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Maskerade der Liebe

Titel: Maskerade der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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nicht so wütend wie jetzt.“
    Sein Gegner erhob sich ächzend und sah ihn erschöpft, jedoch trotzig an. „Das Mädchen sagte, dass Sie sie verführen wollten. Genau das hat sie mir erzählt.“
    „In dieser Hinsicht muss ich mich schuldig bekennen.“ Er rang sich ein Lächeln ab. „Ich verführe meine schöne Gattin des Öfteren. Aber wer würde das nicht?“
    Zu seiner Erleichterung vernahm er vereinzelt Gelächter. „Leider“, fuhr er fort, „schätzt sie es gar nicht, ihre Freunde aus der Londoner Gesellschaft zurücklassen zu müssen, weil ich für eine Woche auf meinem Landgut sein möchte. Das hat sie mir deutlich zu verstehen gegeben.“ Er seufzte. „Aber leider ruft das Geschäft, und ich habe es gern, wenn meine Frau mich aufs Land begleitet, wo ich . . . sie verführen kann. “
    Er spürte, dass sich die Leute sich auf einmal nicht mehr so sicher waren. Ihr Glaube, dass Adlige unmoralisch waren, war genauso stark wie der, dass vornehme Damen frivol waren. Der letztere schien die Oberhand zu gewinnen, auch wenn Jordan nicht vorhatte, so lange da zu bleiben, um das herauszufinden.
    Um die Angelegenheit ein für alle Mal abzuschließen, wandte er sich seinem Gegner zu. „Du kannst das Geld, das dir meine Gattin gab, behalten. Du hast es dir verdient.“ Er unterstrich seine Worte noch mit einem finsteren Blick, um dem Hünen klarzumachen, dass man sich nicht ungestraft mit einem Earl schlug. Als der Mann erbleichte, wusste er, dass er gewonnen hatte.
    „Sie sollten besser auf sie aufpassen, Mylord.“
    Jordan wandte sich an den Wirt. „Danke für eure Gastfreundlichkeit, aber wir müssen weiter, bevor sich meine Frau etwas anderes in den Kopf setzt.“
    „Ja, Mylord, ich verstehe.“
    Jordan fasste nach dem Griff am Verschlag, als der Wirt rief: „Warten Sie!“
    Er erstarrte und fragte sich, ob man ihn trotz allem an der Weiterreise hindern wolle. Betont langsam drehte er sich um und sah den Wirt so herablassend wie möglich an.
    „Sie werden doch Ihr Frühstück brauchen“, stammelte dieser. Er winkte einer Dienstmagd, die sogleich im Gasthaus verschwand und gleich darauf mit einem Picknickkorb am Arm wieder auftauchte. „Ich gestattete mir, dies hier für Sie einzupacken. “
    „Danke.“ Zumindest einer wusste, was sich gehörte. Diesmal war Jordans Lächeln echt. „Vielleicht wird das den Ärger meiner Frau abkühlen, so dass ich genug Zeit habe, um sie verführen.“
    Diesmal lachten mehr Leute, er öffnete die Kutsche und stieg ein.
    Emily saß wie versteinert da und rührte sich nicht. Er stellte den Korb ihr gegenüber auf die Bank und ließ sich dann neben ihr nieder. Zugleich befahl er Watkins loszufahren.
    Als sie den Hof des Gasthauses verließen, versuchte er, seinen Zorn zu unterdrücken. Am liebsten hätte er sie ordentlich geschüttelt. Er befürchtete, dass dies auch geschehen würde, wenn er sie ansähe. Doch eigentlich konnte er ihr keinen Vorwurf machen. Er entführte sie ja tatsächlich, selbst wenn es zu ihrem Besten war.
    Er hätte schon früher bemerken müssen, dass sie sich nicht widerstandslos in eine Ehe mit ihm fügen würde. Schließlich hatte sie sich bereits im Gasthaus sehr spröde verhalten, als er sie lieben wollte.
    Als er sich sicher war, wieder ruhig sprechen zu können, sagte er: „Ich hoffe, dass du nicht vorhast, diese Komödie an jedem Gasthaus, an dem wir halten, wieder aufzuführen.“ „Was würde es mir schon nützen?“
    Er warf ihr einen Blick zu, doch sie sah nur starr vor sich hin. „Vermutlich nichts.“
    Nein, sie war nicht so ruhig, wie sie sprach. Er bemerkte auch, dass sie ihre Hände zu Fäusten geballt hatte.
    „Ich habe die Wahrheit gesagt“, erklärte sie bitter. „Aber sie haben dir geglaubt. Du musstest nur ein paar fadenscheinige Geschichten erfinden, und schon halfen sie dir bei deinem Vorhaben.“
    Das klang so verletzt, dass er sich ein wenig schuldig fühlte, was ihn wiederum wütend werden ließ. „Hast du gemeint, dass sie ihr Leben für dich aufs Spiel setzen? Trotz des Edelmutes dieses einfachen Mannes, sind die Leute der Unterschicht auch nicht anders als du und ich. Als Erstes geht es immer ums Überleben. Ideale wie Ritterlichkeit und Großzügigkeit kommen erst an zweiter Stelle - wenn überhaupt.“
    „Wie zynisch du bist.“
    Sie sagte es ohne Vorwurf, als würde sie nur etwas feststellen. Das traf ihn besonders hart. Er war nicht zynisch, nur realistisch. Ein Zyniker sah die Welt in düsteren Farben,

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