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Maskerade der Liebe

Titel: Maskerade der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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Sophie? Mit einem Mann?“ „Ja. Die schüchterne Sophie mit einem Mann“, wiederholte er verbittert. „Deshalb habe ich sie zu Ophelia geschickt. Dort wird sie so lange bleiben, bis ich herausgefunden habe, wer der Schuft ist.“
    „Was soll das heißen? Sie wissen nicht, um wen es sich handelt?“
    „Leider nicht. Eines Abends vor einigen Wochen hörte ich ein Geräusch und ging nach unten, wo ich gerade noch sah, wie Sophie sich aus unserem Londoner Haus schlich. Ich eilte durch die offene Tür hinter ihr her. Eine Kutsche wartete auf sie, doch als der Fahrer mich sah, fuhr er erschrocken weg. Ich ließ mir mein Pferd bringen und verfolgte das Gefährt, aber natürlich war es bereits zu spät. Der Mann war verschwunden. Ich konnte nicht sehen, wer es gewesen war. Bis zum heutigen Zeitpunkt weiß ich es nicht.“ Er warf ihr einen drohenden Blick zu. „Aber ich werde es herausfinden. Dessen können Sie sich sicher sein. “ Emily hätte das Ganze für einen ausgefallenen Scherz gehalten, wenn es nicht zwei Dinge gegeben hätte. Zum einen machte Lord Nesfield niemals Witze, zum anderen unterstützte Lady Dundee ihren Bruder lauthals in seinem Wunsch, den Kerl zu finden.
    Wer hätte je gedacht, dass die scheue Sophie mit einem Mann durchbrennen würde? Andererseits hatte es da ihre seltsame Bemerkung gegeben, mit einem Diener auf und davon laufen zu wollen.
    Ihr Gesichtsausdruck ließ Lord Nesfield und seine Schwester aufmerken. Sie riefen beide zur gleichen Zeit: „Sie wissen, wer es ist!“
    „Nein! Ehrlich, ich habe keine Ahnung! Es ist nur . . . Nun, sie war so durcheinander wegen ihres Debüts, dass sie im Scherz meinte, sie wolle mit einem Diener davonlaufen.“ Lord Nesfields Miene wurde starr. „Nun eines ist sicher: Um einen Diener handelt es sich gewiss nicht. Der Schuft ist von höherem Stand. Ich habe einen Londoner Detektiv beauftragt, den Fahrer der Mietkutsche herauszufinden, doch leider erfolglos. Es ist beinahe so, als hätte sich dieses Gefährt in Luft aufgelöst. “
    Lord Nesfield hob seine Lorgnette, um sie anzuschauen. „Hat sie Ihnen nichts erzählt? Nichts über einen Mann geschrieben, den sie kennen gelernt hat?“
    „Wenn Sie sich erinnern, Lord Nesfield“, sagte Emily steif, „verboten Sie ihr, mir zu schreiben. Sophie richtet sich stets nach Ihren Wünschen. “
    Lady Dundee unterdrücktes Lachen ließ Lord Nesfield zornig werden. „Sie war aber nicht so rücksichtsvoll, als sie mit diesem Schuft fortwollte!“
    Überrascht blickte Emily ihn an. „Aber sie muss Ihnen doch erzählt haben, um wen es sich handelte, als aus der Sache nichts wurde.“
    „Nein, das hat sie nicht.“ Er blies die Wangen auf, während er jedes Wort mit einem Schlag seines Stocks betonte. „Sie will nicht mit der Sprache herausrücken.“
    „Beruhige dich, Randolph. Dein Poltern hilft hier gar nichts.“ Lady Dundee warf Emily ein flüchtiges Lächeln zu. „Meine Nichte scheint plötzlich Rückgrat zu zeigen. Sie weigert sich, den Namen ihres Liebsten zu enthüllen. Nicht einmal ich kann ihr Schweigen brechen. Sie meint nur immer wieder, sie beide seien verliebt und würden auf jeden Fall heiraten, ganz gleich, was wir tun oder sagen.“
    „Ich hätte Sophie hierher gebracht, um herauszufinden, ob Sie die Wahrheit aus ihr herauslocken können“, knurrte Lord Nesfield Emily an. „Aber ich befürchtete, dass der Schuft uns folgen würde. Zumindest wird er sie nicht in Schottland suchen.“
    „Und was ist mit Sophies Kammerzofe? Konnte sie Ihnen nichts berichten?“
    „Sie lief in jener Nacht ebenfalls davon.“ Schwer atmend ließ er sich am anderen Ende des Sofas nieder. „Wenn ich sie finde, werde ich ihr die geschwätzige Zunge herausreißen. Habe dieses Mädchen nie gemocht. Hatte einen schlechten Einfluss auf meine Sophie.“
    Emily unterdrückte ein Lächeln. Sie hatte noch nie einen Menschen kennen gelernt, der unter Lord Nesfields scharfem Urteil bestanden hätte. Ihre Freundin hatte sechs verschiedene Kammerzofen in den letzten fünf Jahren gehabt, diese letzte war länger als erwartet geblieben, wenn man das launische Gemüt des Lords in Betracht zog.
    Lady Dundee schenkte sich eine weitere Tasse Tee ein. „Das Einzige, was wir wissen, ist, dass Sophie den Mann in London getroffen hat. Wie sonst hätte sie in die Gesellschaft eines solchen Schurken geraten können?“
    „Wie sonst!“ pflichtete Lord Nesfield ihr bei. „Uns ist auch bekannt, dass er hinter ihrem Vermögen her

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