeckte ihr Gesicht, ihre Kehle mit zarten Küssen. Jedes Fleckchen Haut, das seine Lippen berührten, erglühte in der Hitze ihres Verlangens.
Mit dem letzten Rest klaren Verstandes löste er die Umarmung und zog Callie sanft vom Weg tiefer in den Schatten der Sträucher und Bäume. Callie ließ sich willig von ihm führen, angespornt vom hämmernden Pulsieren in ihrem Leib. Sie küssten sich wieder und wieder, seine Hände glitten unter ihren Domino-Umhang, erkundeten ihre Rundungen, und als seine Hand nach oben glitt und sich um ihren prallen Busen wölbte, glaubte sie beinahe, seine Berührung würde ihr Fleisch unter dem Mieder verbrennen. Er tauchte die Finger in ihren Ausschnitt und liebkoste ihre Brüste, und Callie wünschte sich sehnlichst, seine Hände überall an ihrem Körper gleichzeitig zu spüren. Er schob ihren Umhang beiseite und legte seinen Mund auf das weiche bebende Fleisch ihrer Brüste. Callie zog den Atem scharf ein und grub die Finger in die Aufschläge seines Gehrocks, klammerte sich an ihn wie eine Ertrinkende, und die Welt um sie herum begann sich in Spiralen zu drehen. Ihr eigener Körper war ihr fremd, sie war von einem machtvollen Sehnen erfüllt, in ihrem Schoß sammelte sich feuchte Hitze, die sich nahezu schmerzhaft verstärkte. Sie wollte mit ihm zusammen sein, vereint mit ihm sein. Zu ihrem Entsetzen schoss ihr der Wunsch durch den Sinn, ihre Beine um ihn zu schlingen und sich in schamlos intimer Weise an ihn zu pressen.
Bromwells Hände glitten ihren Rücken entlang, wölbten sich um ihr Gesäß, seine Finger gruben sich in das weiche pralle Fleisch und pressten sie gegen den harten Wulst seiner Begierde. Callie zitterte, ihr fliegender Atem ging stoßweise. Ihr war, als taumle sie gefährlich nah an einem Abgrund, begierig und unsicher zugleich und auch ein wenig verängstigt.
Bromwell ließ ein tiefes Grollen hören und löste sich von ihr. „Barmherziger Gott, Callie …“
Er hüllte sie fest in ihren Domino-Umhang, zog sie wieder an sich, schlang die Arme um sie und barg die Stirn an ihrem Haar. Sie hörte seinen keuchenden Atem. Lange standen sie reglos eng umschlungen, bis ihr Herzschlag sich allmählich beruhigte.
„Wenn wir so weitermachen“, begann Bromwell endlich, „vergesse ich mich vollends.“ Er drückte einen Kuss auf ihren Scheitel. „Ich muss Sie nach Hause bringen.“
Callie wusste, dass er recht hatte, wollte aber nicht gehen. Sie wollte diesen Augenblick für immer in die Länge ziehen. Sie wollte sich von ihrem lustvollen Verlangen treiben lassen bis zur glückseligen Erfüllung, nach der sie sich so heftig sehnte.
Erst jetzt wurde ihr bewusst, dass sie mitten im Vergnügungspark, nur geschützt vom Dunkel der Nacht, in Bromwells Armen lag und leidenschaftliche Zärtlichkeiten mit ihm tauschte, sich weit sittenloser benahm als die frivolen Damen im Separee vorhin. Wie heuchlerisch von ihr, sich über Lady Daphnes kokettes Spiel mit ihrem Galan zu ereifern und kurz danach trunkene Zärtlichkeiten mit ihrem Bruder zu tauschen.
Sie hatte sich höchst unmoralisch verhalten, und dennoch brachte sie es nicht über sich, dies zu bedauern. Ehrlich gestanden bedauerte sie im Augenblick nur, dass sie diese Liebkosungen nicht fortsetzen durfte.
Callie öffnete die Augen, legte den Kopf in den Nacken, um Bromwell ins Gesicht sehen zu können. Seine Lippen waren leicht geschwollen und gerötet, seine Augen dunkel und halb verhangen. In seinem Gesicht spiegelte sich sinnliches Verlangen so deutlich, dass ihr beinahe schwindelig wurde.
Und darin lag der Unterschied
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