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MASKENBALL UM MITTERNACHT

MASKENBALL UM MITTERNACHT

Titel: MASKENBALL UM MITTERNACHT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CANDACE CAMP
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mir abrupt abbrach, war ich in der Öffentlichkeit bloßgestellt, was für reichlich Gesprächsstoff und Spekulationen sorgte. In gewisser Weise, wenn auch wesentlich harmloser, erging es mir nicht anders als seiner Schwester vor vielen Jahren.“
    „Das tut mir schrecklich leid, Callie.“ Der Duke nahm sie in die Arme und zog sie an sich. „Ich hätte alles getan, um dir diese Kränkung zu ersparen.“
    Callie barg ihre Wange an seiner Brust, ließ sich einen kurzen Moment von seiner brüderlichen Zuneigung trösten und genoss das Gefühl, das sie schon als kleines Kind hatte, Sinclair würde alles irgendwie wieder zurechtrücken.
    Doch dann löste sie sich von ihm und lächelte zu ihm auf. „Mach dir keine Sorgen. Es wäre klüger gewesen, wenn ich auf dich gehört hätte. Nun muss ich für meinen Eigensinn büßen. Wie auch immer, ich komme darüber hinweg. Am meisten ärgere ich mich über meine Dummheit und fühle mich in meinem Stolz gekränkt. Die Situation ist zwar peinlich, aber mein guter Ruf ist unbefleckt. Und das Gerede werde ich verkraften. In ein paar Wochen ist Gras über die Sache gewachsen, und es wird neue Skandalgeschichten geben, über die die Klatschbasen lästern können.“
    „Ich hatte Schlimmeres befürchtet, als mir zu Ohren kam, dass er dir den Hof macht.“ Sinclair lächelte aufmunternd. „Aber ich hätte wissen müssen, dass du dich nicht in eine kompromittierende Situation bringst.“
    Callie dachte an die leidenschaftlichen Küsse und Zärtlichkeiten, die sie mit Bromwell getauscht hatte, und mied den Blick ihres Bruders. „Ich weiß gar nicht, ob er Schlimmeres beabsichtigte, als mich zum öffentlichen Gespött zu machen.“
    „Es erleichtert mich zu hören, dass er nicht zudringlich wurde. Bei all seiner Abneigung gegen mich hatte ich stets einen gewissen Respekt vor seiner Loyalität seiner Schwester gegenüber, so fehlgeleitet sie auch gewesen sein mag.“
    Die Geschwister schwiegen lange. Rochford war sichtlich verlegen, über derlei Dinge mit seiner Schwester zu sprechen, und Callie, die sich peinlich bewusst war, welche Freiheiten sie Bromwell gestattet hatte, wagte nicht zu sprechen, aus Angst, ihr Schuldbewusstsein könne sie verraten.
    Callie verschränkte die Hände, und Rochford räusperte sich. „Ich … ehm, ich muss nach Marcastle zurück. Ich habe alles liegen gelassen und bin überstürzt losgeritten. Demnächst reise ich nach Dancy Park, um mit dem Verwalter einige Dinge zu regeln. Ich kann also nicht bleiben.“ Ein kleines Lächeln überflog seine Gesichtszüge. „Sei unbesorgt. Ich will dich nicht überreden, mich zu begleiten. Jetzt bin ich beruhigt, weil du die Enttäuschung mit Fassung trägst und sehr wohl in der Lage bist, selbst auf dich aufzupassen. Es war unbedacht von mir, in solcher Hast nach London zu reiten.“
    „Ein wenig“, bejahte Callie schmunzelnd. „Andererseits freue ich mich darüber, dass du um mich besorgt bist.“
    „Wie kann es anders sein? Ich bin nicht gekommen aus Pflichtgefühl oder um die ‚Familienehre‘ zu retten oder Ähnliches, sondern weil mir dein Wohlergehen am Herzen liegt.“
    „Das weiß ich.“
    „Aber … wenn du … ehm … eine Weile genug vom Stadtleben hast, bist zu herzlich willkommen, mich zu begleiten.“ Er bedachte sie mit einem prüfenden Blick.
    „Du meinst, bis das Gerede über mich verstummt ist?“, fragte Callie und schüttelte den Kopf. „Nein, ich glaube nicht. Es stört mich zwar, wenn hinter meinem Rücken getuschelt wird und ich hämischen Blicken – oder schlimmer noch, mitleidigen Blicken – ausgesetzt bin. Aber ich denke nicht daran, mich zu verkriechen. Damit würde ich der Sache nur größere Bedeutung zumessen, als sie verdient. Ich ziehe es vor, in London zu bleiben und den Spöttern die Stirn zu bieten.“
    „Etwas anderes habe ich nicht erwartet.“ In Rochfords Stimme schwang ein stolzer Unterton.
    „Francesca ist mir dabei eine große Hilfe. Sie macht es mir oft leichter, die Peinlichkeiten zu ertragen.“ Callie sah ihn streng an. „Du musst dich bei ihr entschuldigen für deine Vorhaltungen. Sie trifft keinerlei Schuld. Sie versuchte mich zu warnen – sehr diskret, wie es ihre Art ist – und erwähnte, dass Daphne nicht den besten Ruf genießt. Und sie meinte auch, dass du nicht sonderlich erbaut wärst über Bromwells Aufmerksamkeiten – was ich ja bereits wusste. Nun begreife ich, warum sie zögerte, mir Näheres zu erklären.“
    „Ja, das kann ich mir

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