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Maskerade in Rampstade (German Edition)

Maskerade in Rampstade (German Edition)

Titel: Maskerade in Rampstade (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophia Farago
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auch Bedingung dafür gewesen, daß sie sich überhaupt dazu bereit erklärt hatte, mich auf dieser Reise als Anstandsdame zu begleiten.
    Ich schlüpfte schweren Herzens aus dem gemütlichen Bett und wollte eben mit der Morgentoilette beginnen, als sich Mally erschrocken an die Stime griff und ausrief: »Wo habe ich bloßmeine Gedanken! Jetzt hätte ich fast vergessen das Wichtigste zu erzählen! Sie erraten nie, wer gestern spätabends hier eingetroffen ist? Lady Maclvor! «
    Mit lautem Klappern stellte ich den Krug zurück auf den Waschtisch: »Wer ist das?« fragte ich entgeistert. Ich hatte noch nie von einer Lady MacIvor gehört. Was fur ein peinlicher Umstand, von einer wildfremden Frau in einem fremden Haus überrascht zu werden! Doch was Mally nun zu sagen hatte, versetzte mich erst recht in Aufregung.
    »Na, Ihre Freundin. Lady Sylvia. Mrs. Lindon sagte mir, daß Mylady seit ihrer Heirat den Namen Maclvor trägt Aber das müssen Sie doch sicherlich wissen.«
    Die letzten Worte klangen beinahe vorwurfsvoll.
    Ich war wie vor den Kopf geschlagen. »Ja, natürlich«, murmelte ich schwach und ließ mich auf den nächsten Stuhl fallen. Flucht! dachte ich. Ich mußte fliehen. Sofort. Hinaus aus diesem Haus. Doch gleich darauf wußte ich, daß das nicht möglich war. Da war der kranke Kutscher, der versorgt werden mußte, da war die Dienerschaft, die von meinem Aufenthalt wußte, da war Mally, der ich nie hätte erklären können, was wirklich vorgefallen war. Nein, es führte kein Weg daran vorbei. Ich mußte mich Lady Sylvia stellen und konnte nur hoffen, daß sie Verständnis für meine Lage aufbringen würde.
    Zuerst aber mußte ich mich schnellstens ankleiden. Nicht auszudenken, wenn Mylady hier heraufkommen würde und mich im Nachthemd vorfände. Dann stieg Hoffnung in mir auf. Die fremde Dame war spätabends hier eingetroffen. Vielleicht hatte sie von meinem Hiersein noch gar nichts erfahren. Doch diese Hoffnung machte Mally mit ihrer nächsten Ankündigung zunichte: »Mylady erwartet Sie zum Frühstück«, sagte sie.
    Rasch wusch ich Gesicht und Hände, während Mally in einem fort dahinplauderte: »Ist das nicht ein erfreulicher Zufall, daß Ihre Freundin zufällig schon früher von ihrem Aufenthalt in London zurückgekommen ist? Wie müssen Sie sich darüber freuen! Sie haben sie doch eine Ewigkeit nicht mehr gesehen, nicht wahr?«
    Notgedrungen bestätigte ich, daß ich mich außerordentlich freute. Im Geiste jedoch formulierte ich schon die Entschuldigungsworte, die ich beim Frühstück vorbringen wollte. Die nächsten Worte ließen mich aufhorchen.
    »Ich habe heute früh schon mit Mylady gesprochen«, erzählte Mally freudig. »Wirklich eine sehr vornehme und angenehme Dame. Sie hat sich sehr gefreut, als sie von Ihrem Besuch erfuhr. Sie bestand jedoch darauf, Sie so lange schlafen zu lassen, wie Sie möchten, Sie seien sicher ruhebedürftig nach dem Unfall. Ich habe ihr erzählt, daß wir einen Unfall hatten, Miss Sophia.«
    Diese Worte hörte ich mit großer Verwunderung. Die Lady freute sich also, mich zu sehen? Wie seltsam.
    Ich ließ mir von Mally in mein Kleid helfen und bändigte meine Locken mit einem Samtband, das sie mir bereitgelegt hatte. Während ich meine Stiefelchen zuschnürte, hoffte ich einen genügend respektablen Eindruck zu machen, damit die Dame mir glaubte, daß ich mich am Vorabend in einer ernsten Notlage befunden hatte.
    In diesem Augenblick erschien Mrs. Lindon, um mich ins Frühstückszimmer zu geleiten.
    Sie klopfte an einer der großen Flügeltüren und trat ein: »Miss Matthews, Mylady«, verkündete sie und knickste.
    »Aber meine Hebe Mrs. Lindon«, hörte ich eine wohlklingende Stimme sagen, »Sie brauchen doch meine liebe Freundin nicht so formell anzukündigen.«
    Ich war klopfenden Herzens und mit einer mir selbst kaum bekannten Schüchternheit neben Mrs. Lindon in das Früh-stückszimmer getreten. Durch ihre Worte völlig aus der Fassung gebracht, mußte ich miterleben, wie die fremde Dame auf mich zutrat, mich herzlich umarmte, mich auf beide Wangen küßte und ausrief: »Liebste Sophia, du ahnst ja gar nicht, wie ich mich freue, dich wiederzusehen.«
    »Ich glaube, ich sollte erklären…«, fing ich etwas beklommen zu stottern an. Lady Maclvor warf einen bedeutungsvollen Blick auf die Lakaien, die dabei waren, die Speisen auf dem Buffet anzurichten und unterbrach mich: »Aber nein, meine Liebe, dubrauchst mir doch nichts zu erklären. Ich habe von deinem Unfall

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