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Maskerade der Liebe

Titel: Maskerade der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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interessiert.“
    „Bin ich auch. Aber ich mag Lady Emma und möchte nicht, dass ihr etwas zustößt.“
    „Ich auch nicht. Das kannst du mir glauben.“ Gedankenverloren rieb sich Ian das Kinn. „Ich verstehe. Hältst du sie noch immer für eine Pfarrerstochter, die sich als Dame verkleidet hat?“
    Er hätte dem Wunsch, seinem Freund die Wahrheit anzuvertrauen, am liebsten nachgegeben. Aber Emily hatte ihn mit Tränen in den Augen gebeten, es nicht zu tun. Gütiger Gott, er wollte sie nicht noch einmal zum Weinen bringen. „Nein, natürlich nicht. Es war nur eine törichte Idee von mir, das ist alles.“
    „Das heißt also, dass du dich nicht mehr für sie interessierst.“
    „Das habe ich nicht gesagt“, erwiderte er.
    Natürlich interessierte er sich noch für sie. Er würde sie nicht bloßstellen, aber man konnte ihn nicht davon abhalten, herauszufinden, was Nesfield gegen sie in der Hand hatte.
    Gewiss, er, Jordan, würde behutsam vorgehen, doch er würde die Wahrheit erfahren. Jemand musste ihr aus dieser misslichen Lage helfen, bevor die Öffentlichkeit erfuhr, wer sie wirklich war. Ihr Vater schien sich offenbar nicht darum zu kümmern.
    „Habe ich dich richtig verstanden?“ meinte Ian trocken. „Du bist also an einer Frau mit einer guten gesellschaftlichen Stellung und im heiratsfähigen Alter interessiert.“
    Das Wort „heiratsfähig“ gefiel ihm ganz und gar nicht. Finster sah er seinen Freund an. „Es ist nicht so, wie du zu glauben scheinst. Ich schätze ihre Gesellschaft. Sie ist eine fesselnde Person - das ist alles.“
    „Lügner! Dank dieser bloßen Bekanntschaft bist du . . .“ Ian zählte demonstrativ mit den Fingern: „Zu einem Treffen zu spät gekommen, zum Frühstück einer Dame gegangen, die du verachtest. Außerdem hast du versucht, jenes Mädchen in einem Museum zu verführen, wo dir öffentlicher Tadel und ihr Erniedrigung gedroht hätten, wenn ihr ertappt worden wärt. Darüber hinaus hast du gedroht, deinen besten Freund zu verprügeln.“ Er hielt einen Moment inne. „Habe ich etwas ausgelassen?“
    „Meine Faust an deinem Kinn“, fügte Jordan grimmig hinzu.
    „Sagen wir also: zwei Mal gedroht, deinen besten Freund zu schlagen. Nun erkläre mir, was aus dem wirklichen Lord Blackmore geworden ist.“
    „Du beliebst zu scherzen. Was das Verführen angeht, so hätte jeder Mann mit Augen im Kopf . . .“
    „Ich habe es nicht versucht.“ Ian beugte sich nach vorn. „Hast du dich in sie verliebt?“
    „Gütiger Himmel, welch eine Frage!“ Er zwang sich zu einem spöttischen Lächeln. „So etwas willst du von mir wissen? Von dem Mann mit dem Herz aus Stein, wie Pollock immer meint?“
    „Pollock ist ein Frauenheld, der sich als Romantiker ausgibt, während du ein Romantiker bist, der sich als Frauenheld verkleidet. Wenn mich nicht alles täuscht, bist du gerade bei Lady Emma besonders verletzlich.“
    „Was für ein schrecklicher Gedanke! Das beurteilst du ganz falsch. Es ist reine Lust, sonst nichts. Das wird wieder vergehen.“
    Auf einmal vernahm er innerlich eine Stimme: Sie haben mich begehrt, sonst nichts . . . Und nun verlangen Sie von mir, dass ich mich Ihnen anvertraue. Wie können Sie das wagen? Sie haben kein Recht, mich zu fragen, Sie . . . Sie Schuft!
    Zum Teufel mit ihr! Das eine hatte mit dem anderen nichts zu tun. Er war ein Ehrenmann, er würde ihr helfen, wenn sie ihm nur die Wahrheit sagte. Man konnte ihm trauen. Eigentlich hätte sie das nach der Nacht in der Kutsche wissen müssen.
    Ja, natürlich - nachdem du sie im Museum mehr oder weniger verführt hast, ohne zu überlegen, wie ihr ein solches Verhalten schaden könnte. Sie war so unschuldig, dass sie gar nicht wusste, ob sie noch immer eine Jungfrau war, als du sie derart misshandelt hattest. Herr im Himmel! Du bist so vertrauenswürdig wie eine Schlange!
    Trotzdem musste er ihr Beistand leisten. Sie war in dieser Situation unglücklich - jeder Narr konnte das sehen. Irgendwie musste er ihr da heraushelfen.
    „Reine Lust, sagst du?“ meinte Ian und unterbrach Jordans Gedankengang. „Dann kann es nicht einfach sein, dich in der Nähe dieser Dame aufzuhalten. Du bist schließlich ein zu wahrer Ehrenmann, um eine Unschuld zu verführen, ohne sie zu heiraten. Und Heiraten interessiert dich ja nicht.“
    „Du hast doch wirklich keine Ahnung“, bemerkte er leise. Genau deshalb sollte er sich von ihr entfernt halten, doch das war unter den gegebenen Umständen schlichtweg unmöglich.
    Er

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