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Maskenschmuck (German Edition)

Maskenschmuck (German Edition)

Titel: Maskenschmuck (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sibylle Walter
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sah sie, dass er sich mit Cathy unterhielt.
    Und was war das? Er zog ein kleines Kästchen aus der Tasche seines Jacketts. Das sah verdammt nach einem Ring aus, fand sie und blieb abrupt auf dem Absatz stehen. Arne beugte sich lächelnd zu Cathy herunter und öffnete es. Cathy riss die Augen staunend weit auf und fiel Arne jubelnd um den Hals!
    Rebecca hatte genug gesehen, ihr waren die Tränen in die Augen getreten. Sie wollte nur noch weg – ganz schnell und ganz weit! Was hatte Cathy noch zu ihr gesagt? Er weiß noch nichts von seinem Glück, ihre Eltern schätzten ihn sehr, und er würde ausgezeichnet in die Firma passen! Jetzt war alles klar! Wie hatte sie nur so blind sein können! Cathy war einfach zu schön, um gegen sie bestehen zu können – da war Arne einfach überrollt worden.
    „Hi! Wohin so schnell? Du bist ja ganz aufgelöst!“, John war neben ihr aus dem Nichts aufgetaucht und reichte ihr ein Taschentuch, „Die haben dich aber auch schrecklich in die Mangel genommen! Die Fragen kamen ja wie aus einem Schnellfeuergewehr. Ich hole dir jetzt ein Glas Sekt, damit du wieder zu dir kommst. Ich will schließlich mit der Königin des Maskenballs tanzen. Ich habe schon die ganze Zeit auf einen günstigen Moment gewartet. Bin gleich zurück, rühre dich nicht von der Stelle!“
    Er sprach so komisch eindringlich auf sie ein, dass Rebecca unwillkürlich lachen musste. Da fiel ihr Blick in einen der großen Spiegel, die an der Wand hingen. Ups! Sie verschwand schnell in den Waschraum, um ihr Augen-Make-up wieder herzurichten. Dann straffte sie sich entschlossen und nickte ihrem Spiegelbild energisch zu. Sie würde hier niemandem Gelegenheit geben, sie zu bemitleiden! Wäre ja gelacht!
    Und kurze Zeit später drehte sie sich in Johns Armen zum Takt der Musik. Sie sprühte nur so vor Witz und begeisterte ihn mit ihrem Charme. Dann riss die Kette  ihrer Bewunderer nicht mehr ab. Jeder wollte mit der Maskenballkönigin tanzen. Die Versuche Arnes, sie seinerseits aufzufordern, lehnte sie lachend ab: „Ich habe schon jeden Tanz vergeben, tut mir leid! Frag doch Cathy!“
    Seinen enttäuschten Gesichtsausdruck nahm sie gar nicht wahr. Sie flog von Arm zu Arm und trank ein Glas Champagner nach dem anderen. Jeden weiteren Versuch Arnes an sie heranzukommen, wehrte sie geschickt ab. Sie wollte sich keine Blöße geben. Morgens gegen vier traf sie auf eine besorgte Cathy, die sie zur Heimfahrt bewegen wollte.
    Rebecca wedelte großzügig mit den Händen in der Luft herum, murmelte: „Fühle mich großartig! Ach, und auch wenn ich mir persönlich gar nichts aus Hochzeiten mache, herzlichen Glückwunsch zur Verlobung! Freut mich wirklich für dich!“
    Damit fiel sie einfach um. Arne konnte sie gerade noch auffangen.
     
    Am nächsten Morgen schleppte sie sich stöhnend ins Badezimmer und versuchte, sich an die Ereignisse des vergangenen Abends zu erinnern. Dankbar nahm sie einen Becher Tee entgegen von Arne, der bereits am Frühstückstisch saß und mit großem Appetit zulangte. Das Rührei, das er ihr anbot, lehnte sie allerdings schaudernd ab.
    Auf ihre vorsichtig stochernden Fragen nach dem gestrigen Abend enthüllte er genüsslich Vorfälle, die sie lieber vergessen hätte.
    „Die Journalisten waren leider alle schon gegangen, als du so filmreif in meine Arme fielst. Schade, das wäre doch ein wunderbarer Aufhänger für eine Story gewesen! Maskenballqueen ganz privat  – oder so ähnlich …“
    „Ich lache auch gleich“, guckte Rebecca ihn griesgrämig über ihren Becher an. In ihrem Kopf pochte es.
    „An John hingst du festgewachsen wie eine Liane, Cathy fand das gar nicht komisch – ich musste ihr zur Beruhigung sagen, dass du Alkohol nicht verträgst.“
    Cathy? John? Ach, ja, da war irgendetwas gewesen, Rebecca erinnerte sich schemenhaft. Peinlich!
    „Was mich allerdings wunderte, ist, dass du ihr zur Verlobung gratuliert hast! Wie hast du das in deinem Zustand überhaupt mitbekommen?“, fuhr Arne schonungslos fort, „Cathys Eltern wollen das heute erst offiziell bekannt geben. Der Maskenball war schließlich deinetwegen veranstaltet worden, da fanden sie es unpassend, die Verlobung zu verkünden. Aber sie haben sich sehr gefreut, muss ich sagen. Bis heute Abend müsstest du dich ausreichend erholt haben, um daran teilnehmen zu können. Cathy möchte dich unbedingt dabei haben.“
    Wie konnte Arne es nur wagen, so unverschämt ruhig dazusitzen und sie mit diesem Glitzern in seinen Augen

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