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Maskerade der Liebe

Titel: Maskerade der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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zurückbringe.“
    „Dich bezahlt?“ Jordan suchte in seiner Jackentasche, fand jedoch seine Börse nicht. Sie hatte ihm also nicht nur eins übergezogen und ihn eingesperrt, sondern es tatsächlich auch gewagt, ihn zu bestehlen. „Deine Tapferkeit ist hier völlig fehl am Platz. Welche Geschichte sie dir auch immer aufgetischt haben mag - sie stimmt nicht. Diese Frau ist meine Gattin, wie dir mein Kutscher jederzeit bezeugen kann.“
    Watkins nickte eifrig. Doch der andere Mann wollte nichts davon wissen. „Sie hat gesagt, dass Sie das bloß behaupten würden. Sie hätten alle möglichen Leute angelogen, um sie an einer Flucht zu hindern. Ich werde keinem verdammten Stutzer erlauben, eine junge Frau zu entehren.“
    Empört blickte Jordan seinen Gegner an. Zum Teufel, sie hatte ihren Beschützer gut ausgewählt. Der gewaltige Mann wog bestimmt einen guten halben Zentner mehr als er und war auch um einige Zoll größer - obgleich Jordan nicht gerade klein war.
    Das erzürnte Jordan nur noch mehr. „Tritt beiseite, oder du erlebst etwas!“ befahl er leise, da er sich bewusst war, dass sich der Hof hinter ihm allmählich mit aufgeregten Beobachtern füllte.
    „Ich werde etwas erleben?“ höhnte der Mann. „Was erleben? Du unverschämter . . .“
    Der Hüne schwang seine Faust in Jordans Richtung, doch dieser duckte sich und versetzte seinem Gegner einen raschen Schlag in die Magengrube.
    Emilys Beschützer hatte gerade noch Zeit, Jordan einen erstaunten Blick zuzuwerfen, der zu zeigen schien, wie überrascht er war, dass ein vornehmer Gentleman derart kämpfen konnte, bevor er von einem Kinnhaken getroffen wurde.
    Der Riese schwankte, fiel jedoch nicht zu Boden. Vielmehr verblüffte er Jordan, indem er ihm einen Schlag aufs Auge verpasste, der Jordan zurückwarf. Wie aus großer Ferne vernahm der Earl, dass Emily aufschrie und die beiden bat, endlich aufzuhören. Doch das kam nicht infrage.
    Dieser Hüne hat versucht, mir Emily wegzunehmen, dachte Jordan. Niemand sollte etwas Derartiges wagen. Rasch versetzte er ihm einen Hieb ins Gesicht und nahm dann seine ganze Kraft zusammen, um ihm mit der Rechten erneut in den Magen zu schlagen. Das genügte. Emilys hilfloser Ritter fiel zu Boden und hielt sich wimmernd den Bauch.
    Jordan hatte die letzten fünf Jahre, die er dem Studium des Faustkampfs gewidmet hatte, nicht umsonst verbracht. Eines hatte er gelernt - die Größe war nicht so wichtig wie das Wissen, wo man die Schläge ansetzen musste.
    „Das nächste Mal mischst du dich lieber nicht in die Angelegenheiten eines Stutzers und seiner Frau ein“, meinte Jordan, als er über den stöhnenden Mann stieg und auf Emily zuging, die fassungslos noch immer auf dem Einspänner stand.
    Bevor sie noch widersprechen konnte, holte Jordan sie herunter. Er achtete nicht darauf, dass sie vor Überraschung nach Luft schnappte, sondern trug sie zu seiner Kutsche.
    „Lass mich herunter!“ rief sie und trommelte auf seine Brust. „Verflucht, Jordan, ich werde nicht mitkommen.“ Als er sie wie einen Sack über die Schulter warf und Watkins zunickte, ihm den Verschlag zu öffnen, rief sie laut: „Helft mir, so helft mir doch!“
    Grimmig verfrachtete er sie in die Kutsche und wandte sich dann der murrenden Menge zu. Dank Emily und seiner völlig falschen Annahme, dass sie ihn anstandslos heiraten würde, befand er sich nun in einer schwierigen Lage.
    Die Leute im Hof musterten ihn misstrauisch, während bereits mehrere stämmige Arbeiter mit Heugabeln und Schaufeln auf ihn zukamen.
    Er verschränkte die Arme und gab vor, völlig ruhig zu sein. „Bitte verzeiht meiner Frau, dass sie ein solches Theater aufgeführt hat. Wir hatten einen Streit, und dass ist ihre Art, mich zu bestrafen.“
    „Du Lügner!“ rief sie durch den offenen Kutschenverschlag. „Du Schuft, du . . .“
    Er warf die Tür zu und lehnte sich dagegen, wobei er erleichtert feststellte, dass seine Kutsche stabil genug war, um ihre Schreie zu dämpfen. „Ihr seht, dass sie alles tut, um es mir heimzuzahlen.“
    „Sie sagt, dass sie entführt wurde“, rief jemand streitlustig aus der Menge.
    „Glaubt ihr wirklich, dass ich eine Frau entführen muss, um sie zu bekommen? Außerdem hatte ich dem Wirt bereits gesagt, dass sie meine Gattin ist, als wir hier ankamen. Zu diesem Zeitpunkt hat sie nicht protestiert, obgleich sie die Gelegenheit dazu hatte. Aber da war sie noch nicht wütend auf mich.“ Er warf der Menge einen reuigen Blick zu. „Oder noch

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