Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Maskerade der Liebe

Titel: Maskerade der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
Vom Netzwerk:
eine Ehe gelockt worden zu sein war nicht der Fehler, den er begangen hat. Er war viel zu verliebt, um noch klar denken zu können.“ Unverwandt sah Jordan Emily an. „Jeder Mann, der Geld und Macht besitzt, weiß, dass manche Frauen alles tun würden, um daran zu kommen - genauso, wie sich manche Männer unbedingt eine reiche Erbin angeln wollen.
    Man wird vorsichtig, und man erkennt die Anzeichen frühzeitig. Ich versichere dir, dass mein Vater keine sechsundzwanzig geworden wäre, ohne verheiratet zu sein, wenn er nicht so scharf aufgepasst hätte.“
    Als sie Jordan fragend anblickte, seufzte er. „Meine Mutter stellte meinem Vater tatsächlich eine Falle. Ja, sie waren zu einer Ehe gezwungen. Doch ihr war von ihren Eltern beigebracht worden, es sei ein erstrebenswertes Ziel, sich einen Gatten mit einem wichtigen Titel und großem Vermögen zu suchen. Sie verhielt sich nur so, wie sie es gelernt hatte. Das kann ich ihr nicht vorwerfen.“
    Er nahm Emilys Hand. Als er ihre an Arbeit gewöhnten Finger und die Haut, die wahrscheinlich noch nie eine exotische Tinktur gesehen hatte, betrachtete, dachte er, wie sehr sie sich doch von seiner eitlen Mutter unterschied.
    Jordan schwieg kurz, ehe er fortfuhr: „Auch meinem Vater war so manches beigebracht worden. Er wusste, dass er sich vor solchen Aufmerksamkeiten in Acht nehmen musste. Aber sie war eine Schönheit, während er nicht gerade ein besonders gut aussehender oder talentierter Mann war. Er war belesen und schüchtern. Als eine Atem beraubende Schönheit mit ihm zu kokettieren begann, vergaß er jegliche Vorsicht.“
    Jordans Stimme klang nun gequält. „Sein liebeskranker Geist hielt Oberflächlichkeit für Unschuld, eine frivole Natur für jugendliche Begeisterungsfähigkeit. Was ihr fehlte, fügte er in seiner Fantasie hinzu, weil er sich von Gefühlen leiten ließ.“
    Anstatt bestürzt zu sein, beobachtete Emily ihn aufmerksam. Er machte ein finsteres Gesicht und ließ ihre Hand los. So viel hatte er ihr gar nicht erzählen wollen, es war einfach so aus ihm herausgesprudelt.
    Aber wenn sie heirateten, war es das Beste, dass sie wusste, warum er sich auf die Liebe nicht einlassen wollte.
    „Mein Vater erwachte allmählich aus seiner blinden Verliebtheit und stellte fest, dass seine Angebetete nicht so war, wie er sich das eingebildet hatte“, fuhr Jordan fort. „Doch da war es bereits zu spät. Sie war in anderen Umständen, und er verhielt sich wie ein Ehrenmann. Er erkannte, dass er eine törichte, egoistische Frau besaß, die seine Liebe nicht erwiderte.“
    Jordan holte tief Atem. Mit einem Mal erinnerte er sich an alles - die ständigen Auseinandersetzungen, die Weigerung seines Vaters, den Launen seiner Mutter nachzugeben, ihr unmäßiges Trinken. Und stets das Wissen, dass alles mit seiner unvorhergesehenen Geburt zu tun hatte.
    Eisern zwang er sich dazu, mit seinem Bericht fortzufahren. „Die Ehe wurde eine Qual für ihn. Er liebte sie, und doch war er von ihr abgestoßen. Deshalb zog er sich ganz zurück. Mutter, die nun keinen unterwürfigen Verehrer mehr hatte, suchte woanders nach Erfüllung - im Alkohol.“ Sein Ton war bitter. „Das hat deine törichte Liebe mit zwei nicht zueinander passenden Menschen getan. Kannst du mir dann Vorhalten, dass ich dieses Gefühl für etwas Gefährliches halte?“
    „Aber Jordan, das war doch nur ein Beispiel. Dein Vater hat doch ein zweites Mal geheiratet, etwa nicht? War er da nicht verliebt?“
    „O doch, er war verliebt. Vater hat nie aus seinen Fehlern gelernt.“
    „Sie war also auch kein guter Mensch?“ flüsterte Emily. Seine Miene wurde weicher, als er an Maude dachte. „Sie war ein Engel.“ Er lächelte Emily an. „Manchmal erinnerst du mich an sie.“
    Sie errötete, senkte jedoch nicht den Blick. „Siehst du? Die Liebe endet nicht immer in einer Katastrophe.“
    „Du verstehst mich nicht. Sie verbrachten einige wundervolle Jahre zusammen. Dann wurde sie furchtbar krank, und Vater zerbrach daran. Er hatte sie so sehr geliebt, dass es ihm unerträglich war, sie zu verlieren.“
    Jordans Stimme klang bitter. „Schließlich war er nur noch ein Schatten seiner selbst. Er widmete sich ihr ganz und gar und verzweifelte daran, dass er sie nicht retten konnte. Er starb kurz nach ihr, weil er ohne sie nicht leben konnte. Seinen Sohn und seine Stieftochter ließ er trauernd zurück, die nun beide keine Eltern mehr hatten. “
    Eine Weile saßen sie beide schweigend da, man konnte nur das

Weitere Kostenlose Bücher