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Maskerade der Liebe

Titel: Maskerade der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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damit? Hielt er sie für zu plump, um dieses Gewand zu tragen?
    Gekränkt sah sie ihn an. „Lady Dundee sagte, es sei für die Oper angemessen.“
    Sein Blick wanderte zu ihrem Ausschnitt, wo die Robe ihre Brüste nach oben schob, ganz so, wie sie es bei den anderen Frauen an diesem Abend auch gesehen hatte. Er schluckte und schaute ihr dann wieder rasch ins Gesicht. „Auf manche Frauen mag das durchaus zutreffen. An Ihnen wirkt das Kleid tödlich. “
    Was um Himmels willen meinte er? Da er nun mit Sicherheit wusste, dass sie eine Pfarrerstochter war, glaubte er vielleicht, dass sie kein Recht hatte, so schöne Gewänder zu tragen. Dieser arrogante Mann! „Wenn Sie mich beleidigen wollen, können Sie genauso gut gehen.“
    „Sie beleidigen? Ich habe Sie nicht beleidigt. Zumindest hatte ich das nicht vor.“ Er seufzte. „Werfen Sie mich nicht hinaus, ich hatte ziemliche Schwierigkeiten, Sie überhaupt zu finden.“
    „Welche Schwierigkeiten? Ich bin mir sicher, dass Ihr Freund Ihnen gesagt hat, dass wir in die Oper gehen.“ „Mein so genannter Freund“, erwiderte Jordan mit einem leichten Anflug von Sarkasmus, „hat mir überhaupt nichts gesagt. Auf der Suche nach Ihnen war ich bereits auf zwei Tanzveranstaltungen, einem Fest und einem Ball. Schließlich musste ich zu Ians Haus gehen und seine Diener bedrängen, um zu erfahren, wo er und Sie sich aufhalten.“ Ihr törichtes Herz pochte. „Sie gingen dort überall hin, um mich zu finden?“
    „Ich musste mit Ihnen sprechen. Heute Nachmittag blieben noch einige Fragen offen.“
    Sie unterdrückte ihre Enttäuschung. Natürlich hatte er sie deshalb aufgesucht. Es wäre ja auch völlig undenkbar gewesen, dass er sie aus irgendeinem anderen Grund sehen wollte.
    Nun gut, auch sie musste mit ihm reden. Doch wie sollte sie das Thema anschneiden? „Sie haben die Hälfte der Oper versäumt.“
    „Nein, das habe ich nicht. Ich habe das ganze Jahr über meine eigene Loge, weil meine Schwester gern hierher kommt, wenn sie in London ist.“ Er wies auf eine Loge gegenüber, wo die Vorhänge halb zugezogen waren. Sein Ton wurde schärfer. „Ich habe beobachtet, wie die Männer Sie angestarrt haben.“
    War er etwa eifersüchtig? Sie seufzte. Natürlich nicht. Das passte nicht zu Jordan. Ein derartiges Gefühl hätte er niemals ihretwegen oder wegen einer anderen Frau. „Warum kamen Sie nicht zu uns herüber?“
    „Ich wusste nicht, ob Ihre ,Mutter“ es nach den Ereignissen heute Nachmittag erlaubte. Ich nehme an, dass Sie mir am liebsten jedes Haar einzeln ausreißen würde.“
    Sollte sie ihm sagen, dass Lady Dundee von ihrer früheren Bekanntschaft wusste? Nein, besser nicht. Denn sonst würde er vielleicht beginnen, auch die Countess mit seinen Fragen zu quälen. „Sie verdächtigt uns nicht“, schwindelte sie.
    Während er umherschaute, trommelte er mit den Fingern unruhig auf seinem Knie. Er schien angespannt zu sein. „Das ist ziemlich überraschend. Ian erriet alles. Er verbrachte den halben Nachmittag damit, mir die Leviten zu lesen, weil ich mit einer unschuldigen jungen Frau gespielt hätte.“
    Sie erstarrte. „Haben Sie ihm gesagt, warum . . . Ich meine, worüber wir gesprochen haben und . . .“
    „Nein.“ Jordan warf ihr einen ernsten Blick zu. „Ich habe ihm gar nichts erzählt. Deshalb bin ich auch hier. Um Ihnen zu versichern, dass ich Ihr Geheimnis wahren werde.“ Erleichterung überkam sie. „Oh, dem Himmel sei Dank! Ich hatte mir solche Sorgen gemacht.“
    Er sah finster drein. „Sie meinten wirklich, dass ich so gefühllos bin und Sie bloßstellen würde, ohne zu wissen, was eigentlich vor sich geht?“
    „Was hätte ich sonst denken sollen? Bis jetzt waren Sie so beharrlich mit Ihren Fragen, dass ich glaubte, Sie würden die ganze Welt davon in Kenntnis setzen . . .“
    „Mein Gott, Sie halten nicht viel von mir, nicht wahr?“ Er sprang auf und fing an, in der Loge hin und her zu schreiten. „Nun, meine Liebe, Sie hätten Ihrer weiblichen, berechnenden Natur vertrauen sollen. Ihre Tränen und Ihre Bitten waren sehr wirkungsvoll. Schließlich bin ich kein Unmensch.“
    „Das war keine Berechnung!“ Seine kalten Worte verletzten sie, und sie wehrte sich. „Außerdem behauptet Mr. Pollock, dass Sie stolz darauf sind, ein Herz aus Stein zu haben. Vielleicht sind Sie doch ein Unmensch.“
    Er wirbelte herum und funkelte sie zornig an. „Pollock? Er sagte das nur, weil er etwas gegen mich hat.“
    „Wirklich? Sie waren also nie

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