Maskerade der Liebe
belästigen.“
„Ach, Emily! Sie belästigen mich nicht. Verstehen Sie das nicht? Ich möchte Ihnen nur helfen!“
„Das will ich aber nicht! Begreifen Sie das doch endlich! Die einzige Art und Weise, wie Sie mir beistehen können, besteht darin, sich herauszuhalten.“
„Sie werden mir also nicht sagen, was vor sich geht?“ „Nein!“ Sie senkte die Stimme. „Bitte versprechen Sie mir, sich nicht einzumischen. Das dürfen Sie nicht.“
„Ich werde mich nicht einmischen. Aber ich werde mich auch nicht heraushalten.“
„Jordan, warum sind Sie so sehr darauf bedacht, mein Leben zu ruinieren?“
„Ich ruiniere Ihr Leben nicht. Ich versuche, Sie davon abzuhalten, es selbst zu zerstören.“ Er wies auf ihr Kleid. „Diese Rolle, die Sie da spielen, scheint zu beinhalten, dass Sie Männer verführen und halb bekleidet auftreten müssen. Das ist gefährlicher, als Sie glauben - vor allem, wenn Sie so hemmungslos mit ihnen flirten, wie Sie das mit mir getan haben.“
„Der einzige Mann, der mir gefährlich werden kann, sind Sie.“
„Wirklich? Und Pollock? Hat er Sie nicht berührt? Hat er sich nicht an Sie herangemacht?“ Die Frage überraschte sie so sehr, dass sie errötete.
„Das dachte ich mir“, stieß Jordan hervor. „Zum Teufel mit diesem Schurken!“
„Es war nichts, womit ich nicht hätte zurechtkommen können“, unterbrach sie ihn. „So dumm und unbedarft, wie Sie glauben, bin ich nicht. Ich weiß durchaus, wie ich mit Männern wie ihm umgehen muss.“
Jordan lachte heiser. „Ja, das habe ich heute Nachmittag gesehen.“
Sie errötete noch tiefer. Wie konnte er es wagen, sie daran zu erinnern, wie lüstern sie sich verhalten hatte? Die Musik, die während der Pause gespielt wurde, ging zu Ende. Sie hörte, wie die Leute auf ihre Plätze zurückgingen. Schon bald würden auch Lady Dundee und Ian auftauchen. Sie wollte nicht mit Jordan gesehen werden. Außerdem war sie seiner Anspielungen müde.
Zornig ging sie zur Tür und öffnete sie. „Verschwinden Sie! Gehen Sie, und lassen Sie sich nie mehr sehen!“
Er sah in den Saal hinunter, der sich wieder füllte, und trat dann auf sie zu. An der Tür blieb er stehen und blickte sie noch einmal aus funkelnden Augen an. „Jetzt gehe ich. Aber seien Sie sicher, dass ich nicht von Ihnen lassen werde. Nicht so lange, bis ich den Grund für Ihre Maskerade erfahren habe.“
Mit diesen Worten stürmte er aus der Loge.
Lady Dundee war sich sicher, dass St. Clair nichts von Emilys wahrer Identität wusste. Sie hatte ihm mehrmals die Gelegenheit gegeben, darüber zu sprechen. Er hatte kein Wort in dieser Hinsicht verloren. Blackmore hatte anscheinend Emilys Geheimnis für sich behalten. War das nicht interessant?
Sie gingen gerade zurück, als sie besagten Earl entdeckte, wie er gerade aus der Loge eilte. Verblüfft blieb sie stehen und ergriff den Arm des Viscount. „Wollen Sie sich das anschauen?“
Als St. Clair der Richtung ihres Blickes folgte, erstarrte er. „Zum Teufel! Es tut mir Leid, Lady Dundee. Ich werde ihm folgen und ihm sagen, dass er nicht willkommen ist.“ „Wagen Sie das ja nicht!“
Überrascht sah er sie an. „Was soll das heißen? Nach diesem Nachmittag, habe ich gedacht. . .“
„Nun, da haben Sie falsch gedacht. Ich mag Blackmore. Ich glaube, dass er sich für meine Tochter interessiert.“ „So könnte man es auch bezeichnen“, meinte St. Clair.
„Ich höre den Sarkasmus in Ihrer Stimme deutlich. Wollen Sie damit sagen, dass ich falsch urteile?“ „Überhaupt nicht. Gott allein weiß, dass ich noch nie einen Mann erlebt habe, der sich so sehr für eine Frau interessiert. Aber .. . Nun . ..“
„Sein Interesse ist rein körperlich. Das meinen Sie doch?“ Ihre Offenheit verblüffte ihn. „Sicher bin ich mir nicht. Allerdings behauptet er es.“
„Unsinn. Männer erklären immer, sie seien nur am Körper der Frau interessiert. So behalten sie ihren Stolz. Sie möchten nicht, dass jemand glauben könnte, sie wurden von einer Frau besiegt. Blackmore ist ein sehr stolzer Mann.“ St. Clair lächelte. „Ja. Und besiegt scheint mir das treffende Wort dafür zu sein, wie Jordan sich Lady Emma gegenüber fühlt. Aber von einer Frau besiegt zu werden und etwas dagegen zu tun - etwas Ehrenhaftes natürlich -, sind zwei verschiedene Dinge.“
„Wollen Sie behaupten, dass er meiner Tochter die Tugend rauben und dann verschwinden will?“ Sie hielt den Atem an. Wenn das der Fall sein sollte, musste sie etwas
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